Geht das?

Wenn man gerade meinen Wohn-Essbereich ansieht, würde man sagen. "Es geht nicht". Denn es sieht aus, als hätte ne Bombe eingeschlagen.

Aber tatsächlich bin ich gar nicht soooo unzufrieden. Ja, es sieht aus, als hätte ne Bombe eingeschlagen. Stimmt.
Aber der Papierkram ist im Griff, wir können demnächst schon die Steuerunterlagen für '22 an die Steuerberaterin schicken. (Vor ein paar Jahren gab's deshalb noch Drama und Tränen, jetzt ist das "einfach" so nebenbei mitgelaufen.) Ich hab angefangen Arztrechnungen direkt beim bezahlen bei der Krankenkasse einzureichen, dann muss ich das nicht irgendwann per Riesenaktion machen. Die Spülmaschine war kaputt, aber wir konnten "einfach so" nur mit dem "entschuldigen Sie die Unordnung" Satz nach ner halben Stunde aufräumen nen Handwerker reinlassen. Wir hatten Lebensmittelmotten. Und während ich früher bei sowas geheult, gezittert und den Weltuntergang vor mir gesehen habe, hab ich jetzt einmal kräftig geflucht, das Nest beseitigt, offene Lebensmittel weggeworfen, Gefäße gründlich ausgewaschen, Schrank geputzt. Und fertig. Im Garten ist der Rasen gemäht, der Löwenzahn ist weg (mein Mann hat Angst, dass uns die Nachbarn hassen, wenn der Löwenzahn sich von uns aus ausbreitet), ich hab zwei Beete angelegt und Wildblumen gesäht (hoffe die machen wenig Arbeit). Ich hab das Unkraut zwischen den Terassenfugen raus-gekratzt und Sand zum einstreuen besorgt.

Bei mir sieht es immer noch aus, als hätte ne Bombe eingeschlagen. Aber ich. ICH sehe den Fortschritt. An Tagen wie heute, glaube ich, dass es geht...

Ich bin Mal wieder bei der Frage der Motivation.

Wozu aufräumen?

Es ist gerade genug Grund drin, dass ich bei "Schornsteinfeger kommt" nicht zusammen zucke und mit gerade noch vertretbarem Aufwand unpingeligen Besuch ins Wohnzimmer lassen kann. (Ich bin glücklich verheiratet, ich habe nicht plötzlich das Bedürfnis Besuch ins Schlafzimmer zu lassen 😉 und welcher vernünftige Mensch würde bei mir ins Arbeitszimmer wollen? - eben.)
Frage:
Würde ich mich besser fühlen, wenn es hier besser aussähe?
Antwort:
Ich glaub nicht.
Frage:
Was würde ich statt aufräumen lieber tun?
Antwort:
Keine Ahnung. Irgendwas #tolles. Ich hätte gern #tolle Einfälle und #tolle Menschen, die hochmotiviert sind mit mir was richtig #tolles auf die Beine zu stellen... Aber wenn mir tatsächlich was extra-tolles begegnet, ist es mir das alles viel zu viel und ich bin total überfordert und alle diese tollen Leute was soll ich denn hier dazwischen ... ?
Und überhaupt.

Also hab ich logischerweise normalerweise nur normale Ideen und normale Menschen um mich herum, die normal-viel (bzw. normal-wenig) Zeit und normal-viel Lust haben mit mir normale Dinge zu tun. Und ich hab auch selbst nur normal-viel/wenig Energie, normal-viel/wenig Motivation.
Und zu diesem normalen Zeug hab ich doch sowieso keine Lust.
Oh Mann... 🙈🤦🏼‍♀️🤦🏼‍♀️🤦🏼‍♀️
Ich hab mir bei der letzten Pause vorgenommen den Pausen gegenüber weniger undankbar zu sein. Die Phasen in denen es vorwärts geht sind sehr, w-i-r-k-l-i-c-h SEHR anstrengend, zwischendurch ein Moment zum Luftschnappen ist da sicherlich nicht verkehrt.
Theoretisch.
Praktisch finde ich - Mal wieder - alles doof und das falsche und entweder zu viel oder zu wenig und keine Lust und überhaupt.

Ich weiß nicht, was mit mir los ist, mir kann man's gerade echt nicht Recht machen...

Keine Ahnung.
#keepgoing