Nachbar gestorben, ich bin erschüttert

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13.01.2016 21:35
#1
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Ihr Lieben,
vor einigen Tagen wurde einer meiner Nachbarn tot aufgefunden.
Ich kannte ihn nur vom Sehen und Grüßen und ich fand ihn auch nicht sympathisch, aber egal.
Er lebte extrem zurückgezogen und war selten zu sehen oder zu hören, weshalb sich keiner Sorgen machte.
Dann kam der Geruch, woraufhin sein direkter Nachbar die Polizei rief.
Die Wohnungstür wurde geöffnet, Feuerwehr, Notarzt und etliche andere Wagen fuhren vor, aber er lag wohl schon 7-10 Tage in seiner Wohnung.
Wenn ich mir vorstelle, dass schräg über mir über eine Woche ein toter Mensch lag, wird mir ganz anders.
Die Frage: "Hätte ich etwas tun können?" schwirrt in meinem Kopf.
Er hatte weder Angehörige, noch Freunde...niemanden.
Ich schwankte immer zwischen "Nicht-mögen" und Mitleid.
Nun ist es zu spät.
Vielleicht ist es auch die Angst, dass ich selbst irgendwann "aufgefunden" werde, denn auch ich habe weder Angehörige, noch Freunde, naja, eine Freundin (Bekannte), mit der ich ca. alle 2 Monate telefoniere.
Jedenfalls bin ich sehr betroffen, erschüttert...ich weiß nicht mal, wie ich diese Gefühle einordnen soll.


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14.01.2016 00:26
#2
No
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Hallo Atlantis,

ich kann sehr gut verstehen dass du etwas durcheinander bist und nicht weißt wie du mit der Situation umgehen sollst. Mir ist das auch passiert. Ich habe mir damals auch Gedanken gemacht ob ich hätte wachsamer sein sollen oder ob ich hätte helfen können. Der Tod ist etwas was nicht aufzuhalten ist, natürlich ist es traurig dass er allein gestorben ist ohne dass jemand da gewesen ist, aber es hätte ihm.wahrscheinlich niemand helfen können.. So ein Erlebnis hält einem vor Augen wie schnell es.vorbei sein kann. Für viele ist Tod und sterben ein Tabuthema, aber ich persönlich finde es ein wichtiges Thema mit dem man sich dann und wann beschäftigen sollte. Klar ist es schwer wenn man selbst von einem Todesfall betroffen ist, ich bin auch sehr emotional wenn es darum geht. Irgendetwas raten kann man jetzt glaub ich nicht wirklich, leider. Aber ich finde es sehr schön dass du an ihn denkst auch wenn er dir nicht ganz sympathisch war. Er war nicht ganz allein, auch wenn er es zu Lebzeiten nicht gespürt hat. Du zeigt Empathie, was sehr wichtig ist und das ist heutzutage leider nicht mehr selbstverständlich.

Liebe Grüße

Man kann die Welt oder sich selbst ändern. Das Zweite ist schwieriger.“ - Mark Twain


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14.01.2016 08:49
avatar  IBI
#3
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Hey Atlantis,

wenn du nicht möchtest, dass dir das geschieht, denke ich, kannst du etwas tun.
Du kannst probieren unter Menschen zu gehen und findest unter ihnen hoffentlich Freunde.
Deine Wohnung ist klein, aber aufgeräumt, d.h. du kannst Menschen auch zu dir reinlassen und hast dir in diesem Punkt einen Vorteil erarbeitet.

Mir ist klar, dass viele nicht gerne unter Menschen gehen, andere hingegen kenne ich, die sind fast NUR mit Menschen zusammen und kaum daheim und laden leider keine zu sich heim. Es gibt das eine extrem und das andere.
Beide Extreme habe ihre Nachteile und natürlich auch Vorteile.

Vielleicht findest du für dich einen Mittelweg und mit Geduld auch liebe Freunde, die sich um dich Sorgen machen bzw. die dir helfen können, wenn du mal Hilfe brauchst.
Wenn ich mich recht erinnere, dann hattest du die Hilfe als du im Krankenhaus warst und warst nicht so allein, wie du es darstellst. Oder verwechsele ich dich gerade? Falls ja, dann sorry.

Viele Grüsse
Sonja


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27.01.2016 12:07
avatar  Ordnung
#4
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Moinsen hier,

ja grausig, aber was hätte man tun können, wenn man vorher eh nichts mit ihm zu tun hatte, mir wird es sicher so gehen, denn ich bin alleine in der Feinstaubstadt, eben mit dem Staub, aber der Kumpel der mal kommt, wohnt ja nicht bei mir, nat. wenn er da ist, kann er entscheiden, bei mir oder im Hotel wohnen, und das im neuen Jahr, grrrrr, aber wenn er am Medizin. gestorben ist, wärst du eh nicht berechtigt was zu unternehmen, aber das weiss man eben nicht.

Sehr schöne Tag dennoch hier im Forum, bin im Office, Robert Ordnung

Robert Ordnung
gepr. Immobilienmakler SGD 1,3
Certified Real Estate Agent SGD 2,+
Premium-Immobilienmakler, international, 34 c GewO

Ausbildung der Ausbilder AdA SGD 2 (Meisterbrief)

Mach dirs selbst so, Harald Gloeckler, Zitat fuer alle Neider


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20.02.2016 14:20
avatar  Wolfram
#5
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hallo,

bei mir war das auch so ähnlich.
Ich habe mit meinem Nachbarn zur gleichen Zeit ein Haus gebaut. Er hatte kurz vorher geheiratet und 10 Jahre später geschieden. Ich habe ihn nach der Fertigstellung meines Hauses kaum noch gesehen. In den letzten 15 Jahren 2x, wo er mir von seiner Scheidung erzählte und dass es mit den Aufträgen mau aussieht. Er wohnte vermutlich seit seiner Scheidung bei seiner Mutter. Die Mutter war gestorben und 1/2 Jahr später ist mein Nachbar gestorben. Tot in der Wohnung der Mutter aufgefunden. Seine Tochter lies das Haus ausräumen, weil sie es verkaufen wollte. Mir geht das so nah, weil wir mit viel Energie und Freude an unseren Häusern gebaut haben und ich gesehen habe, was für gute und brauchbare Sachen weggeworfen wurden. Kleinere Sachen habe ich dann noch für mich mitgenommen.
Es ist so traurig, auch, weil es mir ähnlich ergehen könnte. Er war 61 Jahre geworden.

vG
Wolfram


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