Erwartungen

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28.06.2022 21:24
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Zitat von Miranda im Beitrag #243
Wenn man es den anderen überlässt, zu entscheiden, ob und wie man sich verändern soll, dann verwandelt man sich in einen Wackelpudding. Und den will dann niemand essen.


Ich bin mir nicht sicher, ob wir wirklich dieselbe Meinung vertreten.
Also, wenn ich mich so verändere, GENAU SO wie andere es von mir wünschen, dann magst du mit der Aussage richtig liegen.
Denn dann verliere ich mein ICH und meine Probleme wachsen vermutlich mehr an als dass die Veränderung zur Verbesserung beiträgt.

Wenn ich mich verändere, um mein ICH zu finden und die Themen zu bearbeiten, die mich selber stören, weil ich mir selber mein Leben erschwere, dann werde ich nicht zum Wackelpudding. Einige werden die Art der Veränderung nicht mögen, weil sie nicht dem entspricht, was sie erwartet hätten. Hauptsache sie entspricht mir.

Meine Aussage bezog sich auch darauf, dass viele andere nicht die Bereitschaft haben, sich selber zu verändern und den "einfacheren" Weg wählen, sich über das Verhalten von anderen beschweren. Dennoch hinterlässt die Beschwerde bei mir oftmals den Nachgeschmack ich ändere sich für andere. Hoffentlich habe ich die Hinweise gewählt, die mich zu MIR bringen und nicht die, die mich weiter von mir entfernen.
Oft bin ich selber nicht besser und beschwere mich über das Verhalten anderer, weil es meinen Erwartungen oder Denkweisen nicht entspricht. Wo sind da die Grenzen?

Jemand sagte mal: Ich habe deinen Hinweis gehört. Ob ich mich für dich ändern möchte, weiss ich nicht. Ich denke darüber nach.
Ich benutze den Satz bedauerlicherweise selten, doch ich mag seine Kernaussage.


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28.06.2022 22:35
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@IBI

Keine Ahnung, ob wir dieselbe Meinung vertreten. Das muss ja auch nicht sein. Wenn wir verschiedene Meinungen vertreten, ist jedenfalls mehr Vielfalt da, auch wenn das sicherlich nicht in jedem Fall was Positives ist.

Ich habe früher versucht, mich anzupassen oder zumindest zu verstehen, was ich denn bloß falsch mache, wieso dauernd jemand was zu meckern hat und was um Himmels willen ich tun muss, um dazu zu gehören. Und je mehr ich mich abgestrampelt hab, desto unzufriedener schienen die Leute mit mir zu sein.

Schneller Vorlauf: Heute bin ich froh, dass es nicht geklappt hat. Kritik nehme ich überhaupt nicht mehr so wahr, dass es ein Stress ist, all den verschiedenen Erwartungen zu entsprechen oder rauszukriegen, was um Himmels willen die Leute wollen. Ich widerspreche oder ich denke drüber nach und freue mich, wenn ich rauskriege, wie ich was besser machen kann. Ich habe keine Ahnung, ob die Leute jemals wirklich gewollt haben, dass ich ihnen nach dem Mund rede und mich in die Person verwandle, die sie gern hätten. Heute sind sie jedenfalls sehr zufrieden damit, dass ich das *nicht* tue und eigene Ansichten hab und so.

Ich sage nichts dagegen, sich zu verändern. Wie gesagt: Entwicklung ist was gutes! Es darf auch für andere sein, wenn man versteht, dass man anderen wehtut und das aber nicht möchte.

Aber nicht, damit die anderen einen liebhaben oder so, weil das funktioniert nicht. Das ist ein Fass ohne Boden, in das man da reinspringt. Da findet man sich besser damit ab, dass Reibung und Konflikt halt zum Leben gehört, und siehe da, man kann ganz gut damit leben!


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29.06.2022 06:40
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#248
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Hi Miranda,

die Beschreibung deiner Veränderungsentwicklung entspricht dem, was ich meine.

Sich verändern so wie andere es wollen, um irgendwie dazu gehören zu können, ist kontraproduktiv.

Seine eigene Meinung vertreten, sich ernst nehmen, wissentlich, dass die Meinungen oft unterschiedlich sind und zu Diskussionen und mehr anregen können, weil es zum Leben dazu gehört, ist Teil des ICH - Seins.
Mit dem umgehen lernen, wenn die verschiedenen Grenzen aufeinander stossen, ist für viele eine Herausforderung. Ich jedenfalls begegne dieser ständig.


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08.07.2022 09:08
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Gestern sagte jemand:
Ich komme ohne Erwartung, dann sind die Überraschungen positiv oder negativ umso spannender für mich, die sich ergeben.

Ja, der Satz hat was.

Ich ergänze meine Gedanken dazu.
Wenn ich mit hohen Erwartungen unterwegs bin, habe ich den Fokus auf die Erwartungen gerichtet. Wenn sie sich nicht erfüllen, ist der Frust gross. Denn die vielen möglichen überraschungseffekt, die möglicherweise trotzdem da sein, würde ich übersehen. Ich habe auf überraschungen keinen Fokus, die flögen rechts und links an mir vorbei wie wenn jemand aus einem fahrenden Schnellzug zuschaut.

Wenn ich den Fokus auf meine Erwartungen ausrichte und es nicht klappt, wie ich es mir denke, bin ich frustriert.
Ich bin meist kaum in der Lage meine Reaktionsmuster auf die veränderten Bedingungen ausserhalb meiner Erwartungen an die Situation anzupassen. Meine Resilienz ist sehr klein, wenn ich mit hohen Erwartungen an Menschen heran trete.


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09.07.2022 21:03
avatar  Gitta
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Vielleicht ist es auch so, wenn man einen furchtbar genauen Plan im Kopf hat, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass es nicht so eintritt, wie erwartet. Wenn man nur eine grobe Richtung im Kopf hat, erlebt man weniger Enttäuschungen und mehr Überraschungen. So von der eigenen Bewertung her.


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