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Ist alles durch Trauma bedingt, alles durch Gene, oder...?
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Zitat von Gitta im Beitrag Weiter machen
Nur Badezimmer und Dusche, für mich ein Graus.
Gitta, eine sehr persönliche Geschichte, die du in dem anderen Thread schilderst. Hut ab vor diesem Mut.
Ich hörte über eine ähnliche Geschichte eines Mannes, der Angst vor der Dusche hat.
Ich erschrecke jetzt hoffentlich keinen:
Ich zitiere den Satz und mache mir einen scheinbar WEIT hergeholten erschütterlichen Gedanken dazu: Trauma ist transgenerational....und wer weiss, vielleicht gab es Verwandte von dir, die in Kriegszeiten zum "Gas-Duschen" geschickt wurden. Würde mich nicht wundern, wenn das Kältegefühl ebenfalls aus dieser Zeit stammt.
In dem Fall wäre deine Angst vor Duschen in Räumen allzu begründet, mit dem Wissen die Angst ist NICHT deine, sondern gehört deinen Ahnen.
Und ja, das reicht bis zu den Enkeln und Urenkeln zurück als Nachwirkung aus diesen - wir können uns die Schlimmheiten nicht vorstellen - Zeiten.
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ich lese gerade ein Buch zum Thema ADHS.
wurde bei mir nicht dignostiziert, doch angeblich habe ich eine leichter Form davon.
es ist keine Krankheit, sondern eher eine Beeinträchtigung. Wie Kurzsichtigkeit beispielsweise.
Es wird teilweise genetisch gesehen weiter geben und gleichzeitig spielen die äusseren Umstände in der Familie eine erhebliche Rolle, in welchem ausmass sich das vererbte ADHS verstärkt.
Wenn später die Beziehungen, die damals ungünstig für die Kinder waren, anders hergestellt werden können, kann sich ADHS in seinem Ausmass reduzieren.
Und genau daran glaube ich fest.
Ich merke, dass gefühlt etwas nicht stimmt in mir und ich es nicht ändern kann, obwohl ich möchte.
Ich merke, dass ich in vielen BEreichen sehr grosse Fortschritte der Veränderung gemacht habe, und zwar in die gewünschte positive Richtung. Mein Wutbarometer hat sich sehr verändert und verbessert.
ADHS zeichnet sich unter anderem dadurch aus, dass die Impulskontrolle gestört ist.
Na, kein Wunder ist mein Hauptthema hier: Emotionen. Die hängen an der Impulskontrolle.
ADHS zeichnet sich dadurch aus, dass die Menschen nicht so lange bei einer Sache bleiben können.
Da sind meine Verzettelungstaktiken wohl keine Abnormität mehr. Sie gehören dazu. O.k., interessant zu wissen.
Verwende ich das Wissen als Ausrede dafür, es so zu belassen wie es ist und bitte andere um ihr Verständnis?
Verwende ich das Wissen darüber, um meine Aufgaben so zu gestalten, dass ich meine Verzettelungstaktiken vielleicht gezielt integrieren kann in meinen Tagesablauf?
ADHS Menschen kämpfen mit sozialen Bindungen bzw. durch die "defekte" Impulskontrolle werden sie sozial oft gemieden und ausgegrenzt, weil andere damit nicht sein können.
Tja, wundert es, wenn damit viele Jobwechsel einhergehen?
Wundert es, wenn sich daraus Scannerpersönlichkeiten entwickeln, die vielseitige Interessen wahrnehmen können, wenn die innere Motivation vorhanden ist. Die schnell alles fallen lassen, wenn genau die Motivation in Langeweile umschlägt?
ADHS Menschen neigen dazu, anderen mehr zu helfen als sich. Sie wollen Ordnung haben, sind nicht in der Lage dazu, weil ihnen bestimmte Strukturen fehlen.
Die neigen zu Chaos.
Sie neigen zu Kaufimpulsen.
ADHS Menschen neigen dazu, weltmeisterlich auf Umwegen ihre Ziele zu erreichen.
Ja, und dabei lernen sie ggf. mehr als andere Menschen und sie lernen auf ihre WEise schnell.
Manche können sich auf Gesagtes nicht konzentrieren und vergessen bereits mitten im Satz, den gehörten Satzanfang. (das entspricht mir nicht)
trotzdem vermögen sie auf den letzten Drücker ein leistungspensum abzurufen, das sie weiter bringt.
ADHS Menschen haben ein verzerrtes Zeitgefühl. So wie ein Baby kein Zeitgefühl hat, ist ihr Zeitgefühl irgendwie eingefroren und konnte sich nicht weiter entwickeln.
Sie neigen zur Verspätung. (kennt hier keiner - grins).
Sie haben ihre Selbstregulationsfähigkeiten nicht entwickeln können.
Beides ist nicht angeboren, sondern die Fähigkeiten entwickeln sich allmählich während des natürlichen wachstums in einer sozial stabilen umgeben.
Es gibt noch viele weitere interessante Verhaltensweisen, die typisch für ADHS sind.
