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Geht das?
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Zitat von Sybille im Beitrag Immer wieder & kein Ende , ein Tagebuch
Bleiben wir daher statt dessen beim hypothetischen Beispiel mit dem Alkohol.
Angenommen wir haben einen hypothetischen Alkoholiker.
These: Die Erkenntnis "Ich muss mit dem trinken aufhören, das geht so nicht weiter" ist ein wichtiger Schritt.
Die Erkenntnis "Hätte meine Mutter nicht immer gesoffen, wenn mein Vater sie verprügelt hat, hätte ich Alkohol nicht als wenn-sonst-nix-tröstliches-da-ist-gibts-immer-noch-Rotwein Mittel kennengelernt" ist ebenfalls hilfreich.
Die Erkenntnis"Ich stecke in einer toxischen Beziehung fest, die mich unglücklich macht. Und um das zu betäuben habe ich mit dem trinken angefangen" auch.
Und ich bin die erste, die glaubt, dass man das manchmal erst alles verstehen muss, bevor man etwas ändern kann.
Aber dass Partner verlassen, alleine neu anfangen mit gesünderen Gewohnheiten und ohne Alkohol trotz aller guten Vorsätze kein Ponyhof wird. DAS glaube ich auch. Trotzdem.
...
Manchmal ist Zeit die ganzen klugen Theorien in die Ecke zu knallen und was zu *tun*. (Nur weil der fiktive Alkoholiker aus dem Beispiel jetzt weiß, dass seine schwere Kindheit Auslöser war, kommt er nämlich nicht zu nem besseren Leben. Entweder er packt die Koffer, sucht sich ne eigene Wohnung, fasst keinen Tropfen mehr an und kuschelt zukünftig zum Trost die Katze oder die Erkenntnisse haben ihn nicht weiter gebracht!!!)
...
Ich ziehe das Mal hier rüber, weil ich mit meinen Gedanken lieber meinen eigenen thread vollstopfe. 😉
Jedenfalls.
Ein Unterschied zwischen Alkohol und Messi - Problematik ist, soweit ich das verstehe, die Tatsache, dass mensch ohne Alkohol leben kann.
Ich meine:
Ich kenne mehrere Personen, die freiwillig eine Nullkommanull Philosophie verfolgen.
Immer.
Sie konsumieren keinen Alkohol und Punkt.
Das finde ich insofern ziemlich überzeugend, als es *mir* (und ich hab mWn KEIN Alkoholproblem!) auch deutlich leichter fällt auf einer Party das 1. Glas abzulehnen und den ganzen Abend NIX zu trinken, als nach dem dritten Glas das vierte. Irgendjemand sagt garantiert "Sybille, hast Du den Mal probiert? Das ist ein #wattweißich Rotwein, der schmeckt *wirklich* nach Eichenfass..." und ich sage: "Wat? Eichenfass? Das sagst Du nur so, lass mich Mal probieren wie Eichenfässer schmecken!" und hab *schwupps* ein frisch gefülltes Glas. Oder irgendwer gibt ne Runde und hat nicht gehört, dass ich "nein Danke" gesagt habe und dann ist das Getränk nunmal da und... Ach, kennt ihr bestimmt. Es ist gerade so nett, fahren muss man auch nicht und nach dem x. Glas erscheint eins mehr wie eine bessere Idee als zu dem Zeitpunkt zu dem man "ich gebe mir heute mit Sicherheit *nicht* die Kante" gedacht hat...
Wenn's mir also *wichtig* ist, kein soundsovieltes Glas zu trinken. Dann lehne ich das *erste* ab. "Ich trinke heute nichts." #Peng. DANN passiert mir dieses "ist gerade so nett, komm eins geht noch" nämlich nicht. Geht prima ohne und fertig.
Beim Krempel ist das aber anders.
Der Mensch braucht Sachen. Selbst der Mönch in der Zelle braucht Hygieneartikel und Kleidung, wir brauchen mindestens für die Arbeit was angemessenes anzuziehen, Transport , Medikamente, usw. usw.
Geht nicht anders, ist man drauf angewiesen.
Wäre ich darauf angewiesen mich von Alkohol zu ernähren. Ich glaube *dann* hätte ich ein Alkoholproblem. Weil mir das ablehnen, wenn ich schon dabei bin deutlich schwerer fällt als das generelle ablehnen.
Well... Schätze beim Alkohol ist es egal, solange ich oft genug bei "nix" bleibe. Bin ich halt gelegentlich nach einer Party betrunkener als geplant. Ich geh nicht auf so viele Partys und yolo.
Aber beim Kram ist es nicht *möglich* komplett zu verzichten. Da *muss* man das richtige Maß finden. Geht nicht anders.
Ich werde es lernen müssen...
