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Geht das?
@Sybille
Sorry, ich antworte jetzt, ohne zu Ende zu lesen... - Weil ich hab jetzt schon 7 Zitate, zu denen ich was schreiben will, und es endet sonst wieder damit, dass ich gar nicht antworte, weil ich den Überblick verliere...
Zitat von Sybille im Beitrag #407
ICH habe das Gefühl, wenn ich *alleine* nicht weiß, welches Buch ich behalten will, dann ist *nichts* schlimmer als fünf Leute die mit leerem Wagen bereit sind die Sachen abzutransportieren und "Gib die nächsten Stapel!" brüllen.
Yepp.. Deshalb habe ich die Hilfe mit Auto bislang noch nicht angenommen. Ich müsste genug packen, damit das Auto voll wird, und es dann hier erstmal bis zum Raustragen lagern. Ich habe aktuell nur Platz zum Lagern von zwei Kisten, und die passen auf die Sackkarre. Warum sollte man mit einem Auto fahren, wenn es auch mit den Öffis geht? Und ich mache die zwei Kisten grundsätzlich voll, bevor der Helfer kommt. Das würde ich auch so machen, wenn jemand mit einem Auto käme. Alles andere läuft nämlich darauf raus, dass die Leute zwangsläufig versuchen, einem bei den Entscheidungen zu helfen - und das *will* ich nicht. Ich *will* also Hilfe für bestimmte Aufgaben annehmen, und für andere nicht. Und es ist auch mein gutes Recht, in meinem privaten Bereich nicht andere für mich entscheiden zu lassen, was ich behalten will und was nicht.
Aber Rica hat von der Aufräumcoachin noch was anderes berichtet: Da musste sie anscheinend tatsächlich *nur* entscheiden, und die Coachin hat das ganze materielle Sortieren übernommen. Stimmt's, @Rica ?
Also so wäre das jedenfalls auch machbar... In jedem Fall ist der Trick, den Arbeitsablauf beim Ausmisten geistig zu zerlegen und sich die Aufgaben rauszusuchen, die man selbst machen muss, und für andere Aufgaben eine geeignete Person zu finden, an die man das delegieren kann. Das ist gar nicht so einfach... Wenn mal wieder jemand Hilfe anbietet, könntest du dir bei dieser Planung der Hilfe helfen lassen.
Zitat von Sybille im Beitrag #407
Ich meine: der bloße Gedanke, dass jemand anderes als ich beurteilen kann, welche Bücher ich nochmal lesen möchte, ist doch lächerlich. Entweder *ich* weiß es. Oder *keiner* weiß es. Wenn's keiner weiß. Dann kann ich entweder die Bücher alle behalten, alle weggeben oder nach irgendeinem mehr oder weniger geistreichen System ein paar weggeben und den Rest behalten
Ja, darauf läuft's raus. Und es wird noch schwieriger: Da du nicht alle deine Bücher auf der Stelle nochmal lesen kannst, muss dein jetziges Ich beurteilen, welche davon dein zukünftiges Ich wird lesen wollen. Und das alles sollte auch in einen Zeitrahmen passen, bei dem du nicht älter als 100 werden musst, um das zu schaffen. Und dann stellt sich noch die Frage, ob es nicht in 10-20 Jahren (oder schon jetzt) interessante Neuerscheinungen gibt, die du lieber lesen willst als deine bereits gelesenen Bücher ein zweites Mal.
Und es * gibt* kein System, das solche Fragen vereinfacht. Kann es nicht geben. Allerdings gibt es ein paar hilfreiche Fragen:
- Würde ich das jetzt kaufen, wenn ich es in einem Antiquariat finde?
- Kann ich es mir in der Bibliothek ausleihen, wenn ich es wieder lesen will?
- Ist es vielleicht wichtiger, dass junge Leute sowas lesen, als das ich es nochmal lese?
- Brauche ich das für Themen, zu denen ich was erarbeite, um was nachschlagen oder zitieren zu können?
- Und falls ja: Könnte es passieren, dass aus diesem Projekt nie was wird, weil ich mal wieder meine, *alles* zum Thema gelesen haben zu müssen, bevor ich was schreibe? Wäre es nicht das beste, einfach mal frei von der Leber weg zu schreiben, was man zu sagen hat?
- Usw., du kannst deine eigenen Vorüberlegungen anstellen und entweder aufschreiben und an die Wand hängen, damit du beim Aussortieren die Fragen vor Augen hast, oder es so nach Gefühl machen.
