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Ich bin vor einigen Jahren Mal quer durch Deutschland gezogen. Dort war vieles anders als ich es gewohnt war. Auf der Liste der Dinge, die ich nicht gewohnt war, stand, wie man dort mit den Verkehrsregeln umging.
Die Radfahrer fuhren für meine Empfindung wie die allerletzten Menschen.
Sie fuhren auf dem Bürgersteig.
Sie missachteten rote Ampeln.
Sie fuhren falsch herum durch Einbahnstraßen.
Und und und und und.
Ich wunderte mich... Während ich mich brav an die Verkehrsregeln hielt.
Nach einer Weile, ärgerte ich mich, während ich treudoof durch die Einbahnstraße schob und ein Schwarm Radfahrer klingelnd an mir vorbeisauste oder wenn ich als einzige an der roten Ampel stand oder wenn...
Und irgendwann... Da war ich SO sauer, dass die sich alle nicht an die Verkehrsregeln hielten...
Dass ich mich fragte, was ich da eigentlich tat.
Fakt: Ich bin weder die Sittenpolizei, noch kandidiere ich für den Posten der Ersatzheiligen. Wenn es allgemein Usus ist, über den Bürgersteig zu heizen, dann bekomme ich vom als-einzige-NICHT-über-den-Bürgersteig-heizen keine eins-mit-Sternchen für besonders braves Benehmen. - Sondern schlechte Laune.
Ich denke oft daran. Denn das Risiko, wenn man etwas "besonders gut" macht, ist, dass man (unterbewusst) irgendetwas erwartet. ZB, dass andere das genauso machen. Oder dass die uns dafür toll finden. Oder was auch immer.
Ich habe nach dieser Erkenntnis aufgehört die Regeln, die offenbar niemand außer mir für wichtig erachtet hat, wichtig zu nehmen. Ich bin mit dem Rad falsch herum durch die Einbahnstraße geflitzt, bin auf dem Bürgersteig gefahren und habe rote Ampeln ignoriert.
UND ich habe aufgehört, mich über "die" rücksichtslosen Radfahrer aufzuregen, auf "die" Leute zu schimpfen und mich (unterbewusst) als "Stütze der Gesellschaft" zu fühlen, die ich ja nun einmal einfach nicht WAR.
Ich hatte bessere Laune, war weniger motzig und viel ausgeglichener und netter.
Und so glaube ich, dass man nicht fürs "sich besonders *toll* verhalten" gemocht wird. Sondern gemocht wird, wer auf nette Weise für seine eigenen Bedürfnisse sorgt.
Warum erzähle ich das hier? Weil ich mich frage @Anna1111 ob Du Dir ZU VIEL Mühe gibst. Zu versuchen besser zu sein als die Welt macht diese nach meiner Erfahrung nicht zu einem besseren Ort. Nur Dich unzufrieden.
danke Sybille, sehe ich genauso. Nur hätte ich mich anders verhalten, ich hätte gedacht, wenn die erwischt werden, bezahlen die eine kleine Strafe, aber was gehts mich an. Ähnlich beim Schwarzfahren, wenn die erwischt werden, müssen die Strafe bezahlen und das eingesparte Geld gegenrechnen. (für die vielen Schwarzfahrten, wo sie nicht erwischt wurden). Bei meinem Pech lasse ich die Radfahrer machen wie sie es wollen, ich mach das was für mich richtig ist. Aber etwas lockerer kann nicht schaden. z.B. Augenauf im Strassenverkehr.
viele Grüße
Wolfram
meine Webseite:
http://messie.bplaced.net/messie
Also, ich würde sagen, es gibt Abschnitte im Leben, in denen man mal mehr Freunde um sich hat und Abschnitte, besonders wenn man gerade neu umgezogen ist, mal weniger. Man muss sich auch erstmal beschnuppern und näher kennenlernen. Manchmal gerät man in eine Gruppe rein, die eigentlich nicht so zu einem passt. Und aus dieser Gruppe heraus ergeben sich wieder neue, vielleicht wieder nicht so ganz passende Kontakte. Das braucht alles Zeit und einige andere Unternehmungen mit anderen Gruppen in dieser Gegend, bis man ein paar gut passende Leute zusammengefunden hat. 😊
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Zitat von Wolfram1 im Beitrag #194
das sog. Bauchgefühl habe ich auch, aber nach meiner Meinung entsteht das durch die bisherigen Lebenserfahrungen.
Wenn ich von anderen etwas von Bauchgefühl höre, dann hört sich das wie etwas Abgespaltenes an, als ein selbstständiges Gefühl.
Ja, Lebenserfahrungen sind am Bauchgefühl beteiligt, weil sich viele in den Körperzellen einlagern.
und ja, das Bauchgefühl kann sich wie ein selbstständiges Gefühl zeigen.
Es mag bei manchen Menschen abgespalten sein. dann ist es wichtig, dass sich Bauchgefühl wieder über die Körperwahrnehmung mit dem Kopf verbinden kann.
