@FraumitHund
Ja, leider konnte ich mir lange gar nicht vorstellen, dass sie das wirklich durchziehen würde.
Anfangs dachte ich, dass wir so langsam mit Entrümpeln voran kommen, weil noch nicht geklärt ist, was wir mit dem Haus überhaupt machen.
Dann war ich überrascht, dass es nach dieser Klärung nicht anders wurde.
Hätte ich das gewusst, hätte ich einfach mein vorheriges Leben weitergeführt, in einer kleinen Mietwohnung, die minimalistisch eingerichtet ist.
Tja, ich gratuliere Dir dafür, dass Du den richtigen Riecher hattest! Bin fast schon neidisch.
Aber jetzt mache ich das Beste daraus. Es geht definitiv voran, irgendwann muss das hier doch mal gemütlich werden!
Zumindest gibt es keine Zimmer mehr, in denen das Gerümpel mir über den Kopf wächst, ist schon überall nur noch knie- oder hüfthoch.

@Rica
Ja, seufz... Hast ja Recht. Aber die Alternativen gefallen mir auch nicht.

Hatschi! Ich habe gerade mal wieder Ebay-Fotos gemacht. Irgendwas davon war wohl schimmelig. Vom Aussehen her war es wohl der Pappkarton des Schachspiels. Das war schon im Wohnzimmerschrank so stockfleckig geworden. Ich hatte mit meiner Schwester gemeinsam beschlossen, dass dieses schöne Schachspiel in die Geschenkekiste kommt. Das Spiel selbst ist in Ordnung, nur der Karton ist verfärbt. Seitdem ich mich mit dem Entrümpeln beschäftige, habe ich so eine Geschenkekiste. Dort kommt alles hinein, was ich zwar nicht mehr haben will, aber eventuell noch ein Geschenk für eine Freundin werden könnte. Es macht ja wenig Sinn, neuwertige Bücher oder schöne Kerzenständer für 1 Euro auf dem Flohmarkt zu verkaufen und dann als Geschenk teuer zu kaufen. Jetzt habe ich natürlich nicht mehr nur eine Geschenkekiste, sondern drei, und rundherum stehen noch jede Menge große Vasen. Nun hat aber in all den Jahren meine Schwester nie etwas davon als Geschenk mitgenommen. Ich verschenke hin und wieder etwas, wenn es passt. Für das Schachspiel habe ich aber keine Verwendung gefunden und sehe auch in absehbarer Zeit keinen Empfänger dafür. Also habe ich beschlossen, es bei Ebay zu verkaufen. Ich nehme einfach mal an, meine Schwester wäre einverstanden, wenn ich sie denn fragen könnte. Ich hoffe, das ist rechtlich OK, wenn ich solche Entscheidungen selbst treffe. Schließlich entrümpeln wir seit vier Jahren gemeinsam und bin darum sicher, meine Schwester würde es mir erlauben, wenn ich fragen würde.
Vielleicht kommt das Niesen aber auch von den Stiefeln. Ich war gerade im Keller und habe dort Wäsche in die Maschine gestopft. Auf dem Rückweg sah ich noch einigen Kleinkram auf zwei Kartons liegen. Da war auch ein Teil dabei, das meiner Meinung nach in den Restmüll gehört. Ich fragte mich dabei noch: "Was ist eigentlich in diesem Karton?" Oh Schauder!! Ich dachte, mit den Schuhen seien wir längst durch. Neulich dachte ich erst froh: "Nur drei Paar Schuhe bei Ebay!" Es sind Winterstiefel, offensichtlich aus echtem Fell. Natürlich müffeln sie. Die Stiefel und der Karton stehen nun draußen auf der Terrasse zum Lüften. Momentan ist natürlich kein guter Zeitpunkt, um Fellstiefel zu verkaufen. Am besten lasse ich sie ein paar Monate auf der Terrasse entmüffeln und stelle sie im Oktober bei Ebay ein oder spende sie.
Es ist sooo frustrierend, dass ich ständig, fast wöchentlich, noch Zeugs entdecke, von dem ich nichts wusste! Ich bin an diesem Karton jetzt jahrelang ständig vorbei gegangen, ohne mir darüber Gedanken zu machen. Vor lauter Überforderung muss ich ständig 5 gerade sein lassen und das Chaos mental ausblenden. Dadurch bin ich schon zum Messie geworden, obwohl ich das nie war. Diese Messieumgebung, die ich mit meinen begrenzten Kräften nur langsam verändern kann, nimmt großen Einfluss auf meine mentale Gesundheit.
Ich habe auch schon bemerkt, dass wenn ich etwas aus Zeitmangel ein paar Monate lang schmutzig lassen muss, dann fühlt sich das nicht nur während dieser Zeit schlecht an. Auch nachdem ich es dann aufgeräumt und geputzt habe, bleibt es in meiner Erinnerung eine Schmuddelecke, und jedes Mal, wenn ich dort vorbei komme, erinnere ich mich daran, wie eklig es dort mal war. :-(
Meine Familie ist ja der Meinung, dass ich mich um die Entrümpelung alleine kümmern müsse, weil ich im Gegensatz zu meiner Schwester nicht "richtig" berufstätig bin. Tatsächlich habe ich mehrere Jobs und darum viel weniger Zeit für die Entrümpelung als meine Schwester. Das Entrümpeln ist fast mein einziges Hobby, ohne Scherz. Meine Schwester hat ein Recht auf einen freien Sonntag und Erholungsurlaub mehrmals im Jahr, während ich angeblich keine Erholung brauche, weil ich ja auch nichts Richtiges arbeite.
Diese ganze Situation signalisiert mir einen hohen Grad an Minderwertigkeit. Meiner Familie ist das völlig egal, wenn ich hier mit Schimmelzeugs zusammen wohne, gegen das ich allergisch bin. Ich bin inzwischen auch sicher, dass der Schimmel schon immer hier war. Darum wurde es mit meiner Gesundheit auch sofort besser als ich auszog. Als Kind hatte ich im Winter immer dick geschwollene Füße, die rot waren und brannten wie Feuer. Die Schmerzen machten mich fast verrückt. Der Kinderarzt fand außer "Frostbeulen" keine andere Erklärung dafür. Angeblich kam es von zu engen und nicht wasserdichten Winterschuhen, in denen ich kalte Füße bekam. Ich denke jetzt, es war einfach der Schimmel im Futter der Winterstiefel, die über den Sommer im Schimmelkeller gelagert wurden.
Ich sehe keine echte Hoffnung, hier Ordnung rein zu bekommen, solange meine Schwester noch ihre 50 Kartons etc dort lagert. Ich habe nicht mal Platz dort, um Zeugs zu sortieren. Ich kann nur hin und wieder ein Teil mitnehmen und wegwerfen oder bei Ebay Kleinanzeigen einstellen oder spenden. Richtige Ordnung herrscht im Keller immer noch nicht. Dort lagern bestimmt noch viele Teile, von denen ich nichts weiß. :-(

