Ordnung ist langweilig

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17.01.2024 10:46
avatar  IBI
#126
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Hmm, ich glaube, ich muss hier weiter differenzieren....

Ist es Ordnung an sich, die mich langweilt???
Nicht unbedingt...

Wenn es extrem ordentlich ist, fühle ich mich unwohl, weil ZU VIEL LEERE sichtbar wird - über die habe ich mich mehr öfter ausgelassen.
Leere ist für mich bedrohlich.....andere freuen sich, wenn sie Platz für NEUES schaffen.

Ist es das HERSTELLEN der Ordnung, die mich langweilt?
Ja, wenn es ums Bügeln und Abwaschen geht - auf alle Fälle.....denn das habe ich als KIND bis zum Vergasen machen müssen.....
und weil es ein MUSS enthalten hat, ZWANG, werden mir diese Emotionen das Herstellen von Ordnung nicht gerade erleichtern.
JA, es hat eine seeeeehhhhhhhr LANGE WEILE gedauert, bis ich mit 10 Jahren die Blusen und Hemden von 6 Personen gebügelt hatte......
Ist es ein WUNDER, dass ich ORDNUNG mit LAAANGER WEILE verbinde????

Und manchmal überfordert mich das HERSTELLEN der Ordnung, weil es mit LOSLASSEN und aktiven WEGTUN ungenutzter oder nicht mehr notwendiger GEgenstände handelt.....nur bedeutet das für mein NERVENSYSTEM....ich würde mein bisheriges LEBEN wegwerfen...

Nicht gerade angenehm.

Was ist also meine Aufgabe?
Die LANGEWEILE von der Ordnung emotional zu trennen.
Das Gefühl, mein bisheriges LEBEN wegzuwerfen, in etwas NEUES zu transformieren.
Das Gefühl der LEERE in ein Gefühl von RAUM für NEUES verwandeln, um Ordnung herstellen zu können.
Die Angst vor der LEERE reduzieren lernen, damit RAUM für FREUDE geschaffen werden kann.

Ja, ich glaube, Ordnung sei langweilig ist ein FEHLSCHLUSS bedingt durch meine Kindheitserlebnisse.....


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17.01.2024 16:07
avatar  Robin
#127
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Liebe @IBI ,

ich möchte hier nur kurz deinen Eindruck bestätigen: Für 6 Leute bügeln übersteigt *bei weitem* das Maß für zumutbare und pädagogisch sinnvolle Mithilfe im Haushalt für ein Kind!
Also heißt: Ja, wir müssen das lernen, und es ist gut, wenn die Eltern ihren Kindern sowas beibringen, aber halt angemessen und kindgemäß und nicht so, dass man für den Rest seines Lebens genug davon hat!


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17.01.2024 18:23
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#128
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Danke für deine Einschätzung, Robin.

Zitat von Robin im Beitrag #127
für den Rest seines Lebens genug davon hat!

Robin, ich kann noch weitere Beispiele auflisten, bei denen ich für den REST meines LEBENS genug davon habe und diese Routinearbeiten liebend gerne VERSCHIEBE, AUFSCHIEBE, und LANGWEILIG finde.....

Wenn du als 11-15 jährige jedes Wochenende ein Treppenhaus, ein Badezimmer, eine Küche inklusive Boden glänzen, putzen darfst und deine Mutter eines Tages neben dir steht und über die NACHBARN im Flachbau gegenüber herablassend zu lästern beginnt, sie würden ihre "Kinder" für sich arbeiten lassen, dann hast du eine Ahnung, warum "Messieallüren" eintreten können.....(meinen Brüdern ging es nicht besser) -
Weiss nicht, wie meine Mutter reagiert hätte, wenn ich geantwortet hätte:
und ist das hier keine Kinderarbeit JEDES Wochenende???? Was passiert hier gerade????
Gedacht habe ich es, aber sooo viel ANGST vor ihren impulsiven heftigen Reaktionen, dass ich es nicht ausgesprochen habe.

übrigens, im Wechsel durften wir abends nach dem Essen Küchendienst übernehmen (der jüngere Bruder war erst 6 jahre alt) und Töpfe abwaschen, Spülmaschine aus- und einräumen.....
Regelmässige GARTENARBEIT und FENSTER putzen ergänzen das Paket, denn wir hatten KEINE WAHL.....das war "Zwangsarbeit" und die macht bekanntlich kaum Spass.....

