Tagebuch - noch ein wenig planlos

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12.03.2024 11:38
avatar  Robin
#516
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Hallo @Sybille ,

wenn die Arbeit zuhause zu überwältigend ist, dann ist es doch gut zu wissen, dass man sich Hilfe holen kann. Die Gründe können verschiedene sein: Weil einem Berufsarbeit und andere Verpflichtungen nicht viel Zeit und Kraft übrig lassen (früher mal ging man davon aus, dass einem nach einem 8-Stunden-Tag jemand die Puschen und das Essen bringt...). Weil man körperlich nicht mehr so fit ist. Weil eine Messiebude auszumisten nicht das ist, was man normalerweise unter Hausarbeit versteht. Bei den Putzstellen, die ich früher hatte, hatten die Leute meist Kinder im Schulalter und beide Eltern waren berufstätig. Die wollten in ihrer freien Zeit nicht nur putzen, sondern lieber was mit ihren Kindern unternehmen...

Ich denke, dass sich Hilfe zu holen nicht unbedingt im Gegensatz dazu steht, auch Übung und Erfahrungen zu sammeln, duch die man autark weiterkommt. Es *kann* aber im Gegensatz dazu stehen. Z.B. sehe ich es etwas skeptisch, wenn man eine Messiebude Entrümplern überlässt, nicht nur, weil ich mir nicht vorstellen kann, wie die im Chaos wissen sollen, was man besser nicht wegschmeißt, sondern vor allem, weil sich die Person dann nicht mit ihrem Krempelberg befasst und die Entwicklung, daraus zu lernen , weniger tiefgreifend ist. Z.B. beurteilen, welche Sachen man braucht und welche nur rumstehen - wenn man das an vielen einzelnen Gegenständen geübt hat, kann man es hinterher leichter anwenden, bevor man sich überhaupt was kauft.

Nur, wenn einen die ganze Sache vom Zeitumfang her überfordert, dann ist die Alternative zur Hilfe ja nicht, autark zu werden, sondern entweder es einfach nicht zu machen oder sich in den Zusammenbruch zu schuften.


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12.03.2024 12:45 (zuletzt bearbeitet: 12.03.2024 12:46)
avatar  Sybille
#517
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Zitat von Robin im Beitrag #516

wenn die Arbeit zuhause zu überwältigend ist, dann ist es doch gut zu wissen, dass man sich Hilfe holen kann. Die Gründe können verschiedene sein...



Absolut. Setzt allerdings voraus, dass das Holen von "Hilfe" weniger überwältigend ist als die Aufgabe selbst. Ich frag' jetzt nicht nochmal, ob Du @Robin das *wirklich* so empfindest, weil's ein vergleichsweise idiotischer Dialog wird, wenn ich auf alles was Du schreibst bloß "Echt? Kannst Du das??? - toll!" antworte.
Aber ich muss tatsächlich sagen, dass mir die Aufgabe eine Putzhilfe zu finden, der ich nen Schlüssel anvertraue, der Aufgaben zuzuweisen die so klar sind, dass sie sie ausführen kann und die Bude in einen Zustand zu versetzen, dass sie überall da hin kann, wo es was zu tun gibt, nicht leichter erscheint, als diese Aufgaben, die ich für diese fiktive Putzhilfe ja identifizieren und formulieren müsste, selbst auszuführen.
Ich hab vor Jahren Mal das Experiment gestartet, mir Aufgaben vorzunehmen, als wäre ich meine eigene Putzfrau. Also vorher klar festzulegen WAS zu tun ist, WANN so und so lange, das und das - sogar Geld hätte es gegeben. 😉

Gescheitert bin ich nicht an der Ausführung. Sondern an der Planung. Die war sooo schwer. Und ich war soooo müde. Und ich wusste es doch nicht...
(Bericht steht hier noch irgendwo im Forum, falls wer Lust hat es nachzulesen)
Ich finde immer, wenn ich ein Problem so weit im Griff habe, dass ich es erklären und Unterstützung erbitten/ buchen/ organisieren kann. Dann ist es quasi gelöst. Muss ich dann "nur noch" machen. Und dann kann ich's meist auch alleine. Ist ja dann nicht mehr schwer. Aber bis zu diesem Punkt muss ich es erstmal schaffen. 🤷🏼‍♀️ Keine Ahnung. Aber wie ich so gern sage:
Es kann ja GsD nicht jeder*r so verrückt sein wie ich...


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12.03.2024 13:22
avatar  Robin
#518
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Hallo @Sybille ,

eine *allgemeine* Antwort auf die von dir angesprochenen konkreten Probleme kann ich nicht geben. Und du bist auch sicher nicht die einzige, für die das Hindernisse sind.
Auf die Idee, jemandem meinen Wohnungsschlüssel zu geben, damit er/sie bei mir putzt, bin ich noch gar nicht gekommen. Ich habe mir *für mich* vorgestellt, dass jemand kommt und mir hilft und wir zusammen arbeiten. Auch, weil so ein mit jemand anderem verabredeter Termin das Prokastinieren beendet und man dann auch so lange bei der Sache bleibt, wie es vorher verabredet wurde. Außerdem ist es einfach eine andere Dynamik, zu zweit zu arbeiten. Und wenn man dann das Doppelte geschafft hat oder gar mehr, ist das nicht nur eine Erleichterung, es hebt auch die Stimmung und man fühlt sich weniger verzagt dem Berg gegenüber.
Mit meinem Ex ist es dann so gelaufen, dass er meinte, ich müsse nicht anwesend sein, ich könne auch einfach die Sackkarre mit den Büchern vor die Wohnungstür stellen und ihm 'ne SMS schicken. Das funktioniert bei uns, weil ins Haus kommt man auch ohne Schlüssel. Ich habe ausgerechnet, dass mir diese Hilfe beim Wegbringen etwa 50% des Zeitaufwands abnimmt.