Viele davon decken sich mit meinem MEssietum.
Ich weiss noch nicht, wann die Grenze der möglichen Veränderung bei mir erreicht ist, doch alles, was durch die äusseren Umstände früher "vergeigt" wurde, kann sich ändern.
Das ist für mich mit Trauma belastet.
Wenn ich Zugänge und Bewusstheit entwickeln kann, die nicht nur geistig, sondern über den Körper geschehen können, können sich Impulskontrollen deutlich verbessern, kann ich meine Verhaltensweisen nach und nach beeinflussen und verändern.
Mein Zeitgefühl hat sich verändert. Ich verspäte mich weniger als früher.
Meine Selbstregulationskompetenz haben sich deutlich verbessert.
Damit will ich sagen: ja, wenn Gene im Spiel sind, sind erschwerte Bedingungen vorhanden.
Trotz erschwerter Bedingungen ist es möglich, einiges später zu entwickeln und im erwachsenenleben nachzuholen, was in der kindheit aus guten gründen erstarren musste oder nicht unterstützt wurde in der entwicklung.
Und da ich mich habe nie diganostizieren lassen (mit dem Wissen, ich kann wahrscheinlich eine bekommen, wenn ich wollte), beweise ich, dass die veränderung ohne mittel wie ritalin, die mein gedächtnis anders verknüpfen würde und beeinflussen täte, möglich ist.
Ich habe ritalin immer abgelehnt. Und es wird Menschen geben, die werden es brauchen, weil bei ihnen die genetisch bedingte ausprägung der beeinträchtigung schwerwiegender ist als bei mir.
Verwendet ihr das medikament aus bequemlichkeit? könnt ihr mittels des Medikaments euch besser auf eure wahrnehmung konzentrieren und die innere beobachtungsinstanz schulen und damit eure selbstbestimmung und selbstermächtigung stärken?
aus welchem der vielen gefühlten Teufelskreise wollt ihr aussteigen. und wie könnt ihr die "beeinträchtigung" dafür nutzen, statt sie zu verfluchen?
Ich bin noch lange nicht mit dem Buch durch - es ist übrigens das geliehene, das ich im dankbarkeitsthread erwähne.
Der Autor ist Arzt und selber von ADHS betroffen und schreibt FAchbücher mit sehr speziellen Metaphern. ZEitweise habe ich mich wegen der Formulierungen "schlapp gelacht".
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@IBI @Scherbe
Danke für den ADHS Bericht. Ich hatte vor längerer Zeit aufgrund meiner Untersuchungen festgestellt, dass ich kein ADHS habe. In einer Messietagung hatte eine von ihrer Ritalin Methode geschwärmt, was ich zu der Zeit noch garnicht verstanden hatte.
Ich finde Menschen mit ADHS gut, weil ich die Kommunikation nicht gelernt habe. Bei H. , wo mein Vater das nicht gelernt hat, konnte er mir das auch nicht beibringen. Da denke ich auch heute noch an die Geburtstage, wo ich meist still daneben sitze. Und da gibt es auch ein grundsätzliches ADHS Verhalten. Es wird dauernd von einem Gesprächsthema zum anderen gewechselt. Ist ja auch OK. Aber wann sollte, kann man wechseln. Das habe ich noch nicht rausbekommen. Gestern war ich in einer Videokonferenz, wo ich auch wieder nichts gesagt habe. Es ging um Pflege. Da das eine Erstveranstaltung war, hatte ich auch noch nicht mitbekommen, was das Ziel sein sollte.
Da ist es doch ganz gut, wenn ich bei Menschen mit ADHS etwas an Kommunikation lerne.
Ich hatte früher mal auf der Messieseite etwas mit ADHS erwähnt, das wollten die anderen nicht drinhaben. Später habe ich das auf meiner Seite auch rausgenommen, war nicht so passend.
Viele Grüße
Wolfram
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wolfram, ich bin mir nicht sicher, ob menschen mit adhs die idealen kommunikationsvorbilder für dich sind, weil sei eben von thema zu thema hüpfen.
ich stelle mir die frage, wie fähig du bist zuzuhören und inhalte zu verstehen.
du schreibst, dir ist das ziel des workshops nicht klar gewesen.
war es ausgeschrieben? hast du danach gefragt, wenn es dir nicht klar ist?
oder konntest du dich kaum auf das gesagte konzentrieren und hast den faden beim zuhören verloren?
viele menschen mit adhs können nicht einen satz anhören und ihn anschliessend wieder geben.
sie können sich keine wegbeschreibung merken. bis zur ersten kreuzung finden sie die richtung und dann müssen sie raten oder bereits wieder fragen.
vielleicht ist für die die konzentration beim zuhören ein thema.....zuhören als solches - sowohl gehört werden als auch zuhören ist ohnehin eines deiner hauptthemen, mit denen du meist schlechte erfahrungen gesammelt hast.
und nicht jeder messie hat adhs, doch viele hier könnten diese einschränkung im nervensystem des gehirns haben.
es ist sehr individuell, welche der merkmale sich am meisten zeigen.
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