@Gitta
Ich fürchte, meine Mutter hat so gut wie alles gesammelt. Bei den Plastiktüten weiß ich es genau warum. In den 90er-Jahren ging das los mit dem Umweltschutz und es kamen Gerüchte auf, dass Plastiktüten irgendwann Geld kosten würden. Also hat meine Mutter überall kostenlose Tüten zusammengerafft, so viel sie konnte. Sie hatte ständig die Angst, dass mal irgendwann Not ausbricht und sie sich entweder Plastiktüten oder andere Dinge nicht mehr leisten kann oder sie nicht mehr hergestellt werden und sich darum ihr Leben ändern muss. Sicherheitshalber sammelt man einfach mal so viele Plastiktüten, dass es für den Rest des Lebens ausreicht. Genauso wie Geldbeutel, Schuhe, Hosen und so weiter.
Meine Schwester ist genauso. Ich erinnere nur an den Plastikkochlöffel, den ich ins Tauschregal bringen wollte. Rief meine Schwester mich einen Tag später an und erklärte mir, sie habe im Supermarkt gesehen, dass der 1,79 Euro wert ist. Ähm, na und? OK, sie hat also Angst, dass sie sich in Zukunft keinen Kochlöffel wird leisten können. Darum hortet man sicherheitshalber solches wertvolles Zeug in meinem Keller.
Muss man wohl nicht verstehen. Ich mein, hallo, die Dinger kriegt man auf dem Flohmarkt für 10 Cent!

So, ich bin ganz stolz auf mich. Ich habe gerade zwei Stunden lang gebügelt. In der Tüte fürs Tauschregal sind jetzt wieder ein paar Textilien und ich habe einen riesigen Stapel Tischdecken, die ich morgen fotografiere und in den nächsten Wochen bei Ebay einstelle. Fehlt eigentlich nur noch, dass meine Schwester aus dem Urlaub kommt und sagt: "ich dachte, die hättest Du schon eingestellt?" Nein, habe ich nicht, weil ich die erst waschen und bügeln und fotografieren musste! Die erste Ladung ist schon fotografiert, aber noch nicht eingestellt, weil ich noch Dekoartikel einzustellen hatte. Ich denke schon, dass es irgendwann aufhören wird und uns die Waren ausgehen, aber momentan sind wir noch nicht so weit. Ich bin bei Ebay konstant bei 650 Artikeln, weil ich immer genau so viele neu einstelle wie verkauft werden.
Zur Belohnung gibt es jetzt Käsefondue. :-)

@Gitta
Grins. :-) Außerdem könnte man sich immer noch einen selbst nähen, aus irgendeinem Tetrapack oder so. Ein wenig ging es sicher auch darum, immer den richtigen Geldbeutel für den richtigen Zweck zu haben: kleine und große, teure und billige, neue und alte. Aber genau genommen genügt mir ein einziger!
Ich denke, ein großer Unterschied zwischen meiner Familie und mir ist bestimmt, dass ich schon sehr oft umgezogen bin. Da ist jedes Teil zu viel einfach nur Ballast. Ich habe in der Übergangsphase oft auch erstmal ohne Möbel und nur mit Minimalausstattung in einer Wohnung gewohnt und das ging ausgezeichnet. Man kann immer irgendwie improvisieren. Mit einem großen Koffer voll Zeug war die Wohnung immer schon so ausgestattet, dass ich da komfortabel wohnen konnte. Genauso umgekehrt auch beim Auszug. Da war oft schon alles abtransportiert, und ich kam nochmal für ein paar Tage zurück, um zu streichen und letzte Reparaturen zu machen. Alles was ich für die letzten Tage brauchte, einschließlich Werkzeug, durfte nicht mehr sein, als ich tragen und im Zug transportieren konnte! Hab ich geschafft!