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Neues aus dem Horrorhaus
Heute Nachmittag habe ich drei Stunden im Garten gearbeitet. Normalerweise arbeite ich ein bis zwei Stunden, dann ist eh die Biotonne voll plus eine Kiste. Aber es lief so gut. Nach dem Motto "Nicht kleckern, sondern klotzenn" habe ich mir größeres Werkzeug besorgt und eine verwilderte Ecke des Gartens komplett umgegraben. Was ich dort o alles ausgebuddelt habe: Brombeeren mit Wurzeln, Lilien mit Wurzelballen so groß wie mein Kopf, die Verpackung eines Schokoriegels und die verrotteten Wurzeln eines toten Baums. Jetzt erkennt man die Ecke kaum wieder. Ich sah dafür aus wie Sau: Erde an den Schuhen, Hose, Pulli, die Handschuhe zerrupft, die Handgelenke zerkratzt, die Frisur aufgelöst, rote Bäckchen und total erschöpft.
Der Garten hat für mich eine besondere Bedeutung, weil ich dort im Gegensatz zum Haus tun kann was ich will. Meine Schwester interessiert sich nicht für Gartenarbeit und der Garten ist auch eindeutig meiner. Beim Haus bin ich mir manchmal nicht so sicher. Laut Feng Shui müssste alles, was ich im Garten mache, auch Auswirkungen aufs Haus haben. Wenn ich dort die Kontrolle übernehme, dann kann ich auch leichter im Haus die Kontrolle übernehmen. Wenn ich den Garten gestalte, werde ich auch bald das Haus gestalten.
Gold
Silber
Bronze
Medaille
Pokal
Hallo Anna,
das klingt gut, dann kannst du ja für gestern wieder ein paar erfolgreiche Stunden verbuchen 😊
Meine aktive Zeit ist dagegen eher am Abend.
Im Übrigen sehe ich es auch so: Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen…
Und egal, ob man selbst- oder fremdverschuldet in so eine Wohnsituation gerät.
Bei mir ist es eine lange Geschichte und ich denke, einiges an der aktuellen Situation habe ich hauptsächlich selber zu verantworten, anderes jedoch nicht. Ich habe z.B. auch viele Sachen geerbt oder über andere Wege erhalten und damals nicht mit entsprechendem Zeitplan und Entscheidungskraft dagegen gearbeitet. Oft bin ich auch unglückliche Kompromisse eingegangen statt mich mehr für meine eigenen Wünsche und Vorstellungen einzusetzen und mich auf realistische Ziele zu konzentrieren.
Nun bin ich dabei, alles im wahrsten Sinne für mich auszusortieren und in Ordnung zu bringen. Zeitlich habe ich mich ziemlich verschätzt. Viele Jahre dachte ich, das bekomme ich schnell hin, wenn ich einfach nur Mal ein paar Wochen Zeit am Stück hätte. Weit gefehlt…
Wer mich unterstützt…ja, meine Kinder sind für mich da, wenn ich sie brauche 😊 und Freunde auch. Doch ich mach es überwiegend mit mir alleine aus, weil ich niemanden mit dem Thema groß belasten möchte.
Ich würde es auch besser finden, wenn es hier im Forum einen geschützten Mitgliederbereich geben würde und habe leider nicht mitbekommen, warum das nicht so ist @Emin
@Sally
Das heißt, andere haben dir quasi Sachen zur Aufbewahrung anvertraut? Das hat ja schon eine symbolische Bedeutung...
Ja, zeitlich habe ich mich auch total verschätzt!! Man muss ja jedes Blatt Papier ansehen, jedes Buch durchblättern, ob ein wichtiger Zettel darin steckt und so weiter.
Beim Sortieren können die anderen wenig helfen. Das ist Deine Entscheidung. Aber sie können beim Wegbringen helfen. Oder moralisch unterstützen. Hin und wieder habe ich hier Besuch von einer Freundin oder einem Freund. Dann genießen wir die Terrasse, die ich als erstes in Ordnung bekommen habe. Und sie helfen mir bei Sachen, die ich alleine nicht schaffe. Eine Freundin hatt mir geholfen, meine eigenen Bücherregale an die richtige Stelle zu tragen. Ein Freund hat im Garten zwei Bäumchen ausgegraben, die ich nicht raus bekam. Jetzt im Winter konnte ich leider keinen Besuch haben. Dadurch dass ich mit meinen eigenen Sachen eingezogen bin, herrscht Superchaos. Aber ich krieg da wieder hin!! Jeden Tag trage ich hier Zeug raus!!
