@Miranda
Zum Video: Anscheinend habe ich sowas als Jugendliche schonmal wo gelesen. :-) Ich lebe nämlich danach.
Außerdem werde ich nie den Eindruck los, dass es ziemlich müßig ist, die Bewunderung anderer erwerben zu wollen, weil sie sowieso niemanden bewundern oder achten, sondern maximal so tun als ob. Und darauf kann man nun wirklich verzichten.
Bzw. oft wird die Latte auch sehr hoch gelegt. Beispielsweise behaupten viele Leute, dass ein Schriftsteller nur dann als erfolgreich gelten kann, wenn er die übliche halbe Million als Vorschuss bekommt für sein Buch. Haha, wer außer Joanne Rowlings bekommt das schon?? Meine Mutter hat mir mal vorgeworfen, dass ich für meine Doktorarbeit nicht den Nobelpreis bekommen habe. Hallo??
Ich strebe durchaus nach Erfolg. Es fühlt sich super an, erfolgreich zu sein. Aber ich definiere meine Erfolgskriterien selbst.
Wenn man sich nach den anderen richtet, wird man nur irre. Der eine will dies, der andere das. Und wenn sie sagen "Ich würde dich achten, wenn du X schaffst", stimmt das meistens gar nicht, sondern sie suchen bloß einen Vorwand. Kaum hat man X erreicht, finden sie einen anderen Grund.
Was Beziehungen angeht: Ich nenne das gerne "verliebt in die Liebe". Da gabs mal zu Urzeiten ein Lied mit dieser Formulierung. Das ist, denke ich, ganz passend.
Ich hatte mal eine Vermieterin, die mich in jedem Gespräch mit der Frage genervt hat, warum mich noch kein Mann "genommen" (also geheiratet) hat. Ich so: "Und warum fragen Sie nicht, warum ich keinen meiner Bewerber wollte?" Aber sowas lag außerhalb ihrer Vorstellungskraft. Naja, musste ich mir ständig anhören, dass eine Frau, die nicht verheiratet ist, leider nicht richtig erwachsen und auch nicht ernst zu nehmen ist. Dabei war geheiratet zu werden und Kinder zu bekommen in ihrem Leben die Hauptleistung, und dann definiert man einfach "Wo ich bin, ist oben. Ätsch!" Seufz.

@Emin
Du schreibst: "Vor wegen, die sind absolut so dermaßen Karrieregeil das sie andere andauernd fertig machen in so manchen Branchen. Deine Einstellung in allen Ehren liebe Anna doch du hast glaube ich bisher Glück vor solchen Banditen verschont zu bleiben oder bei dir ist das nicht so sehr wo du arbeitest."
Nein, dieses Glück hatte ich nicht. Aber: Die Leute, die andere ständig fertig machen, die machen selbst auch keine Karriere. Sie zerstören nur und bauen nichts auf. Vor allem bauen sie auch keine Karriere auf.

@Emin
Passives Einkommen ist schön und gut. Hat aber die Angewohnheit, jedes Jahr zu sinken.
Erfolg bedeutet für mich, dass ich mich als Person weiterentwickle. Ich sammle Erfahrungen und Wissen. Dadurch wird das, was ich tue, immer besser. Ich kann zielsicher ein gutes Ergebnis erzeugen, und das in kurzer Zeit.
Ob ich dafür viel Geld oder Ansehen bekomme, finde ich weniger wichtig. Als Frau brauche ich auf Ansehen und Respekt gar nicht zu hoffen. Im Gegenteil. Je besser mein Arbeitsergebnis, umso sicherer sind die Machos, dass es nicht von mir stammen kann.
Inzwischen habe ich den Verdacht, dass wenn man Karriere macht, man dabei bis zu einem gewissen Level von anderen benutzt wird. Beispielsweise eine wichtige, mächtige Person bringt jemand anderen auf eine hohe Position, weil er ihm von dort aus nützlich sein soll. Gehorcht er nicht brav, stürzt er ganz schnell wieder ab.
Da ich grundsätzlich nicht unterwürfig bin, bleibt mir dieser Weg versperrt. Ist aber nicht schlimm. Ich habe Freude an meinem Job und habe genug Geld zum Leben. Was will man mehr? Da ich keine Kinder habe, an die ich etwas vererben könnte, muss am Ende gar nichts übrig bleiben.