Geht das?

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14.09.2024 13:59
avatar  Sybille
#341
Sy

Gut. Die Frage ob es möglich ist, zerfällt demnach in die Frage, ob ich mich einerseits soweit organisiert bekomme, dass ich ohne Panikattacken schlafen, ohne im Boden zu versinken die Tür aufmachen und ohne Nachtschichten Sachen finden kann, die ich suche. Arbeit, Haushalt... sowas.
Und es mir andererseits dabei so angenehm und gemütlich machen kann, dass ich mich gut fühle.

Klar ist: Davon, dass ich "nur" die erste Komponente mit Gewalt auf Linie bringe, werde ich so depressiv, dass ich die Experimente leid bin.

Andererseits funktioniert es natürlich auch nicht, wenn ich es *nicht* funktional und organisiert am laufen habe.


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17.09.2024 13:43 (zuletzt bearbeitet: 17.09.2024 13:45)
avatar  Sybille
#342
Sy

Ich habe den Eindruck, manchmal gibt es Dinge, die einen davon abhalten etwas fertig zu bekommen.

ZB. Hatten wir Mal ein Badezimmer, in dem die Tapete abblätterte. War ein innenliegendes Bad und zu feucht - die Lüftung war mMn schlecht konzipiert. Wie auch immer. Jedenfalls blätterte die Tapete. Und ich habe tausendmal auf die blätternde Tapete gestarrt und "Aber XYZ ist wichtiger, das muss ich erst fertig haben" gedacht.
Gemacht habe ich nichts. Weder die Tapete. Noch die Dinge von denen ich der Meinung war, sie seien wichtiger.

Eines Tages. Ich weiß nicht Mal, was diesen Sinneswandel gebracht hat. Kaufte ich ein bisschen Reparatur Farbe und einen Klebestift. Pappte die blätternde Tapete wieder dran und reparierte alles notdürftig mit Farbe.
#zack.
Nicht perfekt aber VIEL besser.
Und plötzlich konnte ich mich auch wieder motivieren etwas zu tun.

Im Nachhinein wurde mir klar, dass ich das Gefühl gehabt hatte, dass, solange ich dermaßen heruntergekommen lebe, aufräumen auch keinen Sinn macht.
Während ich gleichzeitig dachte, bevor ich umziehen in Angriff nehmen könnte, müsste ich doch wenigstens ein Minimum an Ordnung hergestellt haben.
Ein Teufelskreis.

Mit festgeklebter Tapete konnte ich noch ein bisschen aufräumen und den Haushalt notdürftig ans laufen bringen. Bevor wir umzogen. Weg von dem feuchten Badezimmer, der blätternden Tapete und dem "Egal was ich tue, es gefällt mir hier sowieso nicht." Gefühl.

Eine solche "Wenn ich das nicht mache, hab ich auch sonst keinen Drive" Sache ist natürlich das Gegenteil von Zeitverschwendung. Nichts wirkt besser. Die *Frage* ist aber natürlich, wie man sowas erkennt? Einen Weg aus Teufelskreisen und hin zu mehr Initiative im Gegensatz zu fruchtlosen Nebenschauplätzen, die nichts als Zeit und Energie fressen?


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17.09.2024 16:36
avatar  Robin
#343
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Hallo @Sybille,

Zitat von Sybille im Beitrag #342
Im Nachhinein wurde mir klar, dass ich das Gefühl gehabt hatte, dass, solange ich dermaßen heruntergekommen lebe, aufräumen auch keinen Sinn macht.
Während ich gleichzeitig dachte, bevor ich umziehen in Angriff nehmen könnte, müsste ich doch wenigstens ein Minimum an Ordnung hergestellt haben.
Ein Teufelskreis.


Das kenne ich gut, solche "Eins blockiert das andere"-Teufelskreise!

Für mich gehören sie zu den Dingen, wo es schon hilft, sie überhaupt als solche zu erkennen. Dann funktioniert es bei mir ziemlich gut, einfach den *machbaren* Teil in Angriff zu nehmen. Ich denke, genau das ist in deinem Beispiel passiert. Die Tapete anzukleben war nicht so schwer, und da die gegenseitige Blockade aus zwei Seiten besteht, war die andere Seite dann auch mit "befreit".

Eigentlich kenne ich das Problem sogar auf der ganz materiellen Ebene und im Kettensystem: A blockiert B, B blockiert C, C blockiert D usw.. Da hat sich bei mir bewährt, einfach irgendwas in Angriff zu nehmen, was ich tun *kann*. Danach gibt es neue Möglichkeiten.


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17.09.2024 17:21
avatar  Sybille
#344
Sy

Zitat von Robin im Beitrag #343
"Eins blockiert das andere"-Teufelskreise!

Für mich gehören sie zu den Dingen, wo es schon hilft, sie überhaupt als solche zu erkennen...



Ja, das glaube ich auch. Wenn man das Problem erstmal kapiert hat, dann geht's. Klingt so einfach, ist so schwer.
Und ich habe oft genug Tage da scheint es nichts zu geben, was ich tun kann...


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17.09.2024 17:51
#345
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Ja das kenne ich auch. Manchmal geht so eins ins andere, manchmal geht irgendwie gar nichts. Obwohl es nichtmal schwer wäre. Eigentlich. Für andere. Nicht für mich.


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