Zitat von Sybille im Beitrag #407
Ich habe das Gefühl, *jedes* Organisationsmuster *beginnt* an dem Punkt, der bei mir das Problem bildet.
Der Zielvorgabe.
Ich verstehe das gut. Bin auch daran gescheitert, mir ein Gesamtziel vorzustellen und dann in die Realität umzusetzen. Aber einfache Teilziele ergeben sich quasi von selbst. Z.B.: Auf dem Küchentisch sollte nicht ein halbmeterhoher Berg alten Papierkrams liegen, sondern allenfalls eine Schale mit Obst oder eine Vase mit Blumen stehen. Hey, ich wette: *Dein* Küchentisch hat dieses Ziel bereits erreicht. Meiner nicht. Deshalb ist es für mich relativ einfach, ein paar Ziele zu finden... 🤡
Zitat von Sybille im Beitrag #407
Aber es *ärgert* mich, dass das "Sie *will* keine Hilfe" genannt wird, statt "Wir können nichts tun"
Ja, stimmt schon. 🤷 Frag doch die Leute einfach, *wie* sie dir helfen können. Vielleicht fällt ihnen ja was Vernünftiges ein.
Zitat von Sybille im Beitrag #410
Und ich finde eigentlich dass so Dinge wie "wenigstens kann ich Samstag die Stiefel anziehen" doch besser sind als zu heulen.
Unbedingt. Ich würde da an Marie Kondo denken: "Does it spark joy?"
Das ist für sie die *einzige* Frage, die zählt!
Also lieber mal hinterfragen, wie viele von diesen Büro-Outfits du eigentlich brauchst...
Zitat von Sybille im Beitrag #410
Es muss schön sein in einer Welt zu leben, in der es einfach für alles ne einfache Lösung gibt und jede*r der irgendwelche Probleme oder Beschwerden hat, ist selber schuld.
Also ehrlich gesagt: Man kann sein Hirn dafür benutzen, nach Lösungen zu suchen. Oder man kann es dafür benutzen, Begründungen zu suchen dafür, dass es keine Lösungen gibt. Das beides gleichzeitig zu tun ist zu viel Multitasking.
Gold
Silber
Bronze
Medaille
Pokal
Ja, @Rica ich meine es ABSOLUT ernst, wenn ich sage, dass ich dein Minimalismus Experiment totaaaaal cool finde. 👍🏼
Ich bin echt gespannt, was dabei rauskommt.
Ich wünschte, ich hätte mich mit Anfang 20 durchgesetzt, als ich zu sowas Lust hatte. Damals wollte ich gern einfach mal *alles* raustun um es so einfach wie irgendwie möglich zu machen mit der Hausarbeit...
Aber "man" sagte mir, das "könne" man nicht tun und das "dürfe" man nicht wollen und ich hab's geglaubt, weil... [Die Gründe sind rückwirkend wohl nicht mehr wichtig, don't cry over spilled milk]
*Heute* jedenfalls ist es so, dass ich so viele Dinge als "Notwendigkeit" da ließe, dass ich dann die Bude voll mit "Sei vernünftig Sybille, das MUSS SEIN" Kram hätte. Und nichts von dem, was mir Freude macht.
Ganz ehrlich?
Da behalte ich lieber das Chaos. Wenn DAS die Lösung ist. Dass ich *nur noch* Steuererklärung, Putzzeug, Arbeitsutensilien... habe und sonst NICHTS. Dann will ich die Lösung nicht und das Problem ist das beste was zu bekommen ist. Ob ich nun über dem Aufräumen , Suchen, Handwerkerterminen usw usw usw verzweifele und mit Panikattacken kämpfe oder nicht tut nichts zur Sache.
Vielleicht ist es so.
Dann wäre nur die Frage, ob es möglich ist, das Grübeln zu lassen und die Depressionen und die Panik zu akzeptieren. Oder ob es verlockender ist davon zu träumen, dass ne Lösung auftauchen könnte. Irgendwann...
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Zitat von Robin im Beitrag #416
Zitat von Sybille im Beitrag #407
Aber es *ärgert* mich, dass das "Sie *will* keine Hilfe" genannt wird, statt "Wir können nichts tun"
Ja, stimmt schon. 🤷 Frag doch die Leute einfach, *wie* sie dir helfen können. Vielleicht fällt ihnen ja was Vernünftiges ein.
.
Ich glaube es war ungefähr 2012 als ich angefangen habe auf "Kann ich Dir helfen?" mit "Ich weiß nicht. Kannst Du?" zu antworten. Und weißt Du, wieviele Menschen seit dem auf diese Frage einen hilfreichen Vorschlag gemacht haben?
