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Neues aus dem Horrorhaus
@Gitta
Jepp, mit Kleinigkeiten hilfsbereit, aber im Großen rücksichtslos. Ich beobachte vor allem, dass meine Familienmitglieder nicht in der Lage sind, die Gefühle anderer wahrzunehmen oder zu achten.
Problem ist wohl, ist mir die letzten Tage klar geworden, dass es leider nicht nur in meiner Familie so läuft. Ich mache überall in der Welt die Erfahrung, dass meine Bedürfnisse scheißegal sind. Nicht mal die Leute, die fürs Helfen bezahlt werden, habe besondere Lust darauf, ausgerechnet mir zu helfen.
Wenn ich zum Arzt gehe und sage, dass ich Schmerzen habe, sagt er mir, dass das nicht stimmt, dass ich die erfinde und es sich nicht lohnt, mich zu untersuchen. Auch im Berufsleben passiert es ständig, dass andere einfach behaupten, was ich sage, würde nicht stimmen. Anscheinend wirke ich wie eine Irre, die sich ständig Geschichten ausdenkt?
Ich denke manchmal, das ist der eigentliche Kern meines Traumas. Immer wenn es Konflikte gibt zwischen mir und anderen Menschen, dann steht jeder auf der Seite meines Gegners. Sogar meine Freunde, die den anderen gar nicht kennen, unterstellen, dass er vermutlich Recht hat. Als das mit meiner Schwester losging, erklärte mir eine Freundin im Ernst, dass ich vermutlich meiner Schwester noch gar nicht gesagt habe, dass ich möchte, dass sie ihren Kram mitnimmt. Ich müsse das nur mal sagen und dann tut sie es. Ich fand das sehr schlimm, weil sich das für mich anfühlte als sei ich komplett dämlich und kommunikativ inkompetent. Natürlich hatte ich ihr das schon ein paar Mal gesagt. Genau darum hatte sie ja auch ständig Ausreden liefern müssen, weil ich sie unter Druck setzte. Ohne Druck von mir hätte sie das ja nicht nötig gehabt.
Und darum sehe ich auch wenig Chancen, jemals irgendwo mein Recht zu bekommen.
In den letzten fünf Jahren habe ich im Beruf etwas ganz Ähnliches erlebt, wo ich mit Arbeit vollgemüllt wurde, ich sammelte Zahlen und Fakten, um Hilfe zu bekommen, bekam aber überall nur blöde Sprüche. Direkter Vorgesetzter, Betriebsrat, andere Manager... Die haben alle geglaubt, dass das, was ich sage, gar nicht stimmt. Sie haben mir alternative Fakten geliefert, wie es in Wirklichkeit tatsächlich ist. Obwohl das gar nicht stimmte, glaubten sie, dass ich mir das alles ausgedacht habe und plemplem bin. Kurz zusammengefasst: In meinem Bereich waren wir zu dritt. Einer kündigte, da mussten wir die Arbeit von dreien zu zweit machen. Mein Kollege ging in Rente, aber sie haben es nicht fertig gebracht, seine Stelle zu besetzen. Nicht weil es keine Bewerber gab, sondern sie haben es einfach vertrödelt. Bis wenige Woche vor seinem Abgang wurde mir vom Management aber versprochen, dass rechtzeitig ein Nachfolger eingestellt würde. Dieses "rechtzeitig" war dann genau ein Jahr später. In der Zwischenzeit war ich mit Burnout kollabiert, aber ich wurde trotzdem nicht entlastet, weil das alles angeblich nur die Arbeit für eine Person sei und ich einfach zu langsam. Der dritte Kollege, den hatte ich anscheinend nur phantasiert. Wahlweise hieß es auch, er sei mein Vorgänger gewesen und ich eben nicht so fleißig wie er. Als ich noch ein letztes Gespräch mit dem Management führte im Stil von "Entweder ihr stellt wieder einen dritten Mann ein oder ich gehe", wurde mir definitiv beschieden, dass in diesem Bereich nur Arbeit für ein oder zwei Leute anfällt. Ich kündigte also. Inzwischen haben sie wieder drei Leute eingestellt. Das hat mich echt hart getroffen. :-(
Außerdem ist eine Ärztin von mir, wo ich zehn Jahre hingegangen bin und auch immer für Vorsorgeuntersuchungen noch extra bezahlt habe, in Rente gegangen. Ich ging dann einfach mal zu ihrer Nachfolgerin hin, die die Praxis übernommen hat. Und die stellte ein großes gesundheitliches Problem fest, das nun schon sehr weit fortgeschritten ist. Zu spät für eine "kleine Operation". Man kann nur eine große machen oder es bleiben lassen. Untersuchungsergebnisse von den Vorsorgeuntersuchungen der Vorgängerin waren nicht mehr auffindbar, so dass sich die Historie nicht mehr nachvollziehen ließ. Ich habe auch frühere Ärzte kontaktiert, aber die haben auch keine Unterlagen mehr. Fakt ist aber, dass ich schon seit Jahrzehnten Beschwerden habe, immer wieder die Sache beim Arzt ansprach und dann als Hypochonderin verhöhnt wurde. Da ich oft umgezogen bin, habe ich auch öfter den Arzt gewechselt. Dazwischen war immer mal einer, der andeutete, dass es ein Problem gäbe, gegen das man früher mal was hätte machen sollen. Jetzt sei eh zu spät. Als ich nachfragte, wurde abgewunken und ich erfuhr nicht, um was für ein Problem es sich denn handeln könnte. Ich denke, sie wollten ihren Vorgängern kleine Probleme machen oder gingen davon aus, dass die mich gründlich untersucht haben und wenn sie nicht operieren, sei wohl nichts zu tun. Und der nächste wieder. Und jetzt ist es wirklich zu spät. Das fühlt sich auch total scheiße an.
