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Neu hier
Hallo zusammen
Ich bin mir nicht sicher, ob ich mich hier anmelden darf, weil ich derzeit nur noch ein Messie Zimmer habe, also ein Zimmer mit Kartons, deren Inhalt ich nur zum Teil kenne, plus Sachen von verstorbenen Verwandten plus Sachen von verstorbenen Haustieren plus alte Zeitschriften und Sachen aus meiner Kindheit.
Der Rest meiner Wohnung ist für meine Begriffe für Freunde vorzeigbar, also nicht picobello, sondern etwas gewohnt unordentlich, aber nicht vollgestellt. Nun ja, etwas voller als in minimalistischen Zimmern ist es wohl schon eingerichtet, aber es braucht kein Slalom Laufen, um von der Tür zum Sofa zu kommen. Mit gewohnt meine ich, dass ich als Kind schon eher unordentlich war.
Das war auch mal anders. Damals hatte ich in einer anderen Wohnung komplett den Überblick verloren. Nicht Nassmüll mäßig, aber Papiermüll mäßig. Man musste sich im Slalom um die Kartons und Prospekte Stapel bewegen, und auf jedem Tisch oder Ablage stapelten sich die Papiere. Darauf noch die Schnäppchen Ware aus Frustkäufen. Das hing mit meiner Lebens Situation zusammen, mein Lebensgefährte hatte mich verlassen und auf der Arbeit gab es Stress mit dem neuen Chef.
Das ist nun schon einige Zeit her, ich hatte auch Gespräche mit Therapeuten, und habe im Laufe von einigen Jahren mich schon von einer Reihe von Dingen, Büchern und Papieren trennen können. Womit ich aber immer noch Probleme habe, sind Entscheidungen. (Das soll ja kennzeichnend für das Messie-Syndrom sein.)
Kleine Entscheidungen und große Entscheidungen erst recht. Ich bin von der Angst geplagt, ich könnte falsche Entscheidungen treffen und mir das später danach vorwerfen. Wenn ich aber rational darüber nachdenke, ist mir klar, dass niemand in die Zukunft schauen kann und damit also bei Entscheidungen unmöglich immer richtig liegen kann. Und ob ich mir etwas vorwerfe oder nicht, liegt ja auch eigentlich nur in meiner Macht. Aber etwas rational wissen oder danach leben sind halt zwei verschiedene Dinge. Außerdem habe ich sehr schnell das Gefühl, mich anderen gegenüber für alles, was ich tue oder nicht tue, rechtfertigen zu müssen. Das ist sicher noch zusätzlich energieraubend, sich im Kopf schon mal Rechtfertigungen zurecht zu legen.
Was meint ihr? Passe ich hier dazu?
Liebe Grüße
Gitta
Gold
Silber
Bronze
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Herzlich willkommen @Gitta 🌸 !
Klar passt du hier dazu.
Erstmal Gratulation zu deinem Erfolg! Da bist du ja schon weit gekommen.
Vielleicht würde es deine Entscheidungen erleichtern wenn du nicht zuerst überlegst was weg soll, sondern was bleiben darf. Also genau umgedreht und mit der Vorgabe, dass für dich nur das Beste gut genug ist.
Also die schönste Erinnerung an Oma, die Familienfotos in einem hübschen Karton zum Stöbern, die spannendsten Andenken aus der Schulzeit - als Beispiel: Fibel und Schreibheft aus der ersten Klasse, ein, zwei Aufsatzhefte aus der Teeniezeit. Falls vorhanden und überhaupt für dich interessant ist natürlich!
Du stellst dir also eine Erinnerungs-Schatzkiste zusammen mit dem Besten. Viel muss es nicht sein. Ich habe von jedem Verwandten EIN Teil - die Uhr meines Vaters, ein kleines Blumen-Ölbild der Oma, ein Zinnkrug vom Schwiegervater und so weiter. Kaum ist mal ein zweites Stück eher aus Versehen da.
Ich wette, sobald die Herzensschätze gesichert sind fällt dir alles andere gleich viel leichter!
Hallo Jennifer
Erstmal vielen Dank für Deine Antwort!