Ordnung herstellen kann LANGWEILIG werden oder sehr unangenehm, weil von Kindern ZUUU VIEL verlangt wird und KEIN SPASS zulässig war.....

VERSCHIEBEN, AUFSCHIEBEN, VERZETTELN im späteren LEBEN wurde vorprogrammiert, da es mit sooo viel unangenehmen ERFAHRUNGEN verbunden ist.....
Drum ist UNordnung bunt.....sie bessert sich leider nicht von selber, denn all die Routinearbeiten bleiben, wenn mensch sich Ordnung wünscht.....

Unsere Mutter hat häufig sauber gemacht und geputzt, um bei anderen einen guten Eindruck zu hinterlassen und jederzeit Besuch empfangen und nach AUSSEN gut da stehen zu können, und ständig hat sie gemosert, dass sie "wieder" putzen muss....keine Ahnung, was sie bewegt hat, es zu machen, obwohl sie dauernd gemotzt hat.
Ich wüsste nicht, dass sie sich selber ein Bedürfnis nach ordnung hat erfüllen wollen und sich damit einen Gefallen tun wollte.....es war NUR für andere.....

Eigentlich wäre es schöner gewesen, wenn wir spielerisch hätten Ordnung lernen können und lernen können, wie wohltuend ORDnung für unser NERVESYSTEM hätte sein können, doch leider hat ZWANG und die überforderung der AUFGABE, das Gegenteil bewirkt.


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17.01.2024 19:54
#129
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ich finde das Ordung herstellen nicht langweilig, weil ich beim Aufräumen so viele Sachen finde, die ich schon gesucht hatte, von denen ich dachte, die hätte ich weg geschmissen...
Ordnung halten finde ich nervenaufreibend, weil man jedes Teil, das man benutzt hat, sofort an seinen Platz zurück legen muss, damit es nicht wieder chaotisch wird und das nicht suchen muss. Damit bin ich auch überfordert, weil es immer wieder Dinge gibt, die keinen festen Platz haben, zumal die Schränke voller Dinge sind, die man teilweise gar nicht braucht, die man ausräumen sollte... Und wenn ich das dann mache, muss ich gleichzeitig Buch darüber führen, wo welche Dinge zu finden sind, damit ich nicht ins Trudeln gerate und am Ende nichts mehr finde. Das heißt es geht dann erst mal Wochen lang um einen bestimmten Schrank. Damit ich das im Gedächtnis verankern kann. Darin liegt meine Schwierigkeit.

Kommt auch aus der Kindheit, wenn ständig Schränke samt Inhalt verrückt wurden alle paar Wochen, wie sollte man dann feste Plätze in den Möbeln finden?

Viele Grüsse
Draculara

http://www.draculara.de

http://messie.bplaced.net/messie

Eine Lösung setzt ein Problem voraus. Ich kenne meine Fehler, das hält mich aber nicht davon ab, sie zu machen

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18.01.2024 14:16
avatar  Robin
#130
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Ja, wenn ich in die Abneigung gegen Hausarbeit reinschaue... Die kann auch bei mir gut schon in der Kindheit entstanden sein! Bzw. sie bestand da schon. Meine Eltern haben uns da nicht so krass überfordert. Jedenfalls nicht von der Menge her. Wir hatten bestimmte Aufgaben: Hauptsächlich den Abwasch nach dem Mittagessen. Als ich älter wurde, kam für mich noch das Bettenmachen dazu. Kritik hätte ich daran, dass es nicht grade unter dem Aspekt des Lernens angegangen wurde, oder gar "Qualitätszeit miteinander zu verbringen" dabei. Ich habe das mal bei einem Mitbewohner beobachtet, wie er mit seiner damals 5jährigen Tochter zusammen ihr Fahrrad repariert hat. Das war toll! So war es bei uns nicht. Da hieß es: Reparier dein Rad!" und niemand hat sich drum geschert, ob ich überhaupt wusste, wie. Ich denke, damals ist schon ein Gefühl entstanden, sich gegenüber dieser Art Kram unzulänglich zu fühlen.


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