Kleinere Erfolgserlebnisse gibt es doch. Ich hatte ja eine stressige Phase, aber jetzt fange ich mit dem Großputz wieder an. Ich nutze diesen, um Schrankfach für Schrankfach und Zimmer für Zimmer nach meinen Wünschen zu gestalten. ALLES raus und dann nur noch rein, was ich zulasse. Im Gästeklo war es einfach. Wie schon erzählt, war z.B. bei drei Spraydosen der Inhalt inzwischen glücklicherweise verdunstet. Eine Probepackung Putzmittel habe ich beim Putzen gleich mal aufgebraucht. Das riecht so superlecker, dass es sogar Tage später noch positive Gefühle bei mir auslöst, wenn ich diesen Raum betrete. Er ist auch viel schöner geworden, seitdem ich die Gardine weglasse. Ich hatte dieses eigentlich nur zum Waschen abgenommen, dann aber festgestellt, dass dieser Raum leuchtend hell ist ohne die Gardine, obwohl er zur Nordseite liegt. Die gegenüber liegende weiße Garage spiegelt nämlich Licht hinein. Die Gardine ist auch nicht nötig, weil die Fenster aus Milchglas sind. Manchmal kann man mit wenig Mitteln einiges schöner machen. Ich hoffe, dass ich dasselbe mit den anderen Zimmern auch noch hinbekomme, die alle noch nicht so sind, wie ich sie mir vorstelle. An Schuhputzmitteln sind noch einige zu viel dort, ganz zu schweigen von der Sammlung im Keller. Die werde ich aufbrauchen, frage mich nur, ob ich 250 Jahre alt werden muss, um das komplett zu schaffen. Da ist noch Potenzial zum Entrümpeln.