TRAUMA

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25.08.2019 20:52
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#6
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Hey Wolfram,

dass das was nicht geholfen hat dazu beiträgt, dass du misstrauisch bist, ist verständlich.
Doch indem du dein Trauma immer wieder aufschreibst, wird es auch nicht besser.

Selbstbewusstsein heisst auch, sich seines Körpers immer mehr bewusst werden.
Das ist u.a. Teil von Traumatherapie.

LG
Sonja


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28.08.2019 20:19
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#7
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Ja, Königin, Trauma - es muss nicht zwingend ein Kindheitstrauma sein, ist vermutlich mehrheitlich der Fall bei vielen Betroffenen.

Nur leider wissen sehr wenige Therapeuten, was genau es braucht, um Traumatherapie zu machen. Sogar mit einem ausgewiesenen Traumaexperten bin ich Anfang des Jahres in Unstimmigkeit geraten. Ich brauchte einen anderen Therapeuten um herauszufinden, was er treibt, dass ich ihm nicht vertrauen konnte.
Er selbst hat sich von allem weit weg distanziert und keinerlei seiner Emotionen gezeigt. Empathie, die es unbedingt braucht, war nicht sein Ding. Weil er nicht empathisch sein konnte, konnte ich kein Bindungsgefühl bei ihm kennen lernen (nicht was ihr denkt im Sinne von Beziehung oder so, sondern im Sinne von Bindung kennen lernen zu mir und auch zu anderen, die fähig sind sich mit mir und mit sich zu verbinden) und bei den meisten ist im Kindheitstrauma auch das Bindungsgefühl gestört worden.

Blöd, wenn der Therapeut sich distanziert, um die fehlende Bindung, die ich als Klient sowieso habe, nicht kennen zu lernen. Genau dadurch setzen die Therapeuten dem Trauma noch eins oben drauf und triggern/retraumtisieren die Situation.
Wie gesagt, ich habe Gespräche mit Therapeuten gebraucht, um diese Dynamik mit dem anderen zu begreifen und warum die Zusammenarbeit halt nur teilweise hilfreich war, so dass das Preis-Leistungs-Verhältnis eindeutig nicht stimmig war.

Fördert natürlich nicht das Vertrauen in die Fähigkeiten der vielen Helfer, die sich Therapeuten nennen dürfen und macht es nicht leichter einem weiteren Menschen, den ich nicht kenne, zu vertrauen.

LG
Sonja


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29.08.2019 02:37
#8
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Es gibt verschiedene Sorten Therapie.
Da braucht jeder etwas anderes.
Und nicht jedes Therapieziel ist es, durch aktive Zuwendung des Therapeuten etwas nachzuholen, sondern der Therapeut gibt die Zuwendung schon dadurch, dass er existiert und zuverlässig bereit ist. Er ist DA.

Mein Therapeut, ein Meister seines Faches - für mich! - hat jahrelang ohne jede Wertung und ohne jede Gefühlsregung zugehört. Und hat zugehört, und zugehört. So lange, bis ich mich auch selbst hören und meine Wünsche ernst nehmen konnte, und nicht erwartet habe ein anderer reißt es für mich raus.

Den ersten Schritt in die Richtung habe ich als Kind gemacht, als ich Liebe nicht von anderen erwartet habe, der zweite war, dann später dieser, als ich gelernt habe für mich einzustehen.

Er hat mich, als ich wusste was ich will, auf meinem Weg in die Selbständigkeit und heraus aus einer mistigen Ehe dann auch feinfühlig aktiv unterstützt. Irgendwann habe ich gewusst, dass ich ab jetzt selbst frei laufen werde.

____________________
Viele Grüße, Jennifer

Das Leben umarmen ... ✨🤲

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29.08.2019 07:17
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Wie schön für dich, Jennifer, dass du einen Profi hattest, der da geblieben ist und dir zuhört hast. Lernen, sich selber zuzuhören und seine Bedürfnisse ernst zu nehmen (sofern man sie erkannt hat) gehören dazu,

Meine Erfahrung war zwar physisch da, aber nicht damit klar kommen, wenn ich probiere mitzuteilen, dass ich etwas anderes brauche ohne genau zu wissen, was es ist.
Dann ist das dableiben und zuhören nicht mehr gegeben. Gefühlsregungen nicht zu wissen, wie mit der Situation umgehen zu können, die gab es, aber nicht ein auf mich eingehen. das ist die Distanzierung, die retraumatisierend wirken kann.

Dennoch gibt es genügend Therapeuten, die nicht wissen, wie sie mit traumatisierten Klienten umgehen können.
Sie wissen, dass es sich um ein Trauma handelt, sie wissen selten wie sie ein Trauma behandeln (ohne Medis etc.)

LG
Sonja


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29.08.2019 07:30
#10
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Wenn du nicht weißt was du brauchst, dann ist es doppelt wichtig, dass der Therapeut professionelle Distanz wahrt.
Er darf sein Gegenüber nicht beeinflussen, und das würde er tun, wenn er emotional reagiert oder „gibt“ was der andere „braucht“.

Dann muss man sich eben die Zeit nehmen, sich selbst kennenzulernen und nicht etwa den Therapeuten und seine Reaktionen. Es ist ein Teil der Therapie, dass der Klient auf eine leere Projektionsfläche trifft, die er während seiner Entwicklung nach seinen inneren Bedürfnissen sozusagen belegen kann.

____________________
Viele Grüße, Jennifer

Das Leben umarmen ... ✨🤲

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