Hm, ich weiß nicht, @Sybille . Das ist ja die alte Begründung von früher, die Übergewichtige gegen Raucher hergenommen haben. Rauchen muss man ja nicht, aber Essen muss man. Nur, meist hat ja jeder beim Essen so seine Vorlieben, die einen Süßes, die anderen Deftiges. Und natürlich könnte man auch einfach nichts Süßes oder Chips mehr einkaufen. Oder das Fleisch weglassen. Wie auch immer, Rauchen und Übergewicht sind zwar ungesund, aber man hat den Vorteil gegenüber Alkoholikern, dass man nicht sein Bewusstsein eindämmt oder sich Gehirnzellen wegtrinkt.
Noch gesünder ist das Sachen sammeln, solange sie uns nicht auf den Kopf fallen. 😉 Das viele Hin- und Herräumen ist bestimmt auch nicht schlecht für die Fitness.
Aber was ich sagen wollte, diese „Laster“ erfüllen für uns ja einen Zweck, sie trösten oder machen uns Mut oder lassen uns (die Welt da draußen) vergessen. Und so lange sie das für uns erfüllen, kämpft halt jede mit ihrem Laster. Man kann auch ein Laster aufgeben, aber mit der Zeit entwickelt sich ein anderes.
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Stimmt @Gitta dass es so ähnlich ist wie beim Abnehmen glaube ich auch. Der Mensch *muss* essen, aber es muss keine Sahnetorte sein. Ist ja so.
Und wenn man sich an dem orientiert, was allgemein empfohlen wird, dann hat man *echt* was vor. Eigentlich ganz beruhigend. Denn abgenommen habe ich tatsächlich schon.
Mehr Sport. Ein paar (!) Monate konsequent gewesen. Nicht perfekt aber gut genug für mich. 😃
Wenn es beim Aufräumen so ähnlich wäre, wäre es möglich.
Mir möglich. Tröstlicher Gedanke. 😃
Zitat von Sybille im Beitrag #336
Aber beim Kram ist es nicht *möglich* komplett zu verzichten. Da *muss* man das richtige Maß finden. Geht nicht anders.
Ich werde es lernen müssen...
Für mich ist Minimalismus das richtige Maß.
Gradabstimmung bei Minimalismus wie bei der Ernährung:
Extremminimalismus = wie vegane Low Carb Rohkost. Verunmöglicht Unordnung/Übergewicht komplett.
Entkrempelte Wohnung mit um die 5000 Gegenständen = wie durchschnittliche Mengen Mischkost mit maßvollem Naschen. Unordnung /Übergewicht, aber keine Messiewohnung/keine Adipositas.
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Wenn ich es *so* betrachte, stelle ich fest, dass ich die Tendenz habe, Dinge entweder zu übertreiben oder zu lassen.
Wenn man das im Wechsel tut, funktioniert es aber doch eigentlich erstaunlich gut.
Ich müsste demnach aufpassen, dass die Phasen
1. Beide ihre Berechtigung haben
und
2. Beide Spaß machen.
Wenn ich zwischen *Beiß-die-Zähne-zusammen-und-knüppel-durch* und *lieg-depressiv-in-der-Ecke* schwanke ist das vergleichsweise scheußlich.
Ziel wäre demnach zwischen "Ich krieg *richtig* was geschafft* und *hach was ist das faule Leben angenehm* zu schwanken. Ich meine: Was spricht gegen einen schönen Feierabend, wenn man fleißig gearbeitet hat?
Klingt toll.
Stimmt aber nicht. Das Leben besteht schließlich nicht nur aus Arbeit und Schlaf.
Ergo muss eine dritte Komponente dazu. Nämlich anstrengende Dinge, die ich *eigentlich* mag, die *eigentlich* gut für mich sind, die *eigentlich*... die aber trotzdem Aufwand sind. Kraft kosten. Zu denen ich mich aufraffen muss. Und die nicht dazu führen, dass ich weniger Schlafen oder weniger arbeiten muss. "Nur" dazu, dass mein Leben ein bisschen ausgeglichener ist. Ich ein bisschen zufriedener bin. Und ich von dem ewigen Wechsel aus Arbeit und Nichts nicht die Lust verliere nochmal zurück zu wechseln.
Okay.
Erklärt, warum ich beim Minimalismus nicht weiterkomme. Minimalismus ist großartig um den Wechsel Arbeit - Ausruhen zu perfektionieren und möglichst wenig Arbeit und möglichst viel ausruhen zu ermöglichen. Stimmt. Aber in dem Moment, in dem ich die dritte Komponente ergänze kippt das. Denn es erfordern fast alle schönen Dinge des Lebens irgendwelches Equipment. Und sind (auch Mal) Arbeit. Vom Geld ganz zu schweigen.
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