Hi @Anna1111,

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Wenn ich schimpfe, dass das so nicht bleiben kann, gibt sie mir sofort recht.

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Dann verstehe ich jetzt besser, wieso du meinst, du musst den Grund für ihr Verhalten kennen, um deine berechtigten Interessen durchsetzen zu können. Versuch es mal so: Wenn sie dir wieder recht gibt, frag sie, wie die Sache umgesetzt werden könnte. Frag sie nicht nach einem Termin, sondern wohin sie die Sachen dann bringen will. Wenn du so fragst, wirst du wahrscheinlich herausfinden, dass es da irgendwas gibt, von dem sie nicht weiß, wie sie es machen soll. Da kannst du dann helfen, eine Lösung zu finden. Vielleicht ist sie sogar Feuer und Flamme, wenn sie merkt, da ist ein Weg, der echt funktioniert. (Naja... Und sie nicht überfordert.) Hey, und vielleicht gefällt ihr die Idee, den Kram mit dir zusammen wie zwei Freundinnen anzupacken! So mit Spaß und zusammen lachen und so. Hey, deine Schwester kenne ich nicht, aber dich ein bisschen, und ich wette, du kannst das!

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Ich vermute mal, dass auf diesem Flohmarkt lange nicht alles verkauft wird, was man dort anbietet. Dann kommt der Rest zurück und muss doch eingestellt werden...

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Ja, genau so wird es kommen. Und wenn ihr auch noch eine Standgebühr zahlen müsst und man zumindest die Hälfte vom Mindestlohn für seine Arbeitszeit dazu rechnet, dann werdet ihr vermutlich Miese machen. Es ist mir ein Rätsel, wie Leute davon leben können.

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Ich engagiere mich im Umweltschutz und Literatur usw, aber genau da passiert das ja dann auch, dass die mit mir nichts mehr zu tun haben wollen, wenn sie erfahren, was ich beruflich mache. :-(

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Da fällt mir nix zu ein. Die stehn doch mittlerweile sogar auf oliv. Und was du über deine Einkommenssituation geschrieben hast, ist da eher der Normalfall. Leute müssen einen Doktortitel haben und kriegen dann 5 Euro die Stunde? Als ich das las, dachte ich: 'Sie arbeitet vermutlich in der Umweltbildung.'

P.S. @Anna1111

Mein Optimismus in Bezug auf deine Schwester kommt daher, dass ich plötzlich bestimmte Anteile von mir in deinen Beschreibungen wiedererkenne - oder besser gesagt, erkenne, dass es von außen so aussehen kann, wie du es beschreibst.

Du hast z.B. mal geschrieben, dass sie alle Vorschläge von dir ablehnt, aber keine eigenen macht. Dieses "nichts scheint richtig"-Problem kenne ich. Und es beinhaltet durchaus, dass "nichts" auch nicht richtig ist oder man sogar erkennt, dass es das allerfalscheste ist. Bloß - was tun? Und statt vernünftig zu kommunizieren starrt man auf das Problem wie das Kaninchen auf die Schlange und weiß nicht mal, was man kommunizieren müsste, obwohl man vielleicht das Problem selbst völlig offensichtlich findet.

Ich habe schon einige Aufgaben, die ich übernommen hatte, in diesem Modus vergeigt. (Und das heißt nicht, dass ich alles vergeigt habe - manchmal waren andere sogar ganz beeindruckt von meinem Einsatz!) Einmal sollte ich z.B. jemanden anrufen, den ich nicht kannte. Ich habe das übernommen, weil ich kein Problem darin sah - tut man ja öfters, man ruft bei Ämtern an oder sowas. Nur, das war eben kein Anruf beim Amt. Wenn ich versuchte, mir vorzustellen, was ich sage, und was dann die andere Person sagt, war nach der Begrüßung Schluss.
Irgendwann fragte mal jemand, ob ich den Anruf schon gemacht hätte, und ich hab dann schon gesagt, dass ich nicht weiß, wie. Aber derjenige konnte das Problem nicht verstehen und ich konnte es nicht erklären. So konnte ich mit seiner Erklärung nichts anfangen. Sie klang logisch, so lange er am Reden war, und sobald ich von dem Gespräch mit ihm wieder zu dem Gespräch, um das es ging, kam, war da keine Logik mehr, sondern dasselbe Loch. Und ich konnte wieder nichts anderes tun als halt nicht dort anrufen zu können.

Mittlerweile kann ich mit so einem "Loch" einigermaßen umgehen - das habe ich nun oft genug geübt. Aber es gibt doch auch Situationen, wo ich blockiert bin und es wirklich lange dauert, bis ich aufgedröselt hab, was ich will und was ich nicht will und was demzufolge kommuniziert werden müsste oder getan werden muss. Kann sein, dass es für andere so aussieht, als ob ich erstmal ganz begeistert "tue" und dann wie ein sturer Esel bei der Umsetzung an einem bestimmten Punkt einfach immer wieder stehenbleibe. Die sehen dann einfach den reißenden Fluss nicht...

danke @Miranda

da sehe ich bei Dir das erste Mal das Asperger Syndrom. Bei mir war oder ist das ähnlich. Wenn eine Sprechpause entsteht, ist mir das unangenehm, weil ich ja nicht sehe, was auf der anderen Seite passiert. Kann ja auch die Verbindung unterbrochen worden sein. Inzwischen weiß ich zwar, dass das nichts Problemhaftes darstellt, aber wenn ich anrufe und mir vorher überlege, was ich alles sagen will, dann vergesse ich einen Teil wieder im aktuellen Gespräch. Darum schreibe ich auch lieber Emails, und selbst da kommt es vor, dass ich nicht alles angesprochen habe, was ich mir vornehme, zu schreiben.
Ich habe bei Dir bisher noch nichts vom Asperger erkennen können. Oder Du hast es überwunden.

Interessant, dass vieles von Dir auch auf mich zutrifft. Nur kann ich das nicht so gut ausdrücken.

viele Grüße
Wolfram