So gesehen ist "Weggehen und tolle Leute finden, die mich ernst nehmen" keine Option. Es gibt keine Leute, die mich ernst nehmen oder irgendwie positiv mir gegenüber gestimmt sind. Ich wirke anscheinend wie eine Bekloppte, die sich ständig irgendwelche Sachen ausdenkt und einbildet. Es liegt ja an mir. Darum bringt Weggehen auch nichts.
Ich sehe auch keine Chance mehr auf Besserung. Freunde, die hinter mir stehen, oder eine Familie, die mich unterstützen, wären hilfreich gewesen, sind aber nicht vorhanden. Und so schlecht wie es mir geht, finde ich auch keine mehr. Denn inzwischen wirke ich ja aufgrund meiner zahlreichen Probleme, die mich überfordern tatsächlich wie eine Person, die wegen ihrer Persönlichkeit ständig in Schwierigkeiten gerät. Die also auch einen simplen Job nicht hinkriegen würde und die sich schlimme Krankheiten einbildet, selbst wenn sie kerngesund ist. Und die auch dann ihr Haus nicht in Ordnung halten könnte, nachdem die Schwester die Kartons mitgenommen hat.
Ich stecke also echt fest. Ich kriege meine Probleme auch nicht gelöst. Wenn ich mir ein paar Stunden für Ebay nehme und mit dem Einstellen voran komme, oder wenn ich Großputz mache oder umräume, dann bleibt bei der Arbeit ganz viel liegen. Wenn ich hart arbeite, bleibt das Gerümpel liegen. Ich habe das blöde Gefühl, vor fünf Jahren ist mein Leben aus dem Ruder gelaufen und ich werde es nie schaffen, dass es wieder so ordentlich wird, wie es mal war. Diese Situation zehrt natürlich an meinem Charme. Blöder Teufelskreis...
Ich weiß nicht, Anna. Meine Erfahrung ist, es gibt da schon Gegenden im süddeutschen Raum, wo man als denkender Mensch (und besonders als denkende Frau) ständig meint, man wäre im falschen Film. Und wenn man dann erstmal den und die kennt, dann lernt man auch nur weitere Leute über diese kennen. Also es gibt schon dort auch andere, die sind aber nicht in der Mehrheit und halten sich teils auch vorsichtig bedeckt. Also mir war es jedenfalls auf die Dauer zu unheimlich dort.
Ob jetzt woanders, wo es nicht so unheimlich ist, nur lauter tolle Leute leben, würde ich auch nicht behaupten. Aber es fühlt sich besser an.
Wenn es Dir aber so geht, dass Du Dich insgesamt dort wohl fühlst. Und ich meine mich zu erinnern, Du hast auch schon in anderen Gegenden gelebt. Dann ist das für Dich wahrscheinlich nicht relevant.
Ärzte und Ärztinnen sind natürlich nicht unfehlbar. Also das kommt wohl überall vor. Merkwürdig, dass die Ärzte alle keine Unterlagen mehr haben. Also man kann schon auch Ärzte verklagen. Aber ich will Dir da auch nicht noch eine Baustelle aufmachen.
Jedenfalls weiß ich von einigen Leuten, dass sie eine Odyssee von Arzt zu Arzt machen mussten, bis endlich eine richtige Diagnose gefunden wurde. Und sie haben das eben gemacht. Und haben sich nicht davon abhalten lassen.
Ich rede jetzt mal ganz allgemein. Wenn jemand ein gesundes Selbstbewusstsein hat, dann wird der überlegen und das Problem oder den Fehler auch bei den anderen suchen. Also zum Beispiel, wenn er mit der Feststellung eines Arztes nicht einverstanden ist, geht er zu einem weiteren Arzt. Und noch einem weiteren. Und wenn er meint, auf der Arbeit wird nicht richtig auf ihn eingegangen, wird er vielleicht Mobbing vermuten und sich auf eine andere Arbeitsstelle bewerben. (Und geschickterweise das aber nicht erwähnen, sondern nur sagen, er möchte sich beruflich weiterentwickeln. Das aber nur Rat vom Job Vermittler).
Ich meine, bei mir und wahrscheinlich auch anderen hier, geht es ja darum, sich immer besser zu spüren und sich zu behaupten und Grenzen zu setzen. Und auch einen anderen Blick auf die Leute um einen zu bekommen. Nach dem Motto: Tut mir diese Freundschaft/Bekanntschaft gut? Oder eher nicht?
Und klar, so auf Knopfdruck kriegt man keine neuen engen Freunde. Aber, wenn man bei allen möglichen gesellschaftlichen Aktivitäten mitmacht, lernt man neue Leute kennen. Je mehr, je besser. Und mit der Zeit bleibt auch jemand hängen.
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