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Erwartungen
@Anna1111 + alle
Naja, um mal ein Beispiel zu geben: Ich habe tatsächlich zwei Leute in meinem Umfeld, die sich ein bisschen freuen, wenn mir was schiefgeht. Der einfache Grund dafür ist, dass ihnen selbst viel schiefgeht und es ihrem Selbstwertgefühl gut tut, zu sehen, dass das auch anderen passiert. Ich empfinde das als "ein bisschen toxisch, aber nicht allzu sehr". Das fällt bei mir sozusagen in die Kategorie "Die Dosis macht das Gift".
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Zitat von Gitta im Beitrag #175
Ich muss die Leute hinnehmen, die mir vorgesetzt werden. Die Leute haben immer recht. Und wenn sie sich daneben benehmen, wäre es meine Schuld. Dann hätte ich sie dazu provoziert.
Zitat von Miranda im Beitrag #172
Sozusagen schaden mir also alle Leute, wenn sie immer um mich rumwuseln und irgendwas wollen und ich die ganze Zeit darauf achtgeben muss, wie ich bin und was ich sage und mich anpassen muss und raten, was sie wollen, und nicht zu direkt sein und nicht zu versteckt sein und... Puh, kein Wunder, dass mir das desöfteren mal völlig misslingt!
Beide Sätze betreffen mich irgendwie. Oder spiegeln mir Glaubenssätze, die ich bisher nicht durchschaut habe.
Sie sind sehr unterschiedlich formuliert und dennoch erlebe ich sie in ihrem Kern sehr ähnlich.
In beiden steckt: "selber schuld".
Ist das wirklich so?
Wo sind die Grenzen zwischen dem eigenen Zutun und dem, was andere daraus machen und wie andere darauf reagieren?
Die sind mir sehr schleierhaft. Das ist mein Thema, an dem ich weiter arbeite.
Zitat von Anna1111 im Beitrag #173
Aber lieber nur eine Handvoll Freunde, denen ich vertrauen kann, als Dutzende von Schmarotzern und Geiern.
Können deine Freunde DIR vertrauen? Was zeichnet dich aus, dass ich dir vertrauen kann?
Zitat von Anna1111 im Beitrag #173
Gerade darum, weil ich kein stabiles soziales Umfeld habe, das mich im Krisenfall oder wenn ich Opfer einer Intrige werde, unterstützen würde, MUSS ich besonders sorgfältig die Leute auswählen, denen ich vertraue.
Das mag sein.
Ich habe Begleitpersonen gebraucht und brauche sie zeitweise noch, die mir diese Vertrauensbasis beibringen können.
Wenn ich mein eigenes innere Vertrauen entwickelt habe und nicht dauernd in einem Misstrauensmodus unterwegs bin, kann ich vielleicht auch mit Menschen umgehen, denen ich nur teilweise vertraue. Und die Menschen vertrauen meist auch mir.
Ich habe gestern bei einem Event getanzt. Ich weiss, dass meine Art zu tanzen aus der Menge heraussticht und dachte mir: Egal, hier kennt mich keiner.
Neben mir entstand Gelächter und vermutlich auch eine Filmaufnahme ohne mein Einverständnis. Meinen Tanzstil mögen viele nicht, gerade weil er auffällig ist.
Ich hoffe und MUSS darauf vertrauen, dass das Video nicht hochgeladen wird, sollten sie eines gemacht haben. Und NEIN, ich weiss nicht, ob sie es gemacht haben und meine Vermutung korrekt ist. Ich kann mich mit meinem Misstrauen in die Situation gedanklich hineinsteigern und mich verrückt machen. Ich weiss nicht einmal, ob das Gelächter, das ich hörte mir galt.
Eine Weile später tritt eine Person hinter mich und sagt: "Es ist sooo schön zuzusehen, wie du beim Tanzen deine Energie rauslässt und abgehst. Mach ja weiter so!"
Etwas später kam die Person an mir vorbei uns erklärte ihr Kompliment an mich, dass sie die anderen sitzenden und stehende Menschen bedauere.
Das war real, weil die Person mir das persönlich mitgeteilt hat.
