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Die Möchtegern-Minimalistin
@Rica
Das kann ich gut verstehen! Mir geht es ja auch so, wenn ich bei jedem Sch* grübele, ob ich das behalten will oder nicht, dass ich denke: *Ein* klares Kriterium - ob ich es *brauche* oder nicht - und alles andere fliegt raus. Weil dann einfach mal das Abwägen beendet wäre. Es scheint die einzige Art zu sein, wie man zu einer Antwort kommt. Und ansonsten legt man gefühlt *alles* wieder hin, wo es lag, wegen "Weißnich".
*seufz* Bei manchen Dingen ist es mir schon gelungen, ganz pragmatisch auszusortieren. Z.B. habe ich nur noch so viele Handtücher, dass auch mal Gäste bei mir duschen können, oder ich eine Weile nicht wasche, oder mal eins kaputt geht. Aber keine unsinnigen Mengen mehr, als würden hier Fußballmannschaften duschen und niemand hätte ein Handtuch mitgebracht, während ich seit einem halben Jahr nicht mehr gewaschen hab.
Gold
Silber
Bronze
Medaille
Pokal
Zitat von Robin im Beitrag #524
Ich stimme @charlotta zu, dass die Leute früher im großen und ganzen nicht freiwillig so wenig hatten. Es gab aber als Ausnahmen auch schon seit sehr langer Zeit Leute, die freiwillig möglichst wenig besitzen wollten. Bei den alten Griechen z.B. die Kyniker, wenn ich mich nicht irre. Und bei Buddhisten war das auch Sitte. Vorher aber auch schon bei Yogis und so.
Darum mache ich das jetzt - wenn auch oberflächlich zugegebenermaßen - in meinem Faden. Mal gucken, wie das in anderen Ländern und Kulturen so mit dem Umgang von "Messietum" ist.
Habt Ihr mich drauf gebracht, als ich als Trotzreaktion mein M.a. -Wort in allen möglichen Sprachen ab sofort schreiben wollte. Man könnte das auch noch ausweiten auf "Minimalismus" freiwillig oder aus der Not heraus.
Zitat von Rica im Beitrag #525
Mein Minimalismus ist Notwehr gegen meinen Hang zum Messietum.
Das ist bei mir auch so. Und ich glaube, nicht nur bei mir hier im Forum. Waren nur meine Gedanken dazu und ich finde das immer spannend, wie lebten Menschen wo oder wann im Vergleich zu heute und hier.
Hallo @charlotta,
dann hat deine Trotzreaktion ja einen wunderschönen Sinn gehabt! So ist das manchmal im Leben... Ich glaube, als nächstes schreibe ich, dass ich keine hochhackigen Schuhe mag. Vielleicht verstecken dann alle Leute ihre hochhackigen Schuhe unter dem Bett, und nach 30 Jahren werde ich von Orthopäden heiliggesprochen! ☺️
@Rica
Wenn du in das Stadium eines etwas gemütlicheren Minimalismus kommst: Ich glaube, ich kann festes Shampoo als Seife für den ganzen Körper empfehlen. Ich hatte versucht, von Duschgel auf Seife unzusteigen. Musste schließlich wieder Duschgel anschaffen, weil mein Ex sich weigerte, die Seife zu benutzen, und er hat zu Hause keine Dusche. Und keine Wanne. Ich fand das auch berechtigt, was er an Seife auszusetzen hat, und kann noch hinzufügen, dass sie mir an den zartesten Körperteilen einen Juckreiz beschert hat. Und weil ich mir nach dem Keller eh die Haare gewaschen hab, hab ich mal ausprobiert, mit dem Shampoo gleich alles zu waschen. Top Ergebnis, und der Juckreiz ist auch weg.
Extremes Minimalismus-Experiment Tag 3
Entkrempel-Dienstag
Ich behalte den bewährten Entkrempel-Dienstag bei. Um parallel zum Minimalismus-Experiment weiterhin Krempel loszuwerden.
Heute war die linke Hälfte des Kellerabteils dran. Im Keller hängen ein Besen und ein Handfeger mit Kehrblech. Diese Gerätschaften habe ich benutzt, um den Kellerboden zu fegen.