Einer.
Und so hab ich zwar keine Lösung. Aber den tollsten Mann der Welt.
Vielleicht ist das mit den Prioritäten klarer, als ich gedacht hätte. Sie bieten nur keine Lösung. Naja. Vielleicht werden Lösungen einfach überbewertet...
P.S. @Sybille (Sorry, ich lese eure Antworten nachher unterwegs)
Zitat von Robin im Beitrag #416
Also ehrlich gesagt: Man kann sein Hirn dafür benutzen, nach Lösungen zu suchen. Oder man kann es dafür benutzen, Begründungen zu suchen dafür, dass es keine Lösungen gibt. Das beides gleichzeitig zu tun ist zu viel Multitasking.
Das stimmt so nicht. Es gibt viele Kreativmethoden, bei denen erstmal vom Negativbild ausgegangen wird - z.B. die gute alte Zukunftswerkstatt. Vielleicht wäre es ja was für euch, solche Methoden gemeinsam anzuwenden auf eure Wohnung?
Zitat von Robin im Beitrag #416
Aber Rica hat von der Aufräumcoachin noch was anderes berichtet: Da musste sie anscheinend tatsächlich *nur* entscheiden, und die Coachin hat das ganze materielle Sortieren übernommen. Stimmt's, @Rica ?
Ja. Sie schuftete wie auf der Galeere. Es hat den Vorgang enorm beschleunigt. Wir waren in (meiner Erinnerung nach) gut zwei Tagen à 8 Stunden durch.
Wir haben Krempel aussortiert im Umfang von 30 Umzugskartons, 1 Kombikofferraum, 1 Verschenkregal voll und mindestens 1 großen Mehrfamilienhaus-Mülltonne.
Zitat von Robin im Beitrag #416
Ja, darauf läuft's raus. Und es wird noch schwieriger: Da du nicht alle deine Bücher auf der Stelle nochmal lesen kannst, muss dein jetziges Ich beurteilen, welche davon dein zukünftiges Ich wird lesen wollen. Und das alles sollte auch in einen Zeitrahmen passen, bei dem du nicht älter als 100 werden musst, um das zu schaffen. Und dann stellt sich noch die Frage, ob es nicht in 10-20 Jahren (oder schon jetzt) interessante Neuerscheinungen gibt, die du lieber lesen willst als deine bereits gelesenen Bücher ein zweites Mal.
Und es * gibt* kein System, das solche Fragen vereinfacht. Kann es nicht geben. Allerdings gibt es ein paar hilfreiche Fragen:
- Würde ich das jetzt kaufen, wenn ich es in einem Antiquariat finde?
- Kann ich es mir in der Bibliothek ausleihen, wenn ich es wieder lesen will?
- Ist es vielleicht wichtiger, dass junge Leute sowas lesen, als das ich es nochmal lese?
- Brauche ich das für Themen, zu denen ich was erarbeite, um was nachschlagen oder zitieren zu können?
- Und falls ja: Könnte es passieren, dass aus diesem Projekt nie was wird, weil ich mal wieder meine, *alles* zum Thema gelesen haben zu müssen, bevor ich was schreibe? Wäre es nicht das beste, einfach mal frei von der Leber weg zu schreiben, was man zu sagen hat?
- Usw., du kannst deine eigenen Vorüberlegungen anstellen und entweder aufschreiben und an die Wand hängen, damit du beim Aussortieren die Fragen vor Augen hast, oder es so nach Gefühl machen.
@Robin
Ich hoffe mal, dass das mit den Büchern sehr viel einfacher wird, falls sich durch das Minimalismus-Experiment mein Krempelgriff auf meine Sachen löst. Aber wer weiß?
Ich werde mit Sicherheit einen Weg finden, meinen Bücherberg auf den Inhalt einer kleinen Bücherwand zu schrumpfen.
Zitat von Sybille im Beitrag #417
*Heute* jedenfalls ist es so, dass ich so viele Dinge als "Notwendigkeit" da ließe, dass ich dann die Bude voll mit "Sei vernünftig Sybille, das MUSS SEIN" Kram hätte. Und nichts von dem, was mir Freude macht.
Quatsch! ;-)
Das Minimalismusspiel folgt ganz allein deinen eigenen Regeln. Du würdest dir gleich am ersten Samstag die grünen Stiefel zurückholen. Weil du sie anziehen willst, sprich haben willst, sprich: benutzen willst.
Man erinnere sich: Als ich neulich groß ausging, habe ich mir voller Freude Make-Up, Stiefeletten und Schmuck zurückgeholt.
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