Erste kleine Schritte

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30.11.2021 19:25
avatar  Robin
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Vielen Dank für eure tollen Antworten!

@IBI, deine "Körpertests" erinnern mich sehr an dieses Kineosologie-Zeugs, das ich mir vor ein paar Wochen bei einer Heilpraktikerin gegönnt hab. Sie wollte mir auch nicht sagen, wie ich reagieren soll. Wir sind nicht weit damit gekommen, da sich anscheinend bei den Testfragen zeigte, dass ich auch bei anderen Namen als meinem eigenen brav mit "ja" antwortete. Aber vielleicht finde ich alleine ja eher raus, wie das geht. Ich werde es morgen ausprobieren. Die anderen Sachen, die sie mit mir gemacht hat, haben übrigens ganz deutlich gut getan. War, glaube ich, eine gute Idee, als erstes an der Energie zu arbeiten... Wenn auch das Wichtigste dabei m.E. war, mit dem Rauchen aufzuhören.

Aber ziemlich unabhängig von kineosologischen Experimenten habe ich mich vorhin beim Sachen wegbringen entschieden, mit den Hosen ungefähr so zu verfahren, wie @Jennifer es vorgeschlagen hat. Diese Tüte ist einfach viel zu groß und zu schwer und ein Klotz, der nun im Weg rumliegt. Die dicke Thermo-Leggins ist essentiell. Die bleibt, und zwar im Schrank. Nein, besser, ich ziehe sie an! Ich gehöre nicht zu den Leuten, die im Winter mit dem Auto ins Büro fahren... Und da ich Klamotten Second Hand kaufe, sind mir irgendwie mehr schöne dünne Hosen zugelaufen als dicke. Das ist okay. Ich mag Zwiebel-Prinzip. Und ich mag Hosen, die locker sitzen und weich sind und nicht so steif. Aber in dieser Tüte sind auch Hosen mit Hochwasser und komischen Schnitten. Ich behalte nur die wirklich schönen.

Ich werde mir also für die nächstkleineren Größen auch ein Maximum setzen, rausfischen, und dann die findlingsgroße Tüte mit dem restlichen Inhalt wegtragen.

Zitat
Dein sanftes Minimalismus-Ziel und dein Abnehm-Ziel wollen auf ihre Weise miteinander verhandeln und ich denke, beide Ziele zu achten und respektieren ist wichtig. Und beide verfolgst du parallel nebeneinander. Das ist eine typische Eigenschaft vieler Messies und sie können das.


Ich bin nicht wirklich Multitasking-fähig. Bin Aspie, kein ADS'ler. Aber ich bin gut darin, Dinge miteinander zu verbinden, so dass sie eine Einheit bilden: Meine Wohnung und ich nehmen zusammen ab. Wir sind beide zu schwer. Und das gemeinsame Abnehmen passt wunderbar. Die viele Schlepperei verbrennt Kalorien, und das erste, was ich aufgehört habe zu horten, waren Erdnüsse und Dominosteine. 🙄
Statt dessen koch ich mir nun was Gesundes mit viel Gemüse und haue da immer irgendwelche Vorräte mit rein.


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01.12.2021 08:54
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#7
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ich bin gut darin, Dinge miteinander zu verbinden, so dass sie eine Einheit bilden: Meine Wohnung und ich nehmen zusammen ab. Wir sind beide zu schwer. Und das gemeinsame Abnehmen passt wunderbar.


Dieser Ansatz gefällt mir.
Deine Hosen-Auswahl liest sich für mich stimmiger, denn beide Ziele werden von dir geachtet.
Einige kleinere Exemplare und die Thermo-Hose bleiben und die übrigen sind in der Tüte, die schrie: ich will hier raus...das ist nicht der Platz, wo ich hingehöre, gib mir einen anderen.
Auch wenn du dich nicht für Multitasking-fähig hältst, du hast die Fähigkeit Themen in Verbindung zu bringen, so dass sie sich wie ein gemeinsames Projekt anfühlen und nicht wie viele. Das ist genial.
Sei sowohl bei deiner Wahl der Nahrung und bei der Wahl, was du aussortierst, achtsam für beide Zielebereiche, denn sie wollen beide im Blick behalten werden.