Es kann sich mit seinen instinktiven oder intuitiven Reaktionen schneller präsentieren als der schlaue Kopf.
Gestern hatte ich eine recht stressige Situation. Mein Auto hatte keine Kühlerflüssigkeit mehr. Nix mehr mit weiterfahren. Abschleppdienst und das dazugehörige Programm, nachdem ich den einen defekten Schlauch entdeckt habe.
Termine absagen, Versicherung anrufen und in der Warteschlange festhängen, Akku fast leer, Geld auf Prepaidkarte alle und anderes häufte ich in dieser Zeit an.
Vor wenigen Jahren wäre ich sehr panisch und vorwurfsvoll (warum passiert es ausgerechnet mir und warum hab ich so ein Pech) darauf reagiert.
Gestern war ich für mein Verhältnisse relativ entspannt, während ich nach für mich stimmigen Lösungen und Umgang mit der Situation gesucht habe.
Ich habe sogar, das Auto allein stehen lassen und dem Abschleppdienst voll vertraut, dass das Auto bis am Morgen um 6.00 h in meiner Werkstatt steht. Den Werkstattchef hatte ich mitteilen können, dass das Auto kommt. Da er frühaufsteher ist, hat er das Ersatzteil bestellen können. Heute abend habe ich ein repariertes Auto abgeholt. Heute früh hatte ich beruflich einen Auswärtstermin.
GEstern war es so ein Mini-Pechtag und heute ist wieder alles in Ordnung. ERnsthaft:
Vor wenigen Jahren hätte ich daraus einen Elefanten gemacht und lang nicht so entspannt reagiert wie gestern.
Das ist meine innere Entwicklung und damit habe neue Lebenserfahrungen, die mein Bauchgefühl neu bewerten kann. (das stellt unabhängig vom Cortex seine ganz persönlichen eignen Bewertungen an, die ich nicht lenken und kontrollieren kann.) Das verdanke ich dem intensivem Training des Körpergewahrseins und darüber freue ich mich mehr als ich mir eingesteht.
Denn die Freude im Körper spüren, mache ich nicht wirklich. Meine Angst hält mich davon ab. Ich spalte sie ein wenig ab.
Und gleichzeitig wäre sie sooo viel wirksamer für mich, wenn ich den Mut finde und mich auf dieses Gefühl der Freude einlasse. Denn ich würdige damit meinen intensiven Entwicklungsweg der letzten Jahre.
Mit dem Vergleich - wie habe ich früher auf eine stressige Situation dieser Art reagiert und wie ist es gestern gelungen - wird mir bewusst, was alles in dieser Arbeit steckt. Tut gut und viel neues - früher ungewohntes - hat mein Bauch sich inzwischen angeeignet durch NEUE Erfahrungen, die er machen konnte. Die Erfahrungen sind nicht durch den Cortex in den Bauch, sondern eher durchs Reptiliengehirn und limbische System, indem ich SPÜREN statt Denken trainiert habe.
Ich weiss nicht, ob du anhand meines Beispiels nachvollziehen kannst, was ich meine, Wolfram.
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Zitat von Anna1111 im Beitrag #195
Wer sagt denn, dass ich lernen will, anderen absichtlich weh zu tun??
Habe ich das irgendwo geschrieben, dass du andere verletzen wollen würdest?
Falls ja, bitte zitieren.
Zitat von Anna1111 im Beitrag #195
Definitionen sind nicht so wichtig. Damit kann man Haarspaltereien treiben und damit vom Wesentlichen ablenken. Aber sie lösen keine Probleme.
Ich erlebe inzwischen das GEgenteil. Die Haarspaltereinen verhelfen zu mehr Klarheit und weniger Missverständnissen.
Wenn es dich beruhigt. Früher habe ich ähnlich gedacht wie du und mich über so etwas geärgert. Heute bin ich dankbar, dass ich mich mit wesentlichen Vokabeln beschäftige, von denen ich fehlerhafte oder nur halbe Definitionen gelernt habe.
Zitat
Beispielsweise wenn ich etwas erzähle, wird mir gerne unterstellt, dass ich entweder lüge oder meine Wahrnehmung gar nicht stimmt.
Ich könnte ich der Lüge bezichtigen, weil ich Definitionen schätzen gelernt habe und du sie nicht schätzt und damit kein Verständnis für mich zeigen kannst.
Das mache ich nicht, weil ich diesen pessimitischen Blickwinkel nur zu gut kenne/kannte.
Was wir beide haben sind unterschiedlichen Wahrnehmungen zu einem Thema. In deiner Welt ist deine Ansicht deine Wahrheit. Falls es dir gelingen sollte, die Wahrnehmungen anderer Menschen, zu akzeptieren, auch wenn du sie nach verstehen möchtest oder kannst, kann sich bereits etwas verschieben.
