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Neues aus dem Horrorhaus
Meine Heldentat der heutigen Mittagspause war, dass ich mich wieder an den Schimmelschrank im Keller wagte. Neulich wurde Glasmüll geholt, so dass ich hier weitermachen konnte. Ganz hinten im Schrank fand ich noch zwei gefüllte Marmeladegläser. Das eine machte ich auf und probierte auch ein Löffelchen gelierte Brombeeren. Ich glaube, den Garten, in dem diese Brombeeren wuchsen, hatten meine Eltern schon seit 15 Jahren nicht mehr. Der Geschmack war etwas dubios. Ab in die Toilette. Das andere Glas konnte ich gar nicht öffnen, weil das Dichtungsgummi brüchig war. Restmüll. Ich konnte mich nicht dazu überwinden, den Schrank auszuwischen. Ich stelle mir das eklig vor. Grusel!
Stattdessen habe ich heute Abend im Hobbyraum weitergemacht. Dort gibt es mehrere Kästchen mit kleinen Schublädchen. Dort wollte ich die vorhandenen Schrauben hinein sortieren. Aber erstmal muss ich die schmuddeligen Dinger reinigen. Einige sind noch originalverpackt. Aber ich habe mich jetzt erstmal an eines der schmutzigen gemacht und die Hälfte des Inhalts weggeworfen.
Vorhin habe ich auch mit meiner Schwester telefoniert. Sie ist wohlbehalten aus dem Urlaub zurück und kommt am Samstag.
Hallo @Anna1111 ,
Zitat von Anna1111 im Beitrag #520
Mein Eindruck war, dass es durchaus Dinge gibt, die normale Menschen wahrnehmen und Autisten nicht. Beispielsweise die Gefühle von anderen.
Das ist wieder so eine Pauschalaussage, die so überhaupt nicht stimmen kann. Wie bist du übrigens zu dem Eindruck gekommen? Durch deine Schwester? Durch deine Erfahrungen mit Aspies hier im Forum? Durch andere Erfahrungen? Durch Lesen über Autismus? Was hast du gelesen? Welche Erfahrungen und welches Wissen hat der/die Autor*in?
Interessanterweise habe ich zum einen die Erfahrung gemacht, dass Aspies, die sich nahestehen, ein sehr starkes Gespür für die Emotionen des anderen entwickeln können. Mit NT's klappt das tendenziell weniger gut.
Zum anderen habe ich gelegentlich fassungslos vor Klagen von Eltern autistischer Kinder gestanden, die behaupteten, ihr Kind hätte keine Gefühle, und im nächsten Satz: Und außerdem flippt er dauernd aus. 🤣
Wie steht es also andersrum mit der Wahrnehmung der Gefühle autistischer Menschen durch NT's?
Dann kommt noch dazu, dass Gefühle von anderen wahrnehmen und wissen, wie man darauf reagieren soll, zweierlei ist. Wenn also der Eindruck entsteht, jemand hätte ein Gefühl nicht bemerkt, kann es sein, dass er nur nicht weiß, wie er darauf reagieren soll.
Dann ist es noch eine Frage des Kontextes... Um ein Gefühl einordnen und verstehen zu können, braucht man so etwas wie ein theoretisches Konzept, welches Gefühl in welcher Lebenslage auftreten kann. Das wird leider nicht gelehrt und ist definitiv was, was Autist*innen sich im Laufe der Zeit anlesen müssen. Usw. - könnte ich jetzt noch viel drüber schreiben. Dieser letzte Punkt, aus der Wahrnehmung Begriffe und Zusammenhänge richtig abzuleiten, scheint mir aber der große Knackpunkt zu sein - und ich kann mir gar nicht vorstellen, dass das nur bei Autist*innen so sein soll...
@Miranda
Ich hab das in einigen Büchern und Filmen gehört, dass die Autisten selbst von sich sagen, dass sie die Gefühle von anderen nicht wahrnehmen oder nicht verstehen. Ich weiß auch von einem Stammtisch, den ein Autist jetzt echt kaputt gelabert hat. Neulich hat er mir das letzte Mal eine beleidigende Mail geschrieben. Bisher habe ich Rücksicht auf seine Behinderung genommen, aber dazu habe ich auch keine Lust. Wenn ich zum Stammtisch komme, labert er uns dauernd voll mit Schwänken aus seinem Leben. Dabei ist das eigentlich eine Literaturgruppe, aber Literatur interessiert ihn eher weniger. Hin und wieder liest er eine seiner Sexphantasien vor. *seufz* Im weitesten Sinne könnte man das als Literatur durchgehen lassen.
Meine Schwester nimmt meine Gefühle sehr wohl wahr, blockt sie aber ab. Eventuell aber auch nur darum, weil ihr Freund ihr nicht erlaubt, darauf Rücksicht zu nehmen.