Zitat
deine "Körpertests" erinnern mich sehr an dieses Kineosologie-Zeugs, das ich mir vor ein paar Wochen bei einer Heilpraktikerin gegönnt hab. Sie wollte mir auch nicht sagen, wie ich reagieren soll. Wir sind nicht weit damit gekommen, da sich anscheinend bei den Testfragen zeigte, dass ich auch bei anderen Namen als meinem eigenen brav mit "ja" antwortete.



Ich denke die Herausforderung liegt darin, deine eigene Körpersprache zu identifizieren und die kann von dem, wie es bei vielen sein könnte, abweichen.
Ich gebe dir eine Orientierung:
Eine Richtung ist Bewegung nach vorne.
Eine andere Richtung ist Bewegung nach hinten.
Bei mir gibt es Bewegungen zur Seite und die waren als ich davon hörte nicht definiert. Dennoch gibt es die Bewegungen und ich darf herausfinden, worauf diese Antworten hindeuten.
Es gibt auch kaum Bewegung als Antwort.

Bewegungen, die sich für dich stimmig, richtig anfühlen, deuten auf ein JA hin - so wie du sagen konntest, die Tüte will raus und doch fühlt sich etwas nicht stimmig an mit Betonung auf FÜHLEN UND SPÜREN.
Alle anderen sagen NEIN oder VIELLEICHT zu dir, sprich die JA/NEIN Frage lässt beide Antworten zu und will besser formuliert werden, um ein klares Antwortbild liefern zu können.

Was ich selber bisher nicht probiert habe:
Die Gegenstände einzeln zu fragen, ob sie bei mir bleiben und mir und meinen Zielen dienlich sind.
Du könntest erst fragen, ob es dir dienlich ist. Und als Gegenprobe, die gegenteilige Frage stellen, ob es gut ist, wenn sie das Haus verlassen, falls sich ein NEIN als Antwort herausstellen sollte. Das wäre sozusagen die Kontrollfrage.
Vertraue darauf, dass dein Körper Ziele kennt, die dir im Moment nicht bewusst sind und sich jetzt nicht zeigen, aber bald auf deiner Liste auftauchen werden.
Vertraue darauf, dass dein Körper weiss, was er zu leisten vermag und was gerade (noch) nicht dran ist, weil er dazwischen anderes braucht. Der passt besser auf dich auf als du ahnst und er hat sehr gute Gründe gut auf dich acht zu geben.


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01.12.2021 19:15
avatar  Robin
#8
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@IBI
Hm, ich frage eher mich als die Gegenstände... Sehr bewährt haben sich schon Fragen nach der Benutzung. Auch, wenn ich etwas bisher nicht benutzt habe, aber es da ist, weil ich es benutzen wollte (z.B. ungelesene Bücher): "Möchtest du diesen Punkt auf deiner To-Do-Liste lassen?"

Und ich höre auf, auszusortieren, wenn ich in den Modus komme, alles lieber nochmal wegzulegen, weil ich nicht weiß, ob ich es brauche. Ich finde, fühlen ist schon wichtig. Aber manchmal - oder häufig? - muss man auch wissen, was das, was man fühlt, bedeutet. Wenn z.B. dieses "Ach, weiß nicht, vielleicht..." einsetzt, bedeutet es, dass ich erstmal ko bin. Das hat nichts mit den Dingen zu tun.

