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Neues aus dem Horrorhaus
Heute kam schon folgendes aus dem Haus: zwei Päckchen mit Ebay-Artikeln, ein Umschlag mit einer CD, die bei Tauschticket jemand bestellte, per Ebay Kleinanzeigen kam jemand wegen einem Topf, außerdem habe ich zwei Kleiderbügel und einen kaputten Gürtel in den Restmüll geworfen. In einem Körbchen voll Batterien habe ich ein Dutzend ausgelaufene entdeckt, die ich beim nächsten Einkaufen wegbringe. Ich gehe davon aus, dass die restlichen Batterien in dem Körbchen leer sind, aber das müsste ich noch testen. Seidem ich vom Postamt zurück bin, wurden noch zwei weitere Artikel bei Ebay gekauft. Heute Morgen habe ich einen Stapel Autogrammkarten und Postkarten bei Ebay eingestellt, so dass ich jetzt bei 675 aktiven Artikeln bin. Gerade läuft eine Maschine mit zu verkaufenden Hosen, heute Abend bügle ich einen ganzen Stapel. Ich bleibe tapfer dran.
Manchmal staune ich, wie viel Zeug ich schon weggeschafft habe. Und dann sehe ich, wie viel noch hier ist und merke, so klappt das mit der Motivation nicht...
So, jetzt habe ich vier Wochenenden ohne meine Schwester verbracht. Man kann nicht behaupten, dass mir deswegen die Ebay-Artikel ausgegangen wären. Da wären noch so ein paar Porzellan-Osterhasen. Aber Zeug fürs Tauschregal kommt leider nicht zusammen. Zeit, dass wir mal wieder sortieren!!
Hallo @Anna1111 ,
deine Täter/Opfer-Geschichten werden mir immer rätselhafter, ehrlich gesagt. Weil, du schreibst, du seiest nicht Opfer, sondern Täterin, weil du machst Vorschläge, schmeißt weg, stellst bei Eby rein... Und deine Schwester tut nix und blockiert. Soweit nachvollziehbar.
Zitat von Anna1111 im Beitrag #282
Nein, ich wetteifere nicht. Ich habe doch als Kind gelernt, dass ich immer die Täterin bin und immer verantwortlich für alles. Das war ja Teil meines Traumas. Ich war sogar für die Fehler anderer verantwortlich. Schon als Kleinkind.
Könnte es eventuell sein, dass das zwar die Rolle ist, die dir zugewiesen wurde, du es aber anders siehst?
Zitat von Anna1111 im Beitrag #284
Die Angehörigen können einander gegenseitig die Schuld zuschieben, ohne dass sie jemand annimmt.
Ich habe stark den Eindruck, dass du die Schuld nicht annimmst. Und das ist gut so. Ich meine, du schimpfst schließlich über deine Schwester und machst nicht grade den Eindruck, dich hier in Schuldgefühlen zu suhlen... Sollst du ja auch gar nicht.
Zitat von Anna1111 im Beitrag #284
Oder man findet eine Person, die alle Schuld auf sich nimmt. Alle sind erleichtert, der Schuldige ist gefunden. Der Rest der Familie ist nun in Hass vereint.
Hm, njaaa, ich war selbst das schwarze Schaf... Nicht als Kleinkind, meines Wissens, aber so ab der Pubertät. Und es stimmt schon, da ist ein seltsames Nebeneinander von Identifikation mit dieser Rolle und bestehen auf dem eigenen gut-sein. Wenn ich danach suche, finde ich das noch immer in getrennten Schichten, wie Blätterteig oder so.
Erstmal habe ich mich als Rebellin gesehen (aber nie als Täterin), später fiel mir auf, dass ich mich stets bemüht habe, ein braves Mädchen zu sein und bloß nicht wusste, wie das geht. Woher sollte ich auch wissen, dass es das allerschlimmste Verbrechen ist, zu versuchen, sich an die Werte zu halten, die man mir beigebracht hat? Mittlerweile kann ich wieder zugeben, dass ich rebelliert habe, und bin da auch noch stolz drauf. 😄
So mit 15 zu Hause einbrechen müssen, weil die Eltern die Türen versperrt haben... Oder statt zur Schule die Trainingsklamotten in den Ranzen gesteckt, im Wald umgezogen und los... Oder mitten in der Nacht 70 km hin und zurück, und der kleine Bruder gibt Windschatten auf dem frisierten Mofa... Natürlich wusste ich, dass man das nicht darf! Hab halt keine Autoritäten mehr akzeptiert.
Aber ich glaube, das schwarze Schaf war ich schon vorher. Ich glaube, es macht nur erheblich mehr Spaß, wenn man wenigstens weiß, was man verbrochen hat und was die Leute überhaupt von einem erwarten.
@Wolfram1 schrieb:
Zitat von Wolfram1 im Beitrag #283
Ein Täter kann zum Opfer werden und umgekehrt.
Ja, und es kommt mir so vor, als sei die Sache oft noch ein bisschen verwickelter...
