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Neues aus dem Horrorhaus
Hallo @Anna1111,
Zitat von Anna1111 im Beitrag #277
Schrecklicih finde ich, dass meine Schwester noch glaubt, sie sei hier das arme Opfer.
Sie tut doch ihr Bestes, aber sie kann doch einfach nicht mehr machen.
Bei mir in der Herkunftsfamilie hatten wir auch alle einen Opferfimmel. Es liegt bei uns daran, dass wir uns alle schuldig gefühlt haben, weil wir nicht verhindert haben, dass meine Mutter sich neben uns totgesoffen hat.
Wahrscheinlich haben sich alle so wenig dazu fähig gesehen wie ich... Dann versucht jeder, diese Schuldgefühle bei jeder Gelegenheit auf den andern abzuwälzen. Obwohl ich das mittlerweile durchschaue, hab ich keinen Nerv mehr darauf, mich quasi in therapeutischer Absicht meinem Vater und meinem Bruder wieder zu nähern. Das ist so viele Jahre so gelaufen und ich hab das Spielchen ja auch mitgemacht, und ich schätze, meine Gelassenheit würde schnell einknicken, wenn diese Familienneurose auf mich losgelassen wird.
Ich halte es aus meinen Erfahrungen raus für ungesund, in einen Wettbewerb zu treten, wer Opfer ist und wer Täter. Beides existiert natürlich, und wenn man danach Ausschau hält, sieht man es überall. Aber durch eine andere Brille zu sehen ist meist deutlich hilfreicher für alle Beteiligten. Da sieht man dann Menschen, die es halt nicht besser hinkriegen und die sich schämen, das zuzugeben. Oder die sich unter der Zumutung, immer stark sein zu müssen, ignoriert wie ein Lastesel fühlen.
Zitat von Anna1111 im Beitrag #277
Wenn ich versuche, ihr ein schlechtes Gewissen zu machen,
dann hat sie immer tausend gute Argumente, warum sie kein schlechtes Gewissen
zu haben braucht und ihr Handeln moralisch einwandfrei ist.
Joa, das ist das, was Leute üblicherweise tun, wenn man versucht, ihnen ein schlechtes Gewissen zu machen. Oder sie gehen zum Gegenangriff über. Was machst du denn, wenn das jemand bei dir versucht?
@Miranda
Normalerweise klappt das bei mir gut, mir ein schlechtes Gewissen zu machen, weil ich sehr mitfühlend und hilfsbereit bin. Bei uns war die Konstellation so, dass meine Mutter eine ewig leidende Borderlinerin war. Wir waren alle schuld daran, ihr Leben zerstört zu haben. Ich habe das Schlechtes-Gewissen-Machen als normalen Umgagston erlernt, aber als ich dort auszog, habe ich das abgestreift. Bei meiner Schwester hat das nie stattgefunden. Leider ist es nicht einfach ein Trick, sondern sie bildet sich wirklich ein, mein Opfer zu sein.
Nein, ich wetteifere nicht. Ich habe doch als Kind gelernt, dass ich immer die Täterin bin und immer verantwortlich für alles. Das war ja Teil meines Traumas. Ich war sogar für die Fehler anderer verantwortlich. Schon als Kleinkind.
Obwohl ich ständig versuche, mich emotional zu distanzieren, zieht mich das Gehabe meiner Schwester total runter. Wenn es nur ein Trick wäre, könnte ich es leichter ignorieren. Ich sehe aber keine Möglichkeit, sie glücklich zu machen. Selbst wenn ich aufs Erbe verzichten würde, wäre sie unglücklicher als jetzt. Denn momentan übernehme ich ja Verantwortung und Arbeit für fast alles. Wenn sie alleine verantwortlich wäre für das Haus, wäre sie vollständig überfordert. Das Messiehaus würde so stehen bleiben wie es ist!
@Miranda
du glaubst garnicht, wie nah mir Dein Beitrag gegangen ist. Du und die anderen konnten es nicht verhindern. Es hilft nichts, sich gegeneinander anzugreifen. Mein Freund hatte schon immer gern getrunken, seine Frau hatte versucht, das zu verhindern. Als seine Frau an Thrombose gestorben war, weil sie sich an die Anweisungen des Arztes gehalten hat, da kannte mein Freund mit dem Trinken keinen Halt mehr. Er hatte vergessen, dass ich zu ihm kommen wollte, ich habe eine Flasche Wein versteckt, die er aber gefunden hat. Nach 10 Jahren ist er dann gestorben. Meine Schwester hat sicherlich auch viel getrunken, hat jetzt eine Magenschleimhautentzündung und es tut ihr alles weh. Immer steckt ein schlechtes Selbstbewußtsein dahinter in unterschiedlichen Auswirkungen.
Man kann andere Menschen nicht ändern, wenn sie es nicht wollen.
Wenn anderen eine Schuld zugeschoben wird, dann ist das eine Übertragung der eigenen Schuldgefühle auf andere, um von sich abzulenken. Die eigenen Schuldgefühle sind aber nicht real, sondern eine Folge des eigenen schlechten Selbstbewußtseins.
Ein Täter kann zum Opfer werden und umgekehrt.
viele Grüße
Wolfram
meine Webseite:
http://messie.bplaced.net/messie
@Miranda, @Wolfram1
Da gibt es verschiedene Konstellationen. Die Angehörigen können einander gegenseitig die Schuld zuschieben, ohne dass sie jemand annimmt. Im Ringtauschverfahren sozusagen. Alle verlieren, keiner gewinnt.
Oder man findet eine Person, die alle Schuld auf sich nimmt. Alle sind erleichtert, der Schuldige ist gefunden. Der Rest der Familie ist nun in Hass vereint. Sie haben eine runde Geschichte erfunden, die ihren Zweck für sie erfüllt. Alle gewinnen, nur das schwarze Schaf verliert.
@Miranda
Mir fiel erst hinterher ein, während ich im Schneetreiben auf meinen Zug wartete, wie Du darauf kamst, dass ich mit meiner Schwester darum wetteifere, wer das ärmste Schwein ist. Weil ich versucht habe, bei ihr Mitleid zu schinden. Das mache ich nicht gewohnheitsmäßig, sondern es ging damals konkret darum, sie um Hilfe zu bitten. Ich habe sie darum gebeten, ich mehr Zeit für die Entrümplung zu nehmen, damit wir schneller voran kommen. Ich habe sie darum gebeten, mehr Aufgaben zu übernehmen, z.B. beim Spenden und Verkaufen. Ich habe sie darum gebeten, dass ich nur noch Dinge bei Ebay verkaufen muss, die voraussichtlich 10 Euro oder mehr einbringen. Vergeblich. Auf die Mitleidtour komme ich aus der Nummer nicht raus. Darum versuche ich das schon lange nicht mehr. Ich habe in meiner Mailbox eine Mail gefunden, die so ziemlich auf den Tag ein Jahr alt ist, als ich genau das nochmal zusammengeschrieben habe, weil ich hoffte, dass es vielleicht doch bei ihr ankommt, wenn sie es schriftlich bekommt, wie sehr mich das alles belastet und was ich von ihr brauche. Mündlich hatte ich immer das Gefühl, sie hätte gar nicht zugehört, das prallte sichtbar alles an ihr ab.
Damals schrieb ich "Wenn wir so weitermachen, brauchen wir noch ein ganzes Jahr." Tja, das könnte ich immer noch so schreiben, denn wir werden immer langsamer und langsamer und langsamer...
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