Zitat von Anna1111 im Beitrag #242
Ich kann mir nicht im Entferntesten vorstellen, dass ich im Leben irgendwann mal Gerechtigkeit erfahre. Üblicherweise sind im Konfliktfall immer alle auf der Seite der anderen Konfliktpartei. Ich stelle mir vor, dass die Mediatorin oder auch ein Richter sich genauso wie meine Tante voll auf die Seite meiner Schwester stellen(...) Argumente dafür kann man jederzeit finden. Das ist gerade Teil meines Traumas. :-(
Danke, Du hast gerade mein Lebenstrauma beschrieben!
Mein ganzes Leben lang bin ich an allem schuld (sogar an meiner Existenz als Verhütungsunfall). Und ich bin von Rudeln von Idioten umgeben, die sich alle wunderbar verstehen und ganz instinktiv gegen mich verschwören. Aufgrund irgendwelcher subtiler Signale, die ich wohl unterbewußt aussende. Womöglich unterstellen mir diese Arschlöcher, ich würde sie nicht mögen, oder etwas ähnlich absurdes. ;)
Ich merke diese bestimmte Art von Verhalten sofort, also wenn ein Dummkopf gerade ansetzt, mir Schaden zuzufügen und es noch nicht einmal zu merken. Ist für mich ähnlich laut wie das Rasseln einer Klapperschlange, währen die Täter allesamt taub sind und diese Anzeichen weder bei sich noch bei anderen bemerken.
Ich bin schon als Kind von einem Rudel Nachbarsjungen gequält worden, ohne daß mir meine Eltern dabei je geholfen hätten. Stattdessen haben sie mir die Schuld gegeben, schließlich könnte ich mir ja andere Peiniger aussuchen oder so.
Einmal, noch zu Grundschulzeiten, hat der eine davon versucht, mich mit einem Lederriemen zu verprügeln. Ich konnte ihm den Riemen entreißen und wegnehmen. Da macht meine Mutter das Küchenfenster auf, vor dem das passierte, denn sie hatte natürlich alles gesehen und nicht eingegriffen, und schreit mich an, ich soll dem armen Jungen seinen Riemen wiedergeben.
Das für sich genommen wäre ja schon absurd genug, aber: Den Lederriemen hatte dieser Schulhofprügler (der psychologisch auch nur das dauernd verprügelte Opfer seiner durchgeknallten Scheidungsmutter war), der auch noch im gleichen Haus wie wir wohnte, vom Dachboden von der alten Tretnähmaschine meiner Eltern gestohlen. Aber meine Mutter schreit mich vor den Dieben und Schlägern an, weil ich mich wehre und unser Eigentum zurückhole.
ARGH!
Interessanterweise zieht sich das bis in mein Erwachsenenleben durch. Aktuell habe ich gerade mit einer Zivilrechtsklage zu tun, bei der die Gegenseite das Datum eines Schreibens an mich in der Klageschrift frech mit Kugelschreiber verändert hat. Nach meiner Erfahrung mache ich mir Sorgen, wenn ich mein Original ohne die Manipulation vorlege, daß ich dann wegen Urkundenfälschung verurteilt werde, weil ich den Kugelschreiber wegradiert hätte oder ähnlich absurden Quatsch. Spätestens seit den Corona-Querdenkern wissen wir ja alle, welch vollkommen kaputte Denkvorgänge in den Köpfen von Millionen Menschen ablaufen.
In der Grundschule hat sich mal ein Mitschüler bei einer Lehrerin beschwert, ich hätte ihn in die Zunge gebissen, und dieser technisch vollkommen unmögliche Vorgang und Lüge eines vielleicht 8jährigen wurde dann von den dummen Weibern (es gab keinen einzigen Lehrer an der ganzen Schule) als Tatsache behandelt.
HRMPF.
Ich merke, daß ich wohl auch eine ganz gewaltige PTBS habe. Jedesmal aufs neue getriggert bei der Erfahrung von Unrecht. Kann auch fremdausgelöst werden, wenn z.B. ein russischer Diktator ein Land überfällt und täglich hunderte von Zivilisten ermordet und die Welt sagt, wir können leider nichts machen, weil er hat uns verboten zu helfen. Bei mir hat die Pausenaufsicht auch immer zugeschaut und erst eingegriffen, wenn ich mich gewehrt habe, um das zu verhindern.