Dieses Wochenende ging es nebenbei um die Gartenzwerge. Eigentlich waren wir nur kurz im Keller, um uns das Food-Museum meiner Schwester anzusehen. Aber dort stand auch der Gartenzwerg, den ich über den Winter in den Keller gestellt hatte, damit er keine Frostschäden bekommt. Meine Schwester blieb davor stehen und sagte: "Ich möchte gerne den Gartenzwerg haben!" Ich: "Aber du hast doch dafür das Bambi bekommen!" (Die beiden sind schon seit unserer Kindheit Teil der Familie, die 30 anderen Gartenzwerge, Schafe, Hühner, Schmetterlinge usw. kamen später dazu.) Sie: "Aber eigentlich war das mal umgekehrt. Mir gehörte der Zwerg und dir das Rehkitz." Ich bin ziemlich sicher, dass es
umgekehrt war. Aber naja, meine Schwester erinnert sich nicht immer gleich wie ich. Darüber kann man wohl nicht streiten. Die Frage ist nur, wer nun was bekommt. Ich: "Der Zwerg gefällt mir besser, den würde ich lieber haben." Meine Schwester: "Ich aber auch." Naja, eigentlich waren
wir damit schon durch, aber wir müssen anscheinend alles mehrfach diskutieren. Meine Schwester ist immer noch das Kleinkind von damals, das immer genau das haben will, was ich habe. Ich habe überlegt, ihr den Zwerg zu schenken, auch wenn es Blödsinn ist. Sie wird den Zwerg
dann doch nur in meinem Keller lagern, zusammen mit Bambi. Sie hat nämlich gar keinen Garten. Bei mir würde er auf der Terrasse stehen und ich würde mich an der Kindheitserinnerung freuen. Naja, ich bin immer noch sicher, dass sie sich damals das Rehkitz ausgesucht hatte wegen dem kitschigen Bambi-Film, den ich damals schon manipulativ und doof fand. Und ich hatte mir den Zwerg ausgewählt, weil eine Schildkröte mit dabei ist und ich Schildkröten liebe.
Aber das ist typisch für meine Schwester. Ihr Verstand sieht zwar ein, dass wir Entscheidungen treffen müssen und dass sie mir auch irgendetwas überlassen muss. Aber ihr Gemüt sieht das nicht ein. Sie schiebt Entscheidungen möglichst lange vor sich her und stellt sie hinterher grundsätzlich wieder in Frage. Sie macht dann herum von wegen "Hätten wir es nicht doch besser anders herum gemacht?" und
"Du hast mich übervorteilt, Du hast jetzt wieder das Bessere bekommen!" Wenn ich mich bereit erkläre zu tauschen, vermutet sie aber, dass ich sie schon wieder übervorteile. Denn: Würde ich so bereitwillig tauschen, wenn es für mich von Nachteil wäre? Naja, so tickt sie halt. Meistens ist es so, dass beide Teile, die wir aufgeteilt haben, aus meiner Sicht gleichwertig sind und es ist mir ehrlich gesagt auch wurscht, ob Zwerg
oder Bambi! Wobei ich das Kitz nicht will. Entweder ich bekomme den Zwerg mit Schildkröte oder sie bekommt beide. Mir ist das komplett wurscht, mir sind Dinge gar nicht wichtig! Für eine Nomadin wie mich bedeuten Dinge nur Ballast, um den man sich auch noch kümmern muss, z.B. den Gartenzwerg muss man mindestens ein Mal pro Jahr abschrubben.
An meiner Schwester beiße ich mir echt die Zähne aus. Ich wollte heute von ihr endlich mal einen Termin oder eine verbindliche Zusage, wann sie ihren Kram mitnimmt! Habe sie darum vorhin am Telefon gefragt, wann sie ihren Keller aufräumt.
Sie: "Tja, wenn ich mal zu Hause bin!"