Mein Fahrrädchen kam zum Einsatz für den Abtransport des schlechteren meiner beiden Sport-Scooter (nicht E-Scooter) und einer großen Tüte voller Weihnachtskeksdosen.
Da die Besen und das Fahrrad notwendige Arbeitsmittel zum Kelleraufräumen waren, betrachte ich das nicht als Schummeln. Es ist, als hätte ich firmeneigene Gegenstände am Arbeitsplatz benutzt: den Dienstbesen und das Dienstfahrrad. ;-)
Obwohl ich vier große Müllsäcke Krempel in der Mülltonne entsorgt habe, ist der Unterschied zwischen vorher und nachher in der entkrempelten Kellerhälfte optisch kaum wahrnehmbar.
Dabei habe ich wirklich nur nützliche Sachen behalten, die ich in den vergangenen Jahren immer wieder einmal gebraucht habe.
Macht nichts. Letztlich kriege ich meinen Krempel in den Griff. Whatever it takes.
Das Outfit
Nach dem Kelleraufräumen war ich so schmutzig, dass ich mir kurzentschlossen ein komplettes zweites Outfit heraussuchte, mich ein zweites Mal duschte, das zweite Outfit anzog und das Keller-Outfit in der Waschküche in die Waschmaschine warf.
15. Slip
16. BH
17. Socken
18. Pullover
19. Levis
20. Flüssigwaschmittel
Das Putzen
Das Flüssigwaschmittel könnte zusätzlich als Putzmittel brillieren. Mein Badezimmer wird trotz täglichem Putzen immer grindiger. Natron bringt es einfach nicht, weder trocken als Scheuermittel noch stark konzentriert in einer kleinen Menge Wasser aufgelöst als Putzlauge.
Die Körperpflege
Weiterhin äußerst nützlich ist das Natron dagegen rund um die Mundpflege:
Meine Knirschschiene hatte ich vor dem Experiment jeden Morgen mit einer viertel "Kukident"-Tablette und Wasser in einer kleinen chinesischen Porzellanschale eingeweicht und dann mit der Schallzahnbürste gesäubert.
Ich habe den Eindruck, mit Natron und Schallzahnbürste wird die Knirschschiene genauso sauber.
Allerdings fehlt mir die Zweitnutzung des Kukident-Reinungsbads der Knirschschiene beim WC-Putzen: Mit dieser kleinen täglichen Chlorbleiche ausgebürstet, blieb die Toilettenschüssel innen Sauberweiß. Jetzt entwickelt sich dort trotz Putzen und Bürsten ein Grauschleier.
Und was gab es zu essen?
Das gleiche wie gestern: Proteinsmoothie und Gemüsesmoothie direkt aus dem Mixbecher getrunken. Ich bin immer noch messerfrei, löffellos und habe nicht alle Tassen im Schrank...
Das Gefühl
Nachdem ich mir heute auf einen Schlag das zweite komplette Outfit und das Waschmittel zurückgeholt habe, fühle ich mich bereits ganz gut ausgerüstet. Jetzt lechze ich nach Kostbarkeiten wie der Nagelfeile, dem Lady-Rasierer, dem Epiliergerät und dem Bimsstein.
Zitat von Robin im Beitrag #528
Ich glaube, ich kann festes Shampoo als Seife für den ganzen Körper empfehlen.
Ja, das geht. Bringt mir aber keine Sachen-Ersparnis auf der Inventarliste. Denn ich habe Spirallocken, die ich weder mit Shampoo noch mit Haarseife waschen kann.
Viele Lockenköpfe sind unglücklich mit dem krausen Gewöll auf ihrem Haupt. Dabei verwandeln drei einfache Tricks solche Haarkatastrophen in wunderschöne, klar definierte Locken:
1. Das Haar mit Conditioner (also Haarspülung) waschen.
2. Das nasse Haar mit einem Afrokamm kämmen, während der Conditioner einwirkt. Außer bei dieser Gelegenheit das Haar in keinem Fall kämmen oder bürsten!
3. Nach dem Haarewaschen zum Vortrocknen eine Stunde lang einen Handtuch-Turban tragen. Das ergibt Locken mit Springkraft.
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