Miranda, über Deinen letzten Satz musste ich sehr schmunzeln. Dieses Herleiten im Kopf, das brauchen Normalos gar nicht zu machen. Natürlich ist das Wahrnehmen von Gefühlen anderer immer ein Lernprozess. Aber bei Nichtautisten passiert das intuitiv und unbewusst. Ich kann Dir ganz genau sagen, welche Gefühle meine Schildkröte gerade hat. Die meisten Leute wollen von mir dann eindeutige Zeichen oder Merkmale oder so. Eine Art Morsecode sozusagen z.B. "Wenn die Schildkröte den Kopf in dieser Höhe hält und die Augen halb geschlossen hat, dann hat sie folgendes Gefühl. Und bei derselben Kopfhöhe und weit geöffneten Augen heißt das Folgendes..." Das ist doch Quatsch. Wenn ich ein wenig überlege, komme ich schon darauf, wie man es beschreiben könnte, aber das ist nicht so wie mein Gehirn funktioniert. Meine Familie konnte auch nie die Schildkröten voneinander unterscheiden, obwohl sie so unterschiedlich sind wie die Gesichter von Menschen. Sie wollten von mir dann Kennzeichen genannt bekommen, anhand derer sie die Krötis voneinander unterscheiden können. Hm? Ich sage doch auch nicht "Ich bin die Schwester, deren Nase größer ist und die Haare welliger."
Gold
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Pokal
Zitat von Anna1111 im Beitrag #523
.
Natürlich ist das Wahrnehmen von Gefühlen anderer immer ein Lernprozess. Aber bei Nichtautisten passiert das intuitiv und unbewusst. Ich kann Dir ganz genau sagen, welche Gefühle meine Schildkröte gerade hat.
Ich sage doch auch nicht "Ich bin die Schwester, deren Nase größer ist und die Haare welliger."
Hmmmmm also, ich habe keine Ahnung, ob ich irgendjemandes Definition von "Normal" entspreche (vermutlich nicht) aber jedenfalls ist kein Autismus diagnostiziert.
Widersprechen würde ich trotzdem vehement.
1) Kannst Du eben NICHT sagen, welche Gefühle Deine Schildkröte hat. Du kannst sagen, was Du GLAUBST was Deine Schildkröte für Gefühle hat. Ob Du mit dieser Einschätzung richtig oder völlig neben der Sache liegst, darüber kann man nur spekulieren .
Ähnliches gilt für die Wahrnehmung der Gefühle meines Gegenübers. Ich kann einen Eindruck haben. Aber der kann auch falsch sein. (Ich habe mich zB neulich geschämt, weil ich den Eindruck hatte mich dumm benommen zu haben - und mein Gegenüber hat geglaubt ich sei sauer. War ich aber gar nicht. Falscher Eindruck. Sowas kommt vor.)
Ich würde daher sehr vorsichtig mit Menschen umgehen, die behaupten "einfach" zu "wissen" was andere empfinden. Denn die Welt der Emotionen ist komplex und niemand ist unfehlbar.
und
2) Wieso sagst Du nicht "Ich bin die Schwester mit den welligen Haaren"? Würde ich für einen ganz normalen Satz halten. "Ich bin die kleinere von uns beiden" habe ich zB schon gesagt. Oder "ich bin die mit der Brille". Oder "auf den alten Fotos bin ich immer die mit den blonden Zöpfen" Wenn doch jemand fragt, welche der Schwestern ich bin, finde ich das ne vollkommen "normale" Antwort....
@Sybille
Och, doch im Großen und Ganzen weiß ich schon, was für Gefühle meine Schildkröten haben. U.a. weil ich ja auch auswerte, ob ich Recht hatte, und mich mit voreiligen Schlüssen zurück halte. Zum Beispiel sehe ich, dass meine Schildkröte am Morgen noch nicht ganz in die Gänge gekommen ist. Ob es sich um Müdigkeit oder Krankheit handelt oder um eine Depression, das beurteile ich erstmal nicht. Erst später, wenn ich sehe, dass sie wieder fit herumwuselt, sich in Schmerzen windet oder gleich nach dem Frühstück in die Schlafecke verschwindet und offensichtlich den Tag für heute abgeschlossen hat.
Klar, wenn jemand ein Kinderbild von meiner Schwester und mir sieht und fragt "Welche davon bist Du?" dann sage ich natürlich schon "Ich bin die mit dem Zöpfen" (wenn meine Schwester da die Haare offen trägt). Aber ich selbst würde zum Beispiel zwei ähnlicih aussehende Schildkröten nicht unterscheiden mit "Die eine hat einen Gelbstich" oder "Die andere hat hier einen Fleck, den die andere nicht hat." Ich sehe das Ganzheitlicher, was aber oft bei anderen nicht so klappt. Sie brauchen einfach ein einzelnes Kriterium zur Unterscheidung der Schildis.
Oder anderes Beispiel: Ein Kumpel von mir scheint irgendwie auf der Suche zu sein nach dem einen Kriterium, das bestimmt, mit wem ich ins Bett gehe bzw. in wen ich mich verliebe. Ich glaube, sein Gehirn tickt so. Neulich meinte ich "Terrence Hill hat schon sehr schöne blaue Augen." Und er freute sich zu hören, dass man nur blaue Augen zu haben braucht, und schon bin ich verliebt. Nee, so einfach ist das nicht. Es gibt da keinen Automatismus, zumal ich in Terrence Hill nicht verliebt bin. Außerdem ist es eh nicht die Augenfarbe, sondern der verschmitzte Blick. :-) Jetzt denkt ihr vielleicht, ich sei vom Thema abgekommen. Aber bei diesem Kumpel könnte ich mir auch gut vorstellen, dass er ein Autist ist. Es gibt da einige Hinweise. Ist aber trotzdem ein guter Kumpel. :-)
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