ich habe gestern mit der Tante vom TV telefoniert. Der Dreh und das Aufräumen würden nur 4 Tage dauern. In diesen 4 Tagen soll geschafft werden, was wir in 22 Jahren nicht geschafft haben!! Ich kann mir das wirklich nicht vorstellen. Und es ist Messie versus Putzteufel, also nicht das Messieteam mit HankelH. Es ist das 2. Mal dass ich mit jemandem von denen sprach. Ich hab mir die Entscheidung nicht leicht gemacht und hole jetzt vielleicht doch meinen Mann mit ins Boot. Als nächstes telefoniere ich mit Caritas, ich habe 2 sperrige Gästebetten unten im Keller. Ob die auch abholen oder ob ich 2 Mal hin fahren soll mit nem Mietwagen. Das sind Klappbetten, d. h. Klappmatratzen. Die will ich als Erstes loswerden. Für den Rest Kram im Keller hole ich noch mal 2 Umzugskartons vom Unternehmen hier in der Stadt. Keine großen Kosten und ich kann gleich um die Ecke zur Bank. Kartons kann man leichter stapeln, dann fliegen nicht so viele Tüten rum. Und den Rest miste ich aus, Altkleider usw.

Wenn ich es auch nicht alleine alles schaffe, ich glaube mein Mann ist eher hilfsbereit mit der drohenden Kamera im Rücken. Dann ist halt Teamarbeit angesagt, ich glaube wir kommen dann auch voran. Vielleicht lasse ich die Kartons zum Stapeln im Keller und nehme die Betten raus, mit der Plastikfolie das müsste reichen, wenn sie nicht nass werden draußen. Spare ich mir einen Weg und ein paar Euro. Noch besser - ich fahre direkt zum Sozialkaufhaus und sage, es kommt noch ein zweites. Bringe ich eben 2 Fuhren mit dem Auto weg, das muss mal länger bewegt werden als nur zum Einkaufen.

Ich habe heute morgen den Satz fallen lassen: "Ich hab gestern schon wieder mit einer Tante vom TV gesprochen. Es wären 4 Drehtage..." Und plötzlich ist mein Bärchen hoch motiviert, 20 seiner 100 Hemden zu entsorgen! Was so ein Satz bewirkt, in 4 Tagen machen sie Ramba Zamba und schmeißen den Hausrat zum Fenster raus, durch eine Röhre, die in den Container führt. Man stelle sich vor, die Blamage. Es gibt Leute, die sagen sich vielleicht: "Ist der Ruf erst runiniert, lebt es sich ganz ungeniert", aber zu denen zählen wir nicht. Wir schämen uns. Es ist wahrscheinlicher, dass wir in 4 Wochen das gröbste Messiechaos beseitigen und uns an einen Aufräumcoach wenden, als dass wir unser Leben ins Fernsehen übertragen lassen. Was nützt mir jemand mit Entrüstung im Blick und Hummeln im Hintern, der hilft mir nicht. Und Konfrontationstherapie ausgerechnet bei Putzzwang, kann ich mir auch nicht erfolgreich vorstellen.

Aber immerhin, da weiß ich jetzt, wie ich ihn zum Mitmachen animieren kann. Dann habe ich eben wieder mit einem Redakteur gesprochen. Ob es stimmt oder nicht, Hauptsache wir tun was.

In einem anderen Forum stand: Wenn du 10 000€ dafür kriegen könntest, dass du in 4 Wochen deine Wohnung entrümpelst, würdest du es schaffen? Ich dachte gleich: Alleine nicht, aber zu zweit könnte es klappen. Es ist keine Antriebsstörung, bei uns hapert es an der Motivation. Wenn die Kamera wie ein Damoklesschwert über uns schwebt, sind wir sicher in der Lage, in 4 Wochen mehr hin zu kriegen als wir in 4 Jahren hin gekriegt haben.