Möchte meinem Stiefsoh helfen, nur wie?

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14.08.2020 19:31
#1
Bl
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Hallo zusammen,
mein Stiefsohn ist ein Messi. Ich weiß nur nicht so genau wie ich ihm helfen kann. Habe ihm ( zusammen mit seinem Vater) vor ca 3 Jahren geholfen, seine Wohnung zu entmüllen und zu Reinigen. Jetzt ist die Wohnung wieder in einem fast unbewohnbarern Zusatand. Mit ihm über seine Probleme reden, ist fast unmöglich. Er erzählt die tollsten Geschichten, wie er sich mit seinen Freunden zum gemeinsamen Kochen ect. bei sich zuhause trifft. Ich denke ihn besucht schon lange keiner mehr. Nachdem der Leidensdruck jetzt wohl zu hoch war, hat er uns gebeten, ihm zu helfen. Das werden wir natürlich auch machen. Allerdings glaube ich, es ist nicht damit getan einfach alles zu entrümpeln und bewohnbar zu machen. Da bleibt das Kernproblem doch erhalten, oder?
Wäre da nicht ein Therapie wichtig? Es gibt da sich noch einige psychische Problem die aufgearbeitet werden müssten. Seit Anfang des Jahres ist er arbeitslos und bekommt derzeit auch nichts Neues. Ich habe gelesen, dass es Hilfe z.B von der Caritas gibt. Kennt sich da jemand aus?
Bin ein wenig ratlos.......... Ach ja, er ist 27 Jahre alt.

Viele Grüße
Bluemchen


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14.08.2020 19:56
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#2
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Hallo @Bluemchen123 und herzlich willkommen hier bei uns.


Erstmal finde ich es ganz toll, dass du helfen willst und dich nicht vom ersten Rückschlag entmutigen lässt.

Auch ich sehe einen ganzheitlichen Ansatz sinnvoll, aber das funktioniert alles nicht, wenn dein Stiefsohn sein Problem nicht erkennt und nichts ändern möchte.

Ausflüchte bei psychischen Problemen und/oder Messieproblem sind ganz normal und macht auch jeder Mensch, der an sich ordentlich ist, weil es ihm trotzdem mal peinlich ist, wenn es unordentlich ist.

Hat dein Partner, also sein Vater einen besseren Zugang zu ihm? Gibt es weitere Bezugspersonen für deinen Stiefsohn?

Einfach seine Bude entrümpeln bringt wie du schon gemerkt hast nichts, hab auch schon gehört, dass es bei manchen Messies sogar danach noch viel schlimmer wurde.

Wie war dein Stiefsohn denn früher? Sammelt er alles mögliche oder kann er sich von nichts trennen? Hat er vielleicht nie Ordnung halten gelernt oder hat er vielleicht eine Kaufsucht? Ist in seiner Bude wirklich nur richtiger Müll oder auch Sachen, die noch Wert haben?

Habt ihr schon versucht mit ihm zusammen Klarschiff zu machen? Vielleicht hat er auch eine Antriebsstörung oder Depressionen?

Tausend Fragen, aber das Messiesein ist ja nur ein Symptom für ganz viele verschiedene Hintergründe, daher gibt es nicht das Patentrezept Hilfe, das allen hilft.

Pass bitte auch auf dich auf, damit es für dich nicht zu belastend wird


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15.08.2020 10:27
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#3
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Liebe @Bluemchen123

auch recht herzlich willkommen hier an Board bei uns.

Wie die Erfahrung zeigt und bei dem Standpunkt bin ich immer, das muss derjenige selbst lernen es durchzuführen. Wie will man in so einer Wohnung Gäste bewirten, kann nicht sein.

Und wenn einer dabei ist und anleitet, wohlgemerkt nur anleiten, dass er es nicht selbst kann oder will, liegt ja hier auf der Hand, glasklar.

