Zitat von Wolfram1 im Beitrag #113
Verantwortung übernehmen ist positiv, Schuldzuweisung ist negativ.
Mit der Aussage erkenne ich darin zusätzliches.
Verantwortung übernehmen kann bedeuten, dass ich aktiv etwas beeinflussen kann.
Sobald ich probiere mich darauf zu verlassen, dass andere ihre Verantwortung übernehmen, kann es entsetzlich in die Hose gehen, weil es bereits mit einer Erwartung an andere verknüpft ist.
Wenn der andere seine Verantwortung nicht auf die Weise erfüllt wie es meiner Erwartung entspricht - aus welchen Gründen auch immer - dann verfalle ich schnell in Schuldzuweisungen und Vorwürfen an mich selber oder auch zum anderen.
Vorwürfe an mich erlebe ich als mich selber beschuldigen.
Mit Vorwürfen an anderen beschuldige ich den anderen.
Beides bringt Formen von Ärger in mir hoch. Nach aussen gerichtet oder gegen mich gerichtet.
Wenn - egal was ich probiere - nichts klappt, so entsteht aus dem ärger ein Frust, weil sich Resignation dazu gesellt.
Ein anders Gefühl ähnlich unangenehm wie ärger.
unngenehme Gefühle, wer will die schon hinnehmen? Ich oft nicht, mit dem Wissen, zu probieren sie zu vermeiden, verstärkt sie meist.
Was brauche ich, um in dem emotionalen Strudel eine Grenze ziehen zu können?
(zur Info: Ich schreibe gerade mehr über diesen Strudel und befinde mich emotional nicht so sehr darin gefangen, wie es früher einmal war und diesen Unterschied zu bemerken und spüren, ist neu für mich - es beginnt mir leichter zu fallen, das unangenehme Gefühl, dass mit den emotionen einher geht, besser zu tragen, was mich sehr freut)
Wenn sich meine Skala wie unangenehm der Frust oder der ärger ist, auch für andere unangenehme gefühle nach unten bewegt, fällt es nach und nach leichter, sich mit ihnen auseinander zu setzen und sie alleine bewältigen zu können, weil sie ihre "überwältigende" Energie verlieren.
Das ist sehr angenehm.
ich tippe darauf, dass diese entwicklung das ergebnis ist, mich vor kurzem eine stunde lang in begleitung meiner angst gewidmet zu haben. angst finde ich auch extrem unangenehm- ähm nein ich korrigiere - jetzt noch sehr unangenehm.
es erinnert mich ein wenig an sybilles Beispiel.
Zitat
Ich habe den Schritt von furchtbar zu schlecht bereits geschafft, jetzt versuche ich den Schritt von schlecht zu normal anzugehen.
Ja, mir geht es ähnlich im Hinblick auf meine emotionen.
furchtbar unangenehm zu sehr unangenehme bis normal unangenehm und erträglich.
Bei Freude kann es die andere Richtung nehmen.
Extatisch freudig, übertrieben freudig bis normal freudig und damit normal angenehm.
Ich glaube, dazwischen gibt es NEUTRALE Gebiete, die ich berühren kann, die Spannungen lösen. Andere bezeichnen die neutralen Bereiche als Buddha Qualitäten.
Diese sind auf ihre Art angenehm und kraftvoll zugleich und sie ängstigen mich auch ab und an, weil sie soooo ungewohnt sind und fast so unglaublich auf mich wirken
wie wenn Sybille merkt, dass sie Hauseigentümerin ist.
Sybille ich hoffe, es ist o.k. für dich, wenn ich dein aktuelles Beispiel mit meinem Emotionen vergleiche - schliesslich räume ich in meinem inneren auf. Mir kommt es sehr stimmig vor.
Beides ist wahr. Sybille hat ein Haus ich beginne Buddha Qualitäten mein eigen zu nennen mit dem Wissen, dass sie wenigsten Leser vermutlich nachvollziehen können, was damit gemeint ist.
Sybille vielleicht kannst du ansatzweise nachvollziehen, was ich meine und der übernächste schritt wäre bei dir das normal aufräumen so verändern zu können, dass es zu einem Neutral wird und kaum noch überwindung braucht....bitte hier dann stoppen bzw. nicht ins Putz und Reinheitsextrem kippen.
Das Neutral enthält keine EGAL-Qualität, denn die hätte einen Resignierenden Anteil.
Aus der Neutral bzw Normal Position heraus fällt es vermutlich leichter, Entscheidungen zu fällen, die stimmig sind.
Wie bin ich jetzt hier gelandet?
Verantwortung übernehmen heisst aktiv etwas beeinflussen zu können.
Habe ich den Eindruck, dass ich nicht in der Lage bin, meine Emotionen oder anderes zu beeinflussen, klippe ich schnell in eine passive Version - in ein "ich kann nicht, obwohl ich will" - nur wenige können verstehen, dass es das gibt, meist ist die Aussage von Bewertungen und Kommentaren durchdrungen: stell dich nicht so an....
doch, so lange ich damit alleine gelassen werde und glaube, dass alleine schaffen zu müssen, kann ich nicht aus den überwältigenden Anteilen raus, egal wie ich will.
Es fehlt die regulierende Komponente, die mich dazu befähigt und mir hilft, das zu meistern. Bitte von Personen, die sich mit Buddha und Neutral gut auskennen. Die übrigen würden mich eher zur dysregulation verleiten, das kenne ich bereits und ist sehr verwirrend und chaotisch.
ich denke, ich mache eine pause. möglicherweise verzettle ich mich gerade in meinen eigenen emotionen und gefühlen.
Da ich einiges davon im Detail benennen kann, was ich früher nicht konnte, erkenne ich für mich darin Fortschritte, die mich freuen, weil es in die Richtung wechselt - dass ich einiges mehr selber beeinflussen und damit verantwortung übernehmen kann, während ich früher, obwohl ich die Verantwortung dafür hatte, nicht dazu in der Lage war.