@Miranda
ja, verwickelter insofern, dass man auch gleichzeitig Täter und Opfer sein kann.
Brav ist man, wenn man die Erwartungen der anderen erfüllt. Also wenn Du das machst, was die Eltern wollen, bist Du brav.
Ab 15 Jahren ungefähr fängt man an zu denken und macht nicht das, was die Eltern wollen und dadurch bekommen die Eltern Probleme.
viele Grüße
Wolfram
meine Webseite:
http://messie.bplaced.net/messie
@Miranda
Ja, eben, es ist ein Unterschied, ob man sich bewusst in die Rolle des schwarzen Schafs begibt oder da reingezwungen wird, obwohl man doch gerne dazu gehören will. Wie Alice Miller so richtig schrieb: Für ein Kleinkind ist die Liebe der Eltern lebenswichtig. Nicht geliebt zu werden empfindet das Kleinkind als lebensbedrohlich. Daher macht es natürlich auch einen Unterschied, ob man als Kleinkind oder als Teenager oder Erwachsener das schwarze Schaf ist.
Da ich als Kind das Ganze nicht beurteilen konnte und definitiv die meisten Sachen ja getan hatte, die man mir vorwarf, konnte ich gar nicht leugnen, ein schlechter Mensch zu sein. Und das versuchte ich dadurch zu kompenieren, dass ich mir besonders große Mühe gebe, ein guter Mensch zu werden. Damit meine Eltern aufhören, mich zu hassen. Ich habe erst als Teenager kapiert, dass meine Eltern so gestört sind, dass sie niemals ihr Kind lieben würden. Sie waren viel zu beschäftigt mit ihren eigenen Problemen und darum die Kinder nur lästige Störer. Aber der Schaden war schon passiert. Ich fühlte mich für jeden und alles verantwortlich.
Darum ist es jetzt kein Wunder, dass ich die Verantwortung für das vollgemüllte Haus übernommen habe und den größten Teil der Arbeit übernehme. Meine Schuld werde ich trotzdem niemals abtragen können und meine Schwester wird mir genauso wie meine Eltern niemals verzeihen. Meine Mutter hat mich auf dem Totenbett noch gehasst, weil ich ihr Leben zerstört habe. Vom Verstand her weiß ich, dass mir da mehr Verantwortung zugeschoben wird als ich in dem Alter überhaupt hätte übernehmen müssen. Meine Eltern hätten auch einen Teil der Verantwortung übernehmen müssen. Beispielsweise werden Kinder in Folge von Sex geboren, und ich habe das nicht extra gemacht, um das Leben meiner Mutter zerstören. Auch wenn das dann die Folge davon war. :-( Ich glaube, dass meine Schwester gar nicht weiß, was für Verbrechen ich genau begangen habe. Aber als neidische, egozentrische Schwester fand sie es einfach gut, dass der Rest der Familie mich genauso hasst wie sie. Und dass man mich mit der schlechte-Gewissen-Tour dazu bringen kann, alles Unangenehme auf mich zu nehmen.
Die heutige Geschichte, da fällt es meiner Schwester schwerer, mir Schuldgefühle zu machen. Sie will mir ständig einreden, ich hätte alles geerbt und sie gar nichts, was definitiv nicht stimmt. Als Kind habe ich auch erkannt, dass solche Vorwürfe nicht stimmen, hatte aber trotzdem ein schlechtes Gewissen dabei, wenn meine verletzliche kleine Schwester sich wegen mir unwohl fühlt.
Letztlich geht es bei den alten Geschichten um emotionalen und sexuellen Missbrauch, und da ist ja gerade die Täter-Opfer-Sache ganz typisch. Nehmen wir beispielsweise Michael Jackson. Er hat definitiv kleine Jungs missbraucht. Trotzdem haben die Opfer vor Gericht seine Unschuld beteuert. Warum? Weil solche Typen immer auf die Mitleidtour fahren. Sie drehen das Rollenverhältnis um. Sie spielen das Kind und das Kind soll der Erwachsene sein und die Verantwortung übernehmen. Die Kinder sollten den verletzten kleinen Michael glücklich machen. Die ganze Welt ist grausam zu Michael, willst du ihn nicht ein wenig trösten? Und darum glaubten sie, ihn auch vor Gericht vor der bösen Welt beschützen zu müssen. Genau so funktioniert sowas. Das Kind übernimmt die Verantwortung für den Erwachsenen. Alice Miller schreibt über solche Rollenverdrehungen in "Das begabte Kind". Wenn das Kind in der Lage ist, diese Verantwortung zu übernehmen, laden Eltern oder Pädophile die Verantwortung für ihr Schicksal auf das Kind ab. So oder so wird das Kind aber an Grenzen kommen, wo es die Bedürfnisse des Erwachsenen nicht mehr erfüllen kann und wird sich dafür schuldig fühlen. Ob man diese Schuld, die sich tief eingebrannt hat, jemals wieder los wird, weiß ich nicht.
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