Zitat
Ich verstehe nach wie vor nicht, warum manche Leute lieber Selbstmord begehen als ihren Freund zu verlassen oder so. Weil Selbstmord leichter geht??
Ich denke, dies ist nicht der Ort das zu erörtern.
Du verstehst es nicht. O.k.
Du wirst gebeten das zu unterstützen. Du darfst NEIN sagen - was du gemacht hast.
Dir wird unterstellt, du seist deswegen keine Freundin....nur weil die Person dein NEIN nicht verstehen kann.
Du verstehst etwas beim anderen nicht, der andere versteht deine Reaktion nicht.
Und nun??
Zitat
Wie meine Freunde Vertrauen definieren, weiß ich nicht, aber die meisten vertrauen mir nicht.
Deswegen weiss ich nicht, wie du Vertrauen definierst. Ich habe DICH danach gefragt.
Ich kann aus deinen Zeilen entnehmen, wie es nicht geht und wie du fehlendes Vertrauen erlebst.
Das ist nur die halbe Wahrheit. Die deiner Erfahrungen vom Mangel an Vertrauen.
Die Wahrheit wie Vertrauen ist, scheinst du nicht zu kennen, sonst hättest du DEINE persönliche Definition schreiben können.
Es ist traurig, dass du sie nicht kennst. Doch das könnte u.a. dazu beitragen, dass deine Bekannten dich der "Lüge" bezichtigen. Was nicht o.k. ist, es so hart darzustellen.
Deine Bekannten ahnen nicht, dass du für ihre Seite kaum Verständnis aufbringen kannst, weil es dir vermutlich fehlt, weil du etwas nicht lernen konntest als es wichtig gewesen wäre.
Von fast allem gibt es zwei Seiten einer Medaille. Wer nur eine zu sehen vermag, dem fehlt die andere Seite und erkennt damit möglicherweise nur die Hälfte der Welt.
Es ist wichtig, dass du Menschen findest, dir die helfen, die andere Seite der Medaille besser kennen zu lernen, sofern sie dich interessiert.
Ich habe lange nur in der einen Seite der Welt gelebt und die zweite Seite der Medaille nicht sehen wollen bzw. können und meinen Preis dafür bezahlt. Ich hatte die andere Seite nicht korrekt kennen lernen können als es in der Entwicklungsphase eines Menschen wichtig gewesen wäre.
Seitdem ich die Medaillen mehr und mehr untersuche, verändert sich meine Wahrnehmung der Welt und mein Bezug zur Realität.
Ich vermute, dass du nicht nachvollziehen kannst, was ich meine...gerade weil dir wichtige Anteile zu fehlen scheinen bzw. du keinen Zugriff auf diese Anteile zu haben scheinst. Ich selber hatte jede Menge dieser fehlenden Teile und hätte damals eine solche Erklärung nicht verstanden.
Genauso wenig habe ich damals verstanden, als mir jemand sagte, ich hätte ein Thema mit Grenzen - ich? wieso? ich doch nicht, kann nicht sein, brauch ich nicht.....
Nein ich habe dieser Aussage vertraut und mich auf die Suche gemacht nach Menschen, die mir mit dem Thema geholfen haben, obwohl ich KEINE Ahnung hatte, was gemeint war.
Du kannst meinen Erklärungen vertrauen, OBWOHL du sie nicht verstehen/nachvollziehen kannst. Du kannst meine Erklärungen durch deine Interpretationen für NICHTIG halten. Deine Wahl, ob du dir die bekannte Seite der Medaille aussuchst oder der dir unbekannten eine mutige Chance geben möchtest.
Vielleicht habe ich dich nicht verstanden, was du meinst und fehlinterpretiert.
Es sind viele Optionen offen, wie du auf meinen Text reagieren könntest, und es gibt bestimmt noch viel mehr, die mir nicht einfallen.
Da ich mich allmählich aus den destruktiven Kontexten verabschiede, möchte ich mich nicht weiter damit abgeben. Zu MEINEM Schutz um meine aktuelle ENTWICKLUNG nicht rückwärts zu verlieren und mich von dem negativen SOG anstecken lassen. Ich ziehe eine Grenze und werde nicht mehr viel dazu beitragen.
Das heisst nicht, dass ich mich gänzlich von dir abwende.
Nein, wie meistens, wir reagieren auf das WOZU wir bereit sind.
Und nun?
Welche Bewertungen und Interpretationen laufen in deinem Kopf ab zu Vertrauen, wenn du all das samt Abwenden meinerseits zu einem BESTIMMTEN Teil von dir und nicht zu dir als GESAMTE Person?
Beobachte dich bitte dabei. Zu sich selber eine innere Distanz zu schaffen und wie von aussen zu beobachten, was wie im eigenen Inneren geschieht, ist eine Herausforderung.
Ich brauche keine Antworten. Es ist deine Bewusstheit, die ich aktivieren möchte.
Du entscheidest, ob du das probieren willst oder mein Angebot ablehnst.
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