Es gäbe schon auch mehr, bei dem ich denke, dass es auch andere machen können, aber da ist der Haken tatsächlich, dass ich den Leuten das erstmal zeigen muss und der Zeitaufwand dann nicht so groß ist für die Sache, dass es sich so richtig lohnt. Das ändert sich möglicherweise, wenn die Bücher raus sind, weil dann kann man sich hier auch zu zweit bewegen.

Ich denke, dass es immer so ist, dass man nur im eigenen Haushalt wissen kann, was eine Hilfe tun könnte.

Bei Tody sind eine Menge Aufgaben vordefiniert. Da geht es aber um normale Hausarbeiten wie z.B. Fensterputzen. Bei dir geht es ja auch um die Frage, wie du dein Zeug so verstauen kannst, dass alles reinpasst. Da würde ich in der Bibliothek mal nach was mit dem Titel "Stauraum-Lösungen" o.ä. suchen und dann später einen Tischler, der einem was auf Maß baut.


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12.03.2024 19:04
avatar  Gitta
#519
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Zitat von Robin im Beitrag #514
Ich hätte nicht die Vorstellung, dass ich alles wegräumen und wieder hinräumen muss für die Putzhilfe. Ich habe früher selbst bei Leuten geputzt, und da gehörte es mit dazu, dass ich die Sachen wegräumen und wieder hinräumen musste. Ganz normal halt. Wie man zuhause auch putzt.

Hm, @Robin , ich weiß nicht. Vielleicht war das bei Dir anders, oder ist in Berlin anders. Was ich so im Umkreis gehört habe, kommt es drauf an.

Ich habe eine Bekannte, die gut verdient, aber dafür auch sehr viel arbeiten muss. Sie ist eher der sehr geordnete, minimalistische Typ einrichtungsmäßig. Aber eben auch eher pingelig mit der Sauberkeit. Sie hat lange überlegt, aber die gewünschte Sauberkeit kann sie mit ihrer knappen Zeit (und Restenergie) nicht herstellen. Über eine Freundin hat sie schließlich auch deren Putzhilfe angesprochen. Das ist eine liebe, nette Frau, aber zumindest bei ihr sehr ängstlich. Die Bekannte erzählte, dass sie selbst die Deko von den Regalen oder vom Fensterbrett räumt, weil die Putzhilfe ihr erklärt hatte, sie hätte Angst, etwas fallen zu lassen. Die Bekannte hat keine wertvolle Deko, also sagte sie, das wäre nicht so schlimm, wenn man was passieren sollte. Aber die Putzhilfe blieb bei ihrer „Ängstlichkeit“.

Eine andere Bekannte, alleinerziehend, zwei Töchter, Vollzeit berufstätig, hat schon mehrere Putzhilfen durch. Ich war noch nie bei ihr zu Hause, aber der Beschreibung ihrer besten Freundin nach ist sie eher der chaotische, kreative Typ. Haushaltstechnisch gesehen. Diese Bekannte erzählte mir, wie sie mal im Homeoffice über ihrer Arbeit grübelte, die Putzhilfe schneite herein und sagte: „Also im Zimmer von Tochter X kann ich nicht staubsaugen! Da liegt der ganze Boden voll Zeugs!“. Sie ist dann in das Zimmer gegangen und hat (wie sie sagte) drei Playmobil Figuren vom Boden aufgehoben und oben aufs Regal gestellt. Dann konnte die Putzhilfe zum Staubsaugen schreiten. Ob das nun so stimmt, oder ob es eher 7 Figuren und ein Halstuch oder sowas waren, vermag ich nicht zu sagen.

Dann kenne ich noch eine ältere Dame, auch sehr pingelig und ordentlich und minimalistisch, und eine nicht ganz so alte Dame, die chronisch krank ist. Beide haben auch Putzhilfen, weil sie nicht mehr die Kraft in den Händen haben, um zum Beispiel im Badezimmer einen Fleck weg zu rubbeln. Aber die Putzhilfen machen auch die Fenster, weiß ich. Und beide haben mir erzählt, sie bräuchten nie etwas vorher wegräumen. Obwohl beide durchaus fit genug sind, einen Gegenstand von A nach B zu räumen. Machen sie allein ja auch. Und sie haben auch beide genug Geld, um die Putzhilfe zu bezahlen.

Also das mag Zufall sein, jede Putzhilfe ist anders. Aber vielleicht ist es auch etwas in den Köpfen der Putzhilfen? Weiß ich nicht.


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12.03.2024 20:28
avatar  Della
#520
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Ich bin ja auch am Nachdenken, mir eine Putzhilfe zu holen. Aber nur für maximal alle 2 Wochen.
Ich kann die Ängste nachvollziehen. Eigentlich möchte ich auch niemandem meine Schlüssel geben und ihn dann alleine in meiner Wohnung rumwuseln lassen. Ich hatte mir überlegt, ob ich, wenn die Putzkraft sowieso nur alle 2 Wochen kommen soll, ich an diesen Tagen einfach Homeoffice machen könnte. Allerdings ist das natürlich auch blöd, wenn die Hilfe dann saugt und putzt und ich daneben sitze und arbeite.
Aber wahrscheinlich ist das sowieso mal wieder ein Thema, über welches ich mir monatelang den Kopf zerbreche und dann doch nie umsetze.
Es klingt vielleicht komisch, aber eine Putzhilfe ist etwas, was ich nicht mit mir verbinde. Sowas haben andere, aber nicht ich. Dabei kriege ich es ja allein auch nicht wirklich hin und finanziell sollte es vermutlich auch kein Problem sein. Also warum nicht einfach machen?


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