Ich: "Aber du bist doch jeden Tag zu Hause."
Sie: "Nein, ich gehe jetzt wieder ins Büro."
Oh, Mann. Da hatte sie monatelang Home Office und Lockdown, aber nix gemacht. Angeblich hatte sie weniger Zeit als sonst, obwohl die Fahrtzeiten weggefallen sind. Wer soll das denn glauben? Sie ist einfach ein schlecht organisierter Messie!
Ich schlug vor, dass sie sich jeden Abend nach der Arbeit einen Karton vornimmt. Den kann man ja beim Fernsehen durchwühlen und aussortieren. Naja. Ich habe sie dann gefragt, ob sie mal Urlaub nimmt zum Kellerausräumen. Ja, sie hat demnächst Urlaub, nein, da wird sie nichts machen können, weil sie in den Urlaub fährt.
Will die wirklich, dass ich sie verklage oder was??
Ich denke, ich muss ihr echt mal drohen, sonst tut sich da nichts.
Ist nicht so, dass das eine raffinierte Verzögerungstaktik wäre.
Meine Schwester hat schon früher einfach nix aufgeräumt und nichts gebacken bekommen. Aber so wie sie klingt, wird sie niemals ihren Keller aufräumen und niemals ihre Sachen mitnehmen! Bleibt also nur noch, dass ich ihr den Mietvertrag für die Garage kündige und das Zeug dort hinschleppe. Als ich gestern im Baumarkt war, habe ich mal nachgesehen, was diese Metallkisten kosten. Sie hat ja mal gesagt, dass wenn wir die Sachen in der Garage lagern, dass sie dann in diese speziellen Metallkisten müssen. Das Problem ist, dass die 100 Euro pro Stück kosten. Wenn ich davon 40 brauche, sind das 4000 Euro, die ich natürlich selbst bezahlen muss, wenn ich den Kram umlagere. Ich ermute, das hat sie sich selbst auch schon ausgerechnet und die Forderung darum gestellt, damit ich das nicht mache. Wenn ich die Sachen in Pappkartons in die Garage stelle und hinterher ist etwas verschimmelt, müsste ich Schadensersatz leisten. Da die Sachen jetzt schon schimmeln, naja, is klar...
Naja, ich denke, die Drohung, ihr die Garage zu kündigen, könnte sie vielleicht antreiben. Bei uns sind Garagen nämlich Mangelware! Leider ist das auch wirklich das einzige, womit ich ihr drohen kann. Ansonsten hat sie ja alles, was sie will. Allerdings zögere ich noch. Wir haben ein paar andere, wichtige Sachen noch nicht geklärt. Irgendwie, vom Bauchgefühl her, denke ich, es ist taktisch wirklich besser, mich momentan darauf zu konzentrieren, das Erbe zu sortieren und möglichst viel Kram möglichst bald aus dem Haus zu bekommen.
Um die Kisten meiner Schwester zu streiten und sich dabei für immer zu zerstreiten, das kann ich ja dann noch machen, wenn wir alles Wichtigere geklärt haben. Sonst teilen wir das Erbe nämlich nie auf, dann kommt der ganze Rest auch ins Stocken. Dann sind wir nur noch am Streiten und aus Mücken Elefanten zu machen. Momentan kommt sie ja immerhin regelmäßig zum Sortieren und ich kann ja auch ständig noch Zeugs rausschaffen. Was ich allerings kaum noch tun kann ist, dass ich in ihrer Abwesenheit Zeug aussortiere und wegwerfe. Alle Sachen, mit denen ich das tun konnte, habe ich jetzt schon durch, leider.
Grundsätzlich wird der ganze Scheiß wirklich noch ein bis zwei Jahre dauern, aber es geht voran. Ich muss wohl versuchen, inmitten dieses Chaos zu leben und wieder Spaß am Leben zu finden. Dann ist es nicht so schlimm. :-(
Aber ich hasse meine Schwester dafür, dass sie mir vier Jahre meines Lebens verdirbt und ich hunderte von Stunden bei Ebay verbringen muss! Immerhin habe ich die letzten Tage einige Ladenhüter los bekommen, also Artikel, die ich seit über einem Jahr vergeblich anbiete und jetzt noch jemand für 1 Euro gekauft hat.
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