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Ich habe mich meinen Freunden anvertraut
Hallo zusammen,
vor einiger Zeit schon habe ich mich hier angemeldet. Bisher nie getraut was zu schreiben, aber sehr sehr viel gelesen hier.
Ich bin Ende 40, lebe in einer Großstadt im Ruhrgebiet in einer 55 m² Wohnung. Zu meinem Messie-Syndrom kommt bei mir noch starke Adipositas, die ich allzuoft auch als Ausrede vor mir selbst misbraucht habe... das schaffst du doch eh nicht, nach 5 Minuten tut der Rücken wieder weh... das lohnt sich doch dann nicht.
Jetzt kam der super GAU, ich musste am Dienstag ins Krankenhaus und sollte eigenlich über Nacht bleiben. PANIK, geht ja gar nicht. Ich hatte keine Sachen mit und meine Mama, die einen Schlüssel hat, kann ich einfach nicht reinlassen, die wäre sooo enttäuscht von mir . Also habe ich mich selbst entlassen, war im Nachhinein eine doofe Idee, hat alles nur noch schlimmer gemacht.
Mein bester (und auch einziger) Freund und seine Frau haben mir in den letzten Tagen so beigestanden und Mut zugesprochen, ohne aber zu wissen warum ich nicht ins Krankenhaus wollte. Na ja, und heute abend ist dann alles hochgekommen. Er war auch nicht ganz so ahnungslos, wie ich vielleicht gedacht habe, immerhin kennen wir uns schon so lange. Bin seit Jahren ein paarmal in der Woche zu Kaffee dort, um mein Patenkind zu besuchen und nie war einer hier, wie denn auch . Fragt mich nicht warum, aber heute abend habe ich dann angefangen zu erzählen - von dem Forum hier und von der Erkenntnis die mir durch's lesen gekommen ist - ich schaffe es einfach nicht mehr alleine .
Kleine Ansätze waren ´ja immer mal da, mir war schon klar, das das nicht mehr normal ist. Aber ich vergleiche das mal mit einem 1000 Teile Puzzle... was nützt es da, 5 Teile zusammenzusetzen und das Ganze dann liegen zu lassen . Zu reden war mir unendlich peinlich (wer erzählt schon gern von Essensresten und dreckigen Geschirr in der Küche oder von einem Badezimmer das seit Jahren keinen Putzlappen mehr gesehen hat), aber die beiden sind solche Goldstücke. Sie haben mir für die Zeit nach dem Krankenhaus angeboten, mit mir Zimmer für Zimmer grundzusanieren, egal was man findet, zu entsorgen was muss und dann auch neue Möbel zu besorgen. Und was für mich noch viel wichtiger ist, sie kümmern sich auch danach um mich, wenn ich wieder abzurutschen drohe, ich kann den beiden nicht genug dankbar sein !!!
Zu reden war unendlich schwer, aber genau der richtige Weg, den ich nun eingeschlagen habe. Nun gehe ich morgen erstmal in KH, die Gesundheit reparieren lassen und danach hat dieser Alptraum vielleicht ja doch irgendwann ein Ende für mich, das wäre mein größter Traum... Spontane Kaffebesuche oder Spieleabenden, wie habe ich das in den letzten Jahren vermisst.
Drückt Ihr mir die Daumen ? Vielen Dank auch für die so motivierenden Posts von euch, ohne die hätte ich diesen ersten Schritt nie im Leben getan. Werde auch von meinen Fortschritten berichten.
Sorry für den langen Text, aber es tat gut, mal alles aufzuschreiben
Liebe Grüsse
Eure Reisegern
Gold
Silber
Bronze
Medaille
Pokal
Hallo liebe Reisegern,
herzlich willkommen hier im Forum. =)
Toll, du hast nicht nur einen, sondern gleich mehrere erste Schritte in die richtige Richtung gewagt! Es erfordert sehr viel Mut, sich einem Menschen anzuvertrauen, der nicht direkt vom Messiesein betroffen ist. Umso schöner ist es doch, dass du gleich zwei Menschen an deiner Seite hast, die dir helfen wollen.
Du machst es ganz richtig, zuerst die Gesundheit in Ordnung zu bringen, denn die kann dir niemand ersetzen. Wenn du wieder fit bist, klappt auch das Ausmisten viel besser. =)
Ich wünsche dir auf jeden Fall erst einmal gute Besserung!
Liebe Grüße und bis bald
Jamie
Gold
Silber
Bronze
Medaille
Pokal
Hallo Reisegern,
du hast ja einen riesigen Sprung nach vorne gemacht.
Ich freu mich mit dir - viel Erfolg!
Lass erst mal deine Gesundheit reparieren. Und dann geht’s vorwärts.
Magst du uns vielleicht weiter berichten?
Liebe Grüße von Jennifer
Gold
Silber
Bronze
Medaille
Pokal
Hey,
ich wünsch dir auch alles Gute und viel Glück.
Mir hat damals das Lesen hier auch viel geholfen, noch lange bevor das Problem richtig angepackt wurde.
Für dich ist es wahrscheinlich besonders wichtig, dass du versuchst deine physische Leistungsfähigkeit zu verbessern.
Versuch für dich herauszufinden was dir hilft dich mehr zu bewegen.
Was du genau tust und warum ist dabei völlig egal, hauptsache es funktioniert für dich.
Bei der Adipositas kann ich nicht mitreden, war selber aber mal so geschwächt, dass ich kaum noch in der Lage war die 50 Meter zum Einkaufen zu gehen oder überhaupt von der Couch hochzukommen. Zum Glück lässt sich daran immer etwas verbessern, in jedem alter, in jedem Zustand.
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