Nur einen Karton für alle Erinnerungen ist für mich ein ehrgeiziges Ziel. Ich hatte mir auch schon das Ziel gesetzt, auf einen Karton (Größe Umzugskarton) pro Jahrzehnt zu kommen. Daran arbeite ich aber noch. Was bleiben darf ist für mich eine schwierige Entscheidung. Ich orientiere mich daher gerade eher an der Frage, ob ich mir das zu Lebzeiten noch einmal anschauen möchte.
Bücher sind für mich ein großes Problem. Ich könnte ja darin nochmal etwas nachlesen wollen. Ist ja auch generell nicht falsch, aber bei hunderten Büchern ... Inzwischen sind aber schon einige ausgezogen, es kommen ja auch immer wieder neue dazu. Und das soll auch so bleiben. Ich liebe Bücher und möchte mir ab und zu ein neues anschaffen. Und nicht davon absehen, weil ich keinen Platz mehr hätte.
Mit der angesammelten Deko war es für mich etwas einfacher zu entscheiden, was bleibt. Eben das, was mir noch gefällt. Trotzdem hatte ich Skrupel bei den andern Teilen, so schöne Dinge einfach zu entsorgen, nachdem ich auch keinen anderen Abnehmer gefunden hatte. Diese waren ja dazu gemacht, um schön auszusehen. Vielleicht sollte ich schön in Gänsefüßchen setzen.
Ich arbeite mich bisher so vor, dass ich erst nach einem Kriterium aussortiere. Und das, was übrig bleibt, ein paar Wochen später nach einem anderen Kriterium, dann wird es wieder weniger, uns so fort. Dadurch wurde es immer weniger. Besonders schnell ist diese Methode sicher nicht, aber bei mir funktioniert sie.
Es fällt mir mal schwerer und mal leichter. Sobald ich mich erst mal aufgerafft und in das Zimmer begeben habe, geht es dann. Aber als einfach würde ich es nicht bezeichnen.
Gold
Silber
Bronze
Medaille
Pokal
@Jennifer
das muß differenziert gesehen werden. Wenn eine Wohnung gekündigt wurde und alles muß geräumt werden, dann hast Du recht. Was kann ich noch vor dem Wegwerfen retten.
Beim Standardaufräumen mache ich das aber umgekehrt. Zuerst sehe ich nach, was ich wegwerfen kann. Das sind bei mir ca. 50%. Und dann erst könnte ich sortieren, was wohin kommt. Wenn ich erst suchen soll, was ich behalten will, dann habe ich kein Platz dafür. Erst durch Wegwerfen kann Platz entstehen. Jetzt bin ich aber soweit, dass das Aufgehobene, also die 50% keinen Platz finden. Ich muß also vorher sortieren. Praktisch Sortieren und Wegwerfen gleichzeitig. Bisher hatte ich von den aufgehobenen Prospekten die wissenswerte Seite nach vorne geklappt, um das schneller zu finden. Dann habe ich aus dem Prospekt nur die wissenswerte Seite rausgerissen und jetzt schneide ich nur das wissenswerte Angebot heraus. Dann ist das nur noch ganz klein und verkrümelt sich ins Unsichtbare und ich finds dann auch nicht wieder.
viele Grüße
Wolfram
Hallo @Wolfram
Das Problem ist mir auch bekannt. Sortieren kann man erst dann, wenn man sich einen Überblick verschafft hat, aber der ist zum Teil gar nicht herzustellen. Also erstmal nach anderen Kriterien Platz schaffen.
Mit den Prospekten und Zeitschriften habe ich es früher auch so gemacht, die wissenswerten Seiten rausgerissen, dann in einen Karton oder auf ein Papier geklebt und abgeheftet oder gelocht und in einen Ordner oder Stehsammler.
Heute mache ich es nicht mehr so, weil mir bei dem Sammeln und Zusammenordnen bewußt geworden ist, wie viel sich da ansammelt, was ich zu Lesen oder Merken gar nicht imstande bin. Aber es war für mich wichtig, es erstmal so zu machen. Ich hatte mehrere Regalreihen voll mit diesen Stehsammlern, der Inhalt erstreckte sich datumsmäßig über 30 Jahre. Ich würde auch wieder so vorgehen, wenn sich wieder neue Papiere angesammelt haben.
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