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Erwartungen
@Gitta, @Anna1111
Um wieder den Bogen zum Thema dieses Threads zu kriegen: Ich bin stets gern bereit, optimistisch zu sein und davon auszugehen, dass jemand fortschrittlich ist und auch in Geschlechterfragen nicht zurück in die Steinzeit will (manche Wissenschaftler meinen allerdings, bis zur Erfindung von Eigentum und Erberei in größeren Maßstäben gab's gar keinen Grund für mieses Benehmen).
Solche optimistischen Erwartungen haben die meisten Leute... Übrigens las ich neulich, Leute mit einer leichten Depression seien weitaus realistischer in ihren Erwartungen als nichtdepressive oder gar optimistische Leute!
Ich bin aber zum Glück nicht so, ich sag mal: "pathologisch optimistisch" wie die nette Nachbarin, der ich mal helfen musste, ihren Schlägertypen von "Freund" rauszusetzen. Sie dachte halt, sie kriegt ihn hin... Soll man nie denken. Die Leute sind, wie sie sind, und wenn sie sich ändern, dann nicht, um jemand anderem zu gefallen. 🧐
Gold
Silber
Bronze
Medaille
Pokal
Zitat von Miranda im Beitrag #241
Die Leute sind, wie sie sind, und wenn sie sich ändern, dann nicht, um jemand anderem zu gefallen. ��
Hmm, ist das so?
Ich will mich ändern, weil es reichlich Steine und Löcher auf meinem Weg gibt, die mir das Leben erschweren.
By the way: Meine Mutter sagte, arbeitslos sein, wäre keine Option. Vorher müsse ich Steine klopfen. Nun wörtlich genommen, musste ich es bis jetzt nicht, doch bildlich gesprochen bin ich zum Bauarbeiter geworden und bewege jede Menge Steine.
Zurück zur Antwort:
Mit Sicherheit bin ich für vieles davon selber verantwortlich und einen Teil schiebe ich auf die Verantwortung meiner Erzeuger.
Ich habe im sozialen Umfeld grosse Mühe und das will ich verbessern. Mir zu Liebe und auch der Beziehungen zu Liebe. Bindungsstörungen sind nunmal durch soziale Kontakte entstanden und diese zu entstören oder Beziehungen stimmig zu gestalten, dazu braucht es soziale Kontakte und die beruhen vermutlich auf ein gegenseitiges "gefallen", damit es klappt.
Also ich will nicht der gesamten Menschheit gefallen, doch mit denjenigen, mit denen ich oft in Kontakt bin, ist meine Veränderung aus meiner Sicht nötig.
Worin ich übereinstimme: wir können andere nicht ändern, das müssen sie selber tun.
Wir können uns ändern, unsere inneren Einstellungen/Glaubenssätze und wenn wir uns verändern, hat das meist Konsequenzen für das direkte soziale Umfeld.
Ich rege mich soooo oft über das Verhalten anderer auf und machen kann ich doch nicht viel, ausser mich bei den Betroffenen darüber beschweren.
Wenn sich Menschen über mein Verhalten aufregen, nehme ich manche Infos sehr ernst, vor allem wenn es ähnliche Inhalte von sehr verschiedenen Menschen sind, die meinen Familienkontext nicht kennen.
Das sind meine Hinweise zu den sozialen Baustellen, die ich habe.
Oft verstehe ich nicht, worauf genau sich die Aussagen beziehen, doch inzwischen weiss ich, dass ich das nicht muss, weil ich weiss, dass es Menschen gibt, die mich unterstützen, mit dem NICHT-Verständnis arbeiten zu können und Bewusstheit zu schaffen.
Womit ich meine Mühe habe:
Mit dem Gedanken, dass ich das Gefühl habe, die vielen anderen, die sich bei mir über mein Verhalten beschweren, ERWARTEN von mir, dass ich mich ändere (und ich ihnen die Änderungsarbeit abnehme), obwohl sie selber genauso an sich arbeiten könnten.
Mal sehen, wann sich dieser Glaubenssatz und Gedanke verwandeln kann. Denn er schmerzt sehr und erschwert mir oft das Weiterkommen. Ich habe keine Ahnung woher diese irrsinnige und unrealistische Annahme und das Gefühl stammen, dass ich denke, ich mache die Arbeit nicht nur für mich, sondern für irgendwelche meiner Ahnen mit.
Guten Morgen @IBI ,
du hast natürlich recht: Wir entwickeln uns immer im sozialen Kontext weiter. Und so helfen uns die Leute um uns rum schon, uns selbst zu erkennen und auch neue Möglichkeiten zu entdecken.
Zitat von IBI im Beitrag #242
Womit ich meine Mühe habe:
Mit dem Gedanken, dass ich das Gefühl habe, die vielen anderen, die sich bei mir über mein Verhalten beschweren, ERWARTEN von mir, dass ich mich ändere (und ich ihnen die Änderungsarbeit abnehme), obwohl sie selber genauso an sich arbeiten könnten.
Das meinte ich. Wenn man es den anderen überlässt, zu entscheiden, ob und wie man sich verändern soll, dann verwandelt man sich in einen Wackelpudding. Und den will dann niemand essen. 😄
Aber wir haben ja gelernt, mit Widersprüchen klarzukommen...! Einsicht und tatsächliches Lernen ist was, was man mit anderen viel besser kann als allein, und es macht Spaß und man verbiegt sich nicht dabei, sondern wächst.
Zitat von IBI im Beitrag #242
Ich habe keine Ahnung woher diese irrsinnige und unrealistische Annahme und das Gefühl stammen, dass ich denke, ich mache die Arbeit nicht nur für mich, sondern für irgendwelche meiner Ahnen mit.
Das Gefühl hatte ich auch ganz stark in der Zeit, als ich um meine seelische Gesundheit kämpfen musste. Und ich hatte auch das Gefühl, ich tue es nicht nur für mich, sondern auch, weil ich das Päckchen sonst an meinen Sohn weiter reiche.
Für mich ist es so. Schlicht Tatsache. Und in einem viel höherem Maß als nur "Lernen durch Verhalten" erklären kann.
@Miranda
Nun habe ich das versucht, in meinen Beiträgen zu erklären, aber es kommt wohl anders an. Ob etwas einfacher oder schwerer ist, kommt auf die Veränderung an und wie es dem Menschen gerade geht. Wichtiger ist, denke ich, dass man sich der ein oder anderen Sache bewusst wird. Dann hat man auch die Möglichkeit, sie zu beeinflussen. Solange es unbewusst ist, läuft es immer weiter. Für mich ist es also wichtig gewesen, zu erfahren, dass man von früher geprägt sein kann. In der Weise, dass man sich zu Gewohntem hingezogen fühlen kann, obwohl man damit eigentlich schlechte Erfahrungen gemacht hat. Schlussfolgerung daraus ist, dass ich die Wahl habe. Alles im Rahmen der üblichen Grenzen und sicher hat alles seinen Preis. Aber mir hat es mehr Möglichkeiten eröffnet. Daran wollte ich euch nur teilhaben lassen.
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