Projekt "Umzug", Phase I

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Gestern 09:44 (zuletzt bearbeitet: Gestern 09:50)
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@IBI

Was ich schrieb, bezog sich auf deinen Satz:

Zitat von IBI im Beitrag #902
Ich denke, das ist die funktionale Sichtweise auf Ichlosigkeit und der Zustand darf idealerweise nur zeitweise andauern.


Ich denke, sämtliche ca. 1,5 Milliarden Anhänger fernöstlicher Religionen weltweit würden dem nicht zustimmen. Du darfst es aber gern für dich so sehen - und ich hoffe, so war es auch gemeint. Man drückt sich ja manchmal verkürzt aus.

Im übrigen ist Ichlosigkeit eigentlich kein spezieller Zustand. Dahinter steckt nämlich die Behauptung, dass ein eigenständiges, unabhängiges Ich überhaupt nicht wirklich existiert - bei niemandem. Wir würden uns nur *einbilden*, dass wir sowas sind. Es sei sozusagen eine Wahnvorstellung.
Grundsätzlich ist es ja in jedem Fall zu begrüßen, wenn man die Dinge mehr so sieht, wie sie sind. Aus meiner subjektiven Perspektive kann ich allerdings nicht beurteilen, wie sie denn nun sind, und logisch gesehen kann das wohl niemand.

Ich will das hier auch nicht zu einer Debatte ausarten lassen. Es ging mir hier nicht um einen religiösen oder philosophischen Disput, sondern um eine sehr subjektive Erfahrung, die mir Schwierigkeiten bereitet, wenn ich versuche, mir darüber klar zu werden, was von meinem Krempel noch wichtig für mich ist und was nicht. So gehe ich ja diversen Hobbies nicht mehr nach, weil ich mit Ausmisten beschäftigt bin, und es gibt auch Dinge, die ich mal gern gemacht hab, als ich den Platz dafür noch hatte. Außerdem sehe ich eine Aufgabe vor mir - ein Buch, das geschrieben werden soll - und da es bisher sonst niemand getan hat, muss ich das wohl tun. Im Ehrenamt habe ich letzte Woche eine neue Aufgabe übernommen - eine Rechercheaufgabe, die auch ganz gut zu dem Buchprojekt passt und in der ich auf jeden Fall lernen werde, wie man heutzutage mit Hilfe moderner Technik recherchiert! 😃
Ich war anfangs skeptisch und dachte mir: "Och nööö, ihr wisst doch, dass ich mich quasi abgemeldet hab, bis ich meine Wohnung zumindest mitgemacht hab für die Renovierung!" - aber als mir der Freund gezeigt hat, was sie genau von mir wollen, hab ich große Augen gekriegt, weil das ist *genau* die Unterstützung, die ich für das Angehen des Buchprojekts brauche!

Und das ist vielleicht auch ein Beispiel dafür, wie *ich* aus meiner Perspektive (also ich weiß zwar nicht mal, ob ich geistig Männchen oder Weibchen bin, aber ich weiß, dass ich aus diesen zwei Augen hier schaue!) das Alles_ist_eins erkennen kann: Wenn etwas sein soll, dann wirkt die ganze Umgebung daran mit, dass es geschieht.

Dann steht auch noch die Frage des Auswanderns im Raum... Wir werden sehen! Mein Bruder hat jedenfalls schon bei der ersten Begegnung nach 30 Jahren klar signalisiert, dass es ihm lieb wäre... Mein Vater ist Mitte 80 und lebt an der Algarve und will dableiben.

Und es steht die Frage im Raum, ob ich nicht nach dem Ablauf einer gewissen Frist hier eine Kündigung wegen Eigenbedarf kriege. Ein paar Jährchen bin ich noch davor geschützt. Und 7 Jahre hätte ich noch bis zur Rente.

Es spricht also vieles dafür, unnötigen Ballast jetzt beschleunigt abzuwerfen. Aber es ist schwer zu wissen, was unnötiger Ballast ist und was nicht. Ich tendiere im Moment sogar bei Büchern stark zum Raus-damit, will mir aber nicht Sachen entziehen, die sich, sobald ich fertig bin, als wichtige Grundlage, die man leider nicht wieder beschaffen kann, da sie mittlerweile vergriffen ist, rausstellt.

Btw: Bei dem Buch von Minimalista gefällt mir supergut, dass sie schreibt, das sei ein Haufen Arbeit und man solle den Aufwand an Zeit und Kraft nicht unterschätzen. Endlich mal jemand, der nicht von "Loslassen" schwurbelt, als würden die Dinge von selbst aus dem Haus fliegen, wenn man sie nicht festhält! Nö, sie müssen rausgetragen werden, und wiegen Tonnen, und manche Dinge sind sperrig!