Und im großen und ganzen muss man sich, glaube ich, im Moment keine Sorgen machen, dass ich zu viel aussortiere. Und das Fühlen und Fragen der Gegenstände könnte eher problematisch werden, wenn's um die Bücher geht. Dass deren Zahl so durch die Decke geschossen ist, liegt ja zum guten Teil am Fühlen. Ich fühle mich den Autor*innen verbunden... So oft habe ich mir gesagt "Meine Bücher sind meine Freunde" und solches Zeug... "AHA!" sagt da jetzt die Psychotante in mir, und in dir bestimmt auch. Aber ja, verdammt, ist so, und wenn ich dachte, es sei gesünder, nur Freunde aus Fleisch und Blut zu haben, dann haben mich in den letzten Tagen mal wieder zwei Leute davon überzeugt, dass es *existentiell* ist, ein paar so nette, ruhige, kluge, unterhaltsame Freunde zu haben wie meine Bücher. Sie versetzen mich nicht, rufen nicht nachts lallend an und behaupten, nichts getrunken zu haben... Und ich kann mich ihnen nähern, ohne dass sie mir Hausaufgaben oder Flugblattstapel mitgeben und ansonsten keine Zeit haben. Usw.. Kurz: Es ist okay, wenn ich einige behalte, bei denen es nicht um den Nutzwert, sondern ums Liebhaben geht.

@alle:

Wie sind eure Erfahrungen mit den ersten Schritten? Sind hier außer @Emin und mir überhaupt Leute, die in irgendeinem Sinn Minimalismus als Ziel haben?

Und vielleicht sollte ich noch sagen, dass ich die allerersten Schritte gemacht habe, bevor ich dieses Forum gefunden habe. Das war: Zu der Einsicht kommen, dass ich nicht damit klarkomme, so viele Sachen zu haben. Entdecken, dass es Minimalismus überhaupt gibt und sich ein bisschen damit befassen. Erstmal ohne eine ernsthafte Absicht.

Ich habe auch in den letzten Jahren schon die Erfahrung gemacht, dass man von unverbindlichem "das wäre gut" manchmal schneller ins Handeln kommt, als man gedacht hätte. Das "es wäre gut" fühlt sich ja eigentlich an, als ob man da ewig stehenbleiben wird, und oft ist das auch so. Und manchmal geht man einfach weiter und wundert sich, dass man nicht stehenbleibt. War z.B. so, als ich vor 2 Jahren Veganer*in wurde oder als ich mit dem Rauchen aufgehört hab. In beiden Fällen hat der Entscheidungsprozess anscheinend stattgefundenen, als ich noch gar nicht entschieden hatte, mich zu entscheiden... Und als ich angefangen hab, die Entscheidung umzusetzen, wusste ich anfangs nicht, dass ich mich entschieden hatte. Ich hoffe, es ist hiermit auch so, denn diese Entscheidungen sind deutlich stabiler als die, wo man damit anfängt, sich was vorzunehmen! Bei mir jedenfalls. Das mit dem Dinge vornehmen habe ich oft versucht. Ich glaube, es hat bei mir noch nie funktioniert!


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01.12.2021 22:08
avatar  Sally ( gelöscht )
#9
Sa
Sally ( gelöscht )
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Hallo Miranda,
das Thema „Minimalismus“ finde ich sehr vielschichtig. Vor Jahren, als der Begriff noch nicht so populär war, habe ich manche Lebensbereiche auch schon freiwillig minimalistisch organisiert z.B. mein Auto, meine Handtasche oder auch Tischoberflächen. Doch für mich ist es noch kein ausgesprochenes Ziel, mein Zuhause minimalistisch eingerichtet zu haben. Dennoch mag ich viele Ideen oder Anregungen aus dem Minimalismus, wenn ich weitere Bereiche daheim oder in der Arbeit umorganisiere. Solche umgestalteten Bereiche sehen dann auch schön und übersichtlich aus, doch für andere Bereiche kann ich mir das noch nicht vorstellen z.B. meine Bücher irgendwann auf eine erträgliche Zahl zu reduzieren oder auch meine Kleidung. Dafür fehlt mir jetzt noch der entsprechende Beweggrund.


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01.12.2021 22:13
#10
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@Miranda
Das ist bestimmt kein Zufall, dass Du und Deine Wohnung gleichzeitig abnehmt. Laut Feng spiegelt Deine Wohnung Dich und Du spiegelst Deine Wohnung! Darum ist es ja auch so wichtig, wie die Wohnung eingerichtet ist und dass man sich da wohl fühlt. Es ist leichter aufzuräumen, als eine Therapie zu machen. :-)


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