Derartige Komplimente habe ich ab und an bekommen, es war nicht das erste. Daher sind sie für mich glaubhaft. Ja, es dauert bei mir ziemlich lange, bis ich einem Kompliment "glauben schenken kann".
Der Kontrast schlechthin. Die einen finden mich zum Auslachen und beschämen, die anderen finden mich mutig und haben Respekt, mich auf diese Weise tänzerisch zu zeigen. Beide gibt es in der Welt und ich begegne beiden.
Wenn ich ehrlich zu mir bin, ängstigen mich die aus dem ersten Beispiel, doch ich kann diesen Situationen nicht aus dem Weg gehen, es sei denn, ich tanze nicht.
Will ich den Preis zahlen und nicht tanzen, weil ich die Angst vermeide?
Situation 1: dann kann ich mir einen Vorwurf machen, selber schuld
Situation 2: Trotz Angst, habe ich auf meine Art getanzt und nicht alle Menschen finden es schlecht, sondern einige ausgesprochen gut.
Ist das nicht die Art Wahl, die wir treffen im Umgang mit Menschen?
Folge ich meiner Angst oder folge ich meinem Mut und begegne meiner Angst in kleinen Dosierungen immer wieder anstelle zu vermeiden?
Vermeiden kann mitunter sehr wichtig sein. Doch welche Gefahrenstufe braucht es, damit Vermeidung gerechtfertigt ist?
Wo in diesem gesamten Zusammenwirken stecken die Erwartungen.
Erwarte ich, dass Menschen mich filmen können?
Erwarte ich, dass ich ein Kompliment bekomme?
Beide Optionen sind mir aus der Erfahrung her bekannt.
Oder tanze ich mit meinem Mut und erwarte weder noch und bekomme beide Varianten präsentiert?
Ja, ich stelle während des Schreibens fest, dass ich mit inneren Erwartungen an andere getanzt habe. Andere Erwartungen als ich nieder geschrieben habe. Hmm, stell ich mir die Frage: Warum haben mich diese Erwartungen gelenkt und zu welchem Zweck?
Gab es Erwartungen von andere, die ich glaube, erfüllen zu müssen?
Vielleicht kann ich mir diese Art inneren Erwartungen - die ich jetzt nicht konkret beschreiben möchte - sparen und in etwas anderes verwandeln.
Es ist ein Muster, dass ich entdecke und jedes entdeckte Muster ist wichtig für mich, weil dann kann ich beginnen, darauf Einfluss zu nehmen und es zu ändern.
FAlls ihr meint, dann geh zum Verhaltenstherpeuten, der schreibt vor wie Muster zu ändern sind: Nein danke.
Selbst entdecke Muster sind wertvoller und selbst entdeckende Veränderungen der Muster - teils unter Begleitung - ändere ich wie ich sie für stimmig halte und nicht wie andere denken, dass sie sein sollten.
Ich bin gut darin, Fragen zu stellen und meine Fragen an mich, die sich daraus ergeben, kann ich mir nicht beantworten, doch ich werde sie ernst nehmen und eine Antwort finden, die stimmig für MICH ist.
Zitat von IBI im Beitrag #177
Der Kontrast schlechthin. Die einen finden mich zum Auslachen und beschämen, die anderen finden mich mutig und haben Respekt, mich auf diese Weise tänzerisch zu zeigen. Beide gibt es in der Welt und ich begegne beiden.
Genau, mit den einen würde ich mich nicht näher einlassen, mit den anderen schon. Die einen sollen ihre Tollheit oder eingebildete Überlegenheit mal schön unter sich feiern und sich selbst bejubeln. Was für ein trauriges Leben, immer danach schauen, ob man andere auslachen kann. Wie klein muss deren Selbst sein und wie groß ihr Neid auf alle anderen! Die anderen sind überlegtere, mutigere und beleuchtetere Menschen und damit interessant für Dich. (Also so würde ich es sehen. Gültig natürlich nur vom Ansatz her. Alles weitere muss man dann noch sehen.)
Und auch allgemein. Wenn man mutig etwas Neues ausprobiert, wird man immer irgendwelche kleineren oder größeren Fehler machen. Aber das geht schließlich allen so. Also warum zu viel Angst davor haben?