Für diesen Monat habe ich beschlossen, Tody zu ignorieren oder in Urlaub zu schicken und stattdessen mal Apps zu testen, die irgendwie beim Ausmisten helfen sollen. Zwei habe ich mir heute morgen installiert. Erste Eindrücke:

Neurolist soll neurodivergenten Menschen mit Organisationsschwierigkeiten helfen, Aufgaben strukturiert anzugehen. Ich glaube, es ist ähnlich wie Goblintools und auf Englisch. Ich habe als Aufgabe testweise eingegeben, dass ich meine Wohnung entrümpeln will, und die KI hat automatisch eine To-Do-Liste erstellt, ohne auch nur nachzufragen, wie viel Zimmer ich denn hab. Was die Räume angeht, hat sie erstaunlicherweise richtig geraten. Aber 10 Minuten für das Ausmisten meiner Lebensmittelvorräte vorgesehen! 🤣🤣🤣
Wenn das so wäre, dann bräuchte ich ja nicht ausmisten. Und so ist die ganze Liste. Man kann sie aber als Ablaufplan benutzen, und man könnte genauere Aufgaben eingeben. Sie zerlegt wohl alles in 7-10 Schritte, egal, ob es sich um das Entrümpeln einer Messie-Wohnung oder das Ausräumen der Spülmaschine handelt. Dann werden etwas skurrile Zeitabschnitte zugeteilt, in dem Beispiel z.B. 1 Minute für das Öffnen der Spülmaschine. Das z.B. kann ich schneller! 🤣

Die zweite App ist auch auf Englisch und erheblich ernsthafter: Clutterfree zeigte mir beim Start kurz das Gesicht eines bekannten YouTube-Minimalisten - sag bloß, die App ist von ihm? Dann ist sie gut! Macht auch einen sehr guten Eindruck - sie fragt nämlich als erstes! Ich soll meinen Räumen Namen geben und einschätzen, wie schwer sie auszumisten sind. Und ich soll alle Stauräume in dieser Weise aufzählen, alle Schränke usw.. Noch im Schlafanzug springe ich nach kurzer Zeit in der Wohnung rum, um die Bestandsaufnahme zu machen. Ich bin noch nicht damit fertig, weil mir einfiel, dass ich hier mal kurz schreiben sollte. So habe ich noch nicht gesehen, ob dann später diese Einheiten nochmal unterteilt werden. Ich schätze nein, da die App nach Schränken fragt. Oooh, da bin ich jetzt eine Weile beschäftigt!


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Gestern 10:44 (zuletzt bearbeitet: Gestern 10:45)
avatar  Robin
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P.S.: Noch eine Überlegung zum Thema Minimalismus:

Minimalist_innen sind Leute, die sich des überwiegenden Teil ihres Besitzes entledigt haben. Messies, die eine Messiebude in Ordnung bringen wollen, stehen vor derselben Aufgabe und können von ihnen lernen. Egal, ob man auf minimalistisches Design steht oder auf Buntes und Üppiges, und egal, ob man hinterher nur noch ein einziges Messer und einen Löffel als Besteck besitzen will, und den Löffel als Gabel benutzt, um wieder ein Teil gespart zu haben, oder ob man 20 vollständige Bestecks haben will, um die zahlreichen Gäste zu bewirten, die man endlich in seiner Wohnung haben will, wenn das Messie-Chaos draußen ist. In jedem Fall geht es darum, zu bestimmen, was für einen selbst notwendig ist und was nicht und alles andere rauszutragen.


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Deine beiden aktuellen Posts: ♡♡♡


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Gestern 13:37 (zuletzt bearbeitet: Gestern 13:37)
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Vielen Dank, @Rica !

Gerade habe ich mal auf die Uhr geschaut, wie lange ich einigermaßen genüsslich im Stück ausmisten kann. Es waren 1 ¼ Stunde, dann kam der Drang nach einer Pause. Nachdem ich Kaffee aufgesetzt hatte, habe ich noch ein bisschen weitergemacht und kam dann auc 1 ½ Stunden. Also wenn Leute *eins* an der Uni lernen, dann ist es, pünktlich nach 1 ½ Stunden von der Arbeit wegzurennen! 🤓


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Gestern 13:42
avatar  Robin
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P.S.: Das macht dann 4 Einheiten á 1 ½ Stunden für den großen Hauruck, in den Pausen Forum oder Buch. Plus morgens eine halbe Stunde Theorie, plus mindestens eine halbe Stunde Planung für den nächsten Tag, plus eine Tour wegbringen.

Das ist, was theoretisch machbar ist, weil ich Frühaufsteher bin. Leider hat aber der heutige Tag schon gezeigt, dass ich zwar früh wach und munter bin, aber den ganzen Vormittag damit vertrödele, mich erstmal zu verzetteln.


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