Hallo zusammen,
ich hatte heute einen wundervollen Feiertag.
Mein Plan war: ausschlafen, gemütlich in den Tag starten, später eine Waschmaschine anmachen und kurz saugen und wischen. Sonst entspannen, denn die Arbeit fordert mich gerade sehr und morgen muss ich wieder.
Tja, das hat so alles nicht geklappt. Und an der Stelle hole ich ein bisschen aus.
Das Problem mit der völlig vermüllten, sehr dreckigen Wohnung, wo bloß niemalsniemalsnienicht irgendwer rein darf, hatte ich "nur" die letzten 4-5 Jahre. Das kam mit dem Höhepunkt meiner Depression bzw. während des sehr kräftezehrenden Kampfes dagegen.
Was ich jedoch nie hatte, war eine gute Struktur in der Wohnung. Es war immer irgendwie okay, mindestens oberflächlich sauber und wenn ich Besuch erwartet habe, konnte ich immer in kurzer Zeit alles nett genug dafür machen, aber es war immer da, das (mehr oder weniger) verborgene Chaos. Ich will gar nicht wissen, wie viel Zeit ich in meinem Leben mit Suchen verbracht habe. Nicht nur die wichtigen Dinge wie das Glück oder die Liebe, sondern auch und ganz besonders Triviales wie einen Kugelschreiber, passende Socken oder den Regenschirm.
In den letzten Wochen und Monaten habe ich ja mit viel Unterstützung meiner geliebten Freund: innen sehr viel Platz in der Wohnung geschaffen und und eine Grundsauberkeit wieder hergestellt. Nach der sehr anstrengenden, wochenlangen Hausruck-Riesenaktion, die *richtige* Schwierigkeiten mit der Vermieterin abgewendet hat, war und ist das Ziel, Routinen zu etablieren, um den Zustand zu halten und langsam, in kleinen Schritten weiter zu verbessern. So, dass es für mich ohne zu großen Stress umsetzbar ist. Denn ich will dieses neue, alte Lebensgefühl, in einer freien, sauberen Wohnung leben zu können, nie wieder missen!
So, und nun schlage ich den Bogen zurück zu dem tollen freien Tag heute. Ausgeschlafen habe ich und ich bin gemütlich in den Tag gestartet. Und dann - habe ich glaube ich das erste Mal in meinem ganzen Leben mit großer Freude aufgeräumt. Ich habe auch in früheren Jahren ab und zu Haushaltsratgeber gelesen: "Alles braucht einen festen Platz" ist eine absolute Standardaussage, die ich nie ernst genommen habe. Aber: das ist für mich eine Revolution! Heute kam es ganz ohne Druck über mich, angeregt durch die Erkenntnis, dass ich so wenig suchen musste in letzter Zeit. Das hat mein Leben sehr zum Angenehmen verändert, denn es spart so viel Zeit und Ärger!
Tja, und jetzt ist meine Küche sinnvoller eingeräumt als vorher, das Badezimmerregal ist optimiert, ich habe feste Plätze für Putzmittelvorräte, Mülltüten/gelbe Säcke etc, Lappen, Schwämme usw geschaffen. Alles ist praktisch erreichbar, nicht alles sieht schön aus - aber ich glaube, ich weiß das erste Mal in meinem Leben, wo alles ist, und ich liebe es! Und vor allem: mit jeder "Kategorie", der ich einen sinnvollen Platz zuweisen konnte, ist automatisch ein anderer perfekter Platz für etwas anderes frei geworden. Und irgendwann ist alles einfach automatisch, logisch und ohne dass ich groß nachdenken musste weiter gegangen. So darf es weiter gehen!
Drei Maschinen Wäsche waschen, staubsaugen, durchwischen, spülen und die Wäsche aufhängen gingen dann heute ganz nebenher und ich bin so zufrieden wie lange nicht ❣️ Und erholt fühle ich mich auch.
LG