Vielleicht hilfst du ihm mit anleiten, du kannst ja an der Seite irgendwo sitzen, und wenn er was nicht weiß, du weißt sicher weiter.

viel Erfolg, sonnigen Samstag euch, gutes Vorankommen, liebe Grüße Gesundheit Robi, robbi

Robert, Aufräumer, Ordnung, Ornung....

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15.08.2020 14:59 (zuletzt bearbeitet: 15.08.2020 15:09)
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Ich denke es ist wichtig, dass er überhaupt erkennt bzw. zugeben kann, dass er ein Problem hat, da kann ich mich @Mandorla nur anschliessen und ihr Recht geben. Eine Umgebung bzw. ein Kontakt der so frei wie möglich von Scham und Schuldvorwürfen ist, halte ich da für wirklich wichtig, damit er sich öffnen kann und nicht das Gefühl hat er muss Euch anlügen.

Messie zu sein, kann so viele Ursachen haben - und entsprechend sieht die Therapie aus.
Aufräumen ist meiner Ansicht nach der letzte Schritt.

Wenn er arbeitslos ist, wäre vielleicht ambulantes betreutes Wohnen für ihn eine Möglichkeit und ergänzend eine Ergotherapie. Ersteres wird vom Landschaftsverband gezahlt und die Abwicklung ist relativ einfach wenn man Geld vom Staat bezieht (Arbeitslosengeld oder Hartz 4). Suche mal nach den Begriffen "ambulantes betreutes Wohnen" mal im Netz in Deiner Stadt, Bluemchen123.

Man kann sich auch an den sozialpsychiartrischen Dienst der eigenen Stadt wenden, die wissen Adressen für ambulantes betreutes Wohnen. Erschrick nicht vor dem Begriff, letztendlich ist das nur eine Betreuung in der eigenen Wohnung, die hilft Strukturen zu schaffen.

Es kann liegt eine neurologische Störung wie z.B. AD(H)S vorliegen, oder eine Depression. beides kann man unter Umständen medikamentös ganz gut in den Griff bekommen.
Ein Besuch beim Psychiater bzw. Neurologen wäre sicher nicht verkehrt (der kann auch die Ergotherapie verschreiben).

Es scheint bei ihm ja ein Mangel an Struktur vorzuliegen, der in Krisenzeiten überhand nimmt - die Frage ist eben ob ihr ihn dazu bewegen könnt, zum Arzt zu gehen.


Welche Hilfe welcher Mensch braucht ist sehr individuell.

Man kann nicht für jemanden anderen bestimmen, dass er nur Anleitung und keine praktische Hilfe benötigt. Ich habe z.B. einen Aufräumcoach engagiert, die mir einerseits eine tolle Struktur vorgegeben hat, aber AUCH praktisch mit angefasst hat. Alles aber sehr einfühlsam und bedacht.
Das war eine enorme Hilfe. Sie hatte ein gutes Gefühl dafür wann ich komplett überwältigt und überfordert war und schickte mich dann mit einer Aufgabe in ein anderes Zimmer während sie erstmal Struktur ins Chaos brachte.
Auch so kann Hilfe aussehen, es muss nicht immer der Klassiker sein, das man nur Anleitung von aussen gibt.
Wichtig ist der Mensch, dem geholfen werden soll und nicht die Methode.

Ich wünsche Euch viel Kraft und Einfühlungsvermögen für die schwierige Aufgabe.


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15.08.2020 15:31 (zuletzt bearbeitet: 15.08.2020 15:34)
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#5
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Guten tag,

was heißt da nur Anleitung, er hatte doch schon eine komplette Hilfe gemacht bekommen. Nix wars, so in diesem Fall zumindest.

Zuerst sollte man das Gespräch suchen, wonach es seiner Ansicht nach scheitert, da müsste man ansetzen. Und ob Artzthilfe erwünscht ist, soll derjenige selbst entscheiden. der Mensch hat einen freien Willen und das ist sein Grundrecht.

sehr schönen Abend damit, Gesundheit, viele Grüße robi, robbi

Robert, Aufräumer, Ordnung, Ornung....

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