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Zitat von Gitta im Beitrag #178
Genau, mit den einen würde ich mich nicht näher einlassen, mit den anderen schon. Die einen sollen ihre Tollheit oder eingebildete Überlegenheit mal schön unter sich feiern und sich selbst bejubeln. Was für ein trauriges Leben, immer danach schauen, ob man andere auslachen kann. Wie klein muss deren Selbst sein und wie groß ihr Neid auf alle anderen! Die anderen sind überlegtere, mutigere und beleuchtetere Menschen und damit interessant für Dich. (Also so würde ich es sehen. Gültig natürlich nur vom Ansatz her. Alles weitere muss man dann noch sehen.)
Diejenigen, mit denen ich mich nicht einlassen sollte, sind diejenigen, die meine Grenzen verletzten, weil sie möglicherweise ungefragt und unerlaubt, etwas über mich ins Netz veröffentlichen. Allein durchs Auslachen und Beschämen verletzen die Menschen bereits Grenzen und vermutlich aus den von dir erwähnten Gründen.
Wie kann ich meine Grenzen beschützen und mit all den kleinen vielen Verletzungen, die im Leben dauernd stattfinden ob gewollt oder ungewollt und die vermutlich genauso oft meine alten Verletzungen triggern umgehen?
Meine Grenzen sind empfindsamer als diejenigen anderer Menschen. Dennoch sind es Grenzen, die allzu oft nicht respektiert werden...so wie ich allzu oft die Grenzen anderer nicht respektiere, weil ich ihr unempfindsamkeit kaum nachvollziehen kann.
Ja, es gibt viele Menschen, die sich am Schaden anderer erfreuen und manchmal freue ich mich auch über den Schaden anderer, auch wenn ich es nicht möchte, weil der Schaden unter sooo komischen Umständen entstanden ist. Es ist nicht der Schaden an sich, sondern der Kontext in dem er entsteht manchmal sooo lustig.
Kürzlich habe ich in einer ernsten Situation gelacht, während eine Person über Ihre Wut arbeitete und sie sagte, es sei nicht zum Lachen.
Das habe ich bestätigt und ihr sagen können, dass mich der spielerische und spontane Aspekt wie sie mit ihrer Wut gearbeitet hat, erfreut und zum Lachen gebracht hat. Damit konnte sie mein Lachen annehmen und nicht als auslachen und verspotten empfinden.
Das geht nur, wenn die Menschen sich darüber austauschen können. Hätte ich sie in ihrem Gedanken gelassen, ich hätte sie in einer ernsten Situation verspotten wollen, wäre es kontraproduktiv geworden, weil ich ihre Grenzen verkannt hätte.
Ich habe nochmal überlegt, ob meine Sprache vielleicht zu hart oder zu absolut rüber kommt. Als Kind war ich das so gewohnt, von den Erwachsenen immer absolute Bewertungen, "Tatsachen" oder "Wahrheiten" gesagt zu bekommen. Die waren natürlich alles andere als das, aber das konnte ich damals noch nicht wissen. Vielleicht tragen sich Reste dieser gewohnten Formulierungen noch in meiner Sprache weiter.
Ich habe das sicher auf eine Weise übernommen, aber für alles eher gemildert und relativ verstanden und gemeint.
@IBI
Du beschreibst wieder Ausnahmen. Klar gibt es diese immer, muss man aber in der Situation sehen, um welche Absicht es sich handelt. Das hindert mich persönlich aber nicht an der grundsätzlichen Richtung. Und nur diese wollte ich beschreiben.
Grenzen schützen in der Welt der zwischenmenschlichen Andeutungen finde ich schwierig und auch anstrengend. Ich weiß ja meistens noch nicht mal, wie derjenige es meint, der schief guckt. Und dazu gibt es eben die erwähnten Menschen, die gerne provozieren. Also die gucken erstmal einfach so schief, um die Reaktion des anderen abzuwarten. Also lass ich die wahrscheinlich "Blöden" schief gucken und wende mich lieber den freundlichen Menschen zu. Pokerface und Tschüss dann. Sollte ich ausnahmsweise mal falsch liegen, habe ich eben Pech gehabt. Normales Risiko.
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