Hi ich war ja immer nur auf der Stelle treten. Entweder im Voll-Wuselmodus stundenlang was tun und dann wieder wochenlang nichts. Jetzt fange ich mit kleinen Schritten an.

Habe eben den Schrank unter der Spüle leer gemacht und ausgewischt, den Fußboden vor dem Schrank auch, und da hinein habe ich den gelben Sack und die Altpapiertüte getan, damit alles dort rein kann, was in der Küche schon anfällt. Nicht nur der Restmülleimer steht jetzt in der Küche, aber wenigstens liegt bei uns kein Müll rum. Vereinzelt vielleicht doch mal leere Packungen, die ich dann gleich in den Papiermüll tue, wenn ich gerade Zeit dafür hab und sowieso dort bin. In den Flurschrank habe ich jetzt die Töpfe und Pfannen gestellt, nun ist schon mal nicht mehr alles so umständlich, habe ich also auch wieder Arbeit eingespart, indem ich ein bisschen gearbeitet habe.

Ist sowieso ein zutreffender Spruch: Indem du jeden Tag etwas arbeitest, hast du am Wochenende nicht mehr so viel zu tun. Oder viele kleine Arbeiten ersparen eine große.

Nun warte ich noch, bis der Fußboden getrocknet ist, teilweise hab ich ihn trocken gewischt, will nun aber nicht wieder Schuhabdrücke hinterlassen. Ein Korb, der in der Küche im Weg stand, steht jetzt im Wohnzimmer. Das darin arbeiten wir auch nach und nach ab. Im Keller war der eine Karren bis oben hin voll mit Altpapier, Zeitschriften, Nudelreste, Nusspackungen usw. Den hab ich im Keller in eine große Tüte geleert und bin damit zu Aldi einkaufen gefahren. Die Einkaufswagen dort sind entweder für Kinder extra klein oder so groß, dass ich mit den Jackenknöpfen oft im Gitter hängen bleibe, wenn ich rein greifen muss. Also nehme ich einen Karren oder einen Trolli mit.

Wieviele Minuten das heute waren, ist für mich unbedeutend. Wichtig ist: Was schaffe ich in der Zeit, bevor mir der Rücken weh tut!

Auch Altklamotten werden aussortiert und weg gebracht. Sehr lange habe ich schon vor, die Schuhe aus dem Auto in den Container zu werfen, nun brauche ich nur noch zum Container fahren. Wenn es jeden Tag so weiter geht, es immer was gibt, was ich tun kann, und der Rücken nicht streikt, mache ich weiter. Sobald sich der Rücken meldet, ist sowieso Schluss für heute, aber man kann auch was tun, ohne sich zu bücken. Leider ist das nicht viel... Er hat sich schon bemerkbar gemacht nach dem xten Mal nach unten bücken. Heute mache ich also nicht mehr viel, habe aber schon viel geschafft. Es liegt wirklich nur am Karren im Keller, den ich leer machen musste, das hat der Rücken nicht gepackt. Das Bücken in der Küche war dann genug.

Davon abgesehen, ich leere nicht jeden Tag Kisten oder Karre, aus eben dem Grund nicht. Man kann auch mit der Greifzange arbeiten. Tatsache ist, morgen mache ich auf jeden Fall weiter.

@Ornung ja die Eisendinger waren super! Aber es gibt nur noch so Leichtgewichte, die dann auch schnell kaputt gehen, wenn man was Schweres (z. B. eine Konserve) anhebt. Also die Sachen im Supermarkt (ich mache seit gestern Hamsterkäufe mit viel Konserven, wegen der Gefahr des Coronavirus und dem Ansturm auf Discounter) muss ich dann entweder in den Einkaufswagen tun oder gleich in die Karre, ich schiebe den langen Griff ein und stelle sie dann aufs Kassenband, (das aber drunter läuft, die Kiste läuft nicht mit), um mich nicht so oft bücken zu müssen an der Kasse, und am Ende bei E gibt es noch so eine Rampe für die Waren, da stell ich die leere drauf, pack sie rein und hieve sie dann wieder runter. Ein paarmal Bücken selbst wenn die Sache schwer ist, kann mein Kreuz leichter verkraften, als wenn ich mich ständig bücke und wieder hoch muss. Aber die Büchsen mit der Greifzange hoch heben - das ist mir dann zu umständlich. Zuhause habe ich erst mal nur das Benötigte ausgepackt und den Rest drin gelassen, ist mir jetzt zu schwer.

Dafür habe ich heute mal was anderes gemacht: Die Waschbecken in WC und Bad geputzt! Mein Bärchen hat mit geholfen, weil man da manchmal kräftig scheuern muss. Jetzt blitzt das Waschbecken richtig! Sieht wieder fast aus wie im Hotel. Die Toilette mache ich später sauber, es ist aber definitiv zu sehen, was wir gemacht haben. Wenn ich in der Küche bin, sammle ich verstreut rum liegende Teebeutel-Packungen ein und tu sie in den Müll, der jetzt praktisch leicht erreichbar ist. So lichtet sich auch das Chaos auf den Schränken langsam, seehr langsam, aber es wird...

Und jeden Morgen ist ein neuer Tag, eine neue Chance, ein anderes Arreal bearbeitet. Letztlich zählt das Endergebnis. Die Schritte sind zwar klein, aber sie werden gemacht, das ist der entscheidende Fortschritt, den ich bisher vermisst habe.

Es gibt noch einen Menschen in meinem neuen Müll-System: Heute standen die Pfannen vor dem Flurschrank und darin war wieder ein fast leerer gelber Sack. Ich sagte wiederholt zu meinem Mann, dass der jetzt unter der Spüle steht! Ihm fällt das Neue schwerer als mir, auch weil er ja 16 Jahre älter ist, da lässt das Gedächtnis nach. Und ich kenne auch die Macht der Gewohnheit, darum darf man nicht zu viel an einem Tag umräumen! Vielleicht auch nicht in einer Woche! Ich mache jetzt Folgendes: Ich schreibe einen Zettel und hefte ihn an den Flurschrank, damit er es lernt. Mir half das auch, Schubladen zu beschriften, als wir den Schrank neu hatten. Das half uns beiden. Was sein muss, muss sein, jetzt wird sich erst mal umgewöhnt, und die Phase dauert bei ihm länger als bei mir.