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Angst-Gedanken und den Versuch voranzuschreiten
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#7
Hallo Jennifer,
vielen lieben Dank für die Tipps(und auch an den Schreiber über dir natürlich auch :),
ich war 2017 stationär für 10 Wochen aufgenommen und danach bis ende 2018 in medikamentöser Behandlung.(Diese ist gott sei dank aus geschlichen).
Es ist zurzeit tatsächlich so, das ich mit den extremen Gedanken was wichtige Unterlagen z.b betrifft ganz gut zurecht komme(diese waren leider vor fast 1,1/2-2 Jahren der Auslöser für das Müll-horten.)
Zurzeit überwältigt mich die Angst das ich mit den Müll(aufgrund seines alters)Schlimme Dinge, wie z.b Krankheiten,irgendwelche Gase etc. mit hinausschleppe(oder das das Ungeziefer irgendwas mitbringt).Um ein Beispiel zu nennen:
Vor kurzem habe ich es geschafft eine "schlimme" Tüte mit raus zubringen, sprich eine die recht lange Lag(und auch so aussah und roch)ich glaube sie war von ende 2017....ihr wollt nicht wissen wie Essensreste und co. nach dieser Zeit aussehen und riechen.Ich sage es mal so:Ich kann wortwörtlich bestimmte Lebensmittel wie z.b Käsesorten nicht mehr sehen,es bleibt einfach in der Nase.Ich muss dazu sagen das ich die Tüten mit Handschuhen umtüte,damit die Beutel die ich herunterbringe äußerlich sauber sind und(so weit wie möglich)nicht riechen.
Deine Gedanken, das der Müll im Grunde schnurstracks richtung Verbrennung geht,habe ich mir auch schon eingebrannt ;), das Problem bei einer Angststörung ist,das man unglaublich gut darin ist noch ein "Schlupfloch" zu finden,("es könnte doch noch sein dass..")auch wenn man selbst merkt das es irgendwie nicht gaaanz so realistisch ist, terrorisiert der Gedanke permanent das Gehirn(inklusive Druckgefühl in der Brust und schwere Atmung etc.)
Beispielsweise habe ich eben gerade eine Tüte hinunter gebracht, die Abfuhr kommt aber erst Mittwoch- bis dahin kann ja noch viel passieren-so meine Gedanken.Gleichzeitig wollte ich aber es jetzt machen, weil es sich sonst immer weiter in die länge Zieht(bis dahin warten oder dahin warten...).
Es gibt eben immer dieses "Restrisiko",es hilft aber wenn man hier darüber schreiben kann und jemand Tipps gibt, das ist schon etwas anderes als wenn man nur versucht es sich selbst zuzureden "das alles in Ordnung ist" weil man Schwierigkeiten hat sich in solch einer Situation selbst zu vertrauen.
Guten naaaaabend liebe Butterfly19.
Na prima, hast was rausgebracht, kleine Tipp, nimm noch ne tüt und da pack eine schlimme Tüte rein, dann reißt die auch nicht, die üble Tüte meine ich.
Morgen ist ein neuer Tag. Gut Nacht, gucke dickes Problem Deutschland, danach extrem sauber.....
Liebe Grüße, Gesundheit dazu,robert
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Hallo @Butterfly19 und herzlich willkommen =)
Zitat von Butterfly19 im Beitrag #1
Ging es jemandem wie euch eventuell ähnlich,was Müll und Entsorgung betrifft?Oder hatte jemand ähnliche Angstgedanken?
Ich litt und leide noch immer unter einer Panikstörung mit Agoraphobie. Soweit ich weiß, gehört das mit zu den häufiger vorkommenden Angststörungen, aber ich bin keine Therapeutin und will da nicht unbedingt Halbwissen zum Besten geben. Ich habe aber noch diverse andere Baustellen und teilweise sehr merkwürdige - ich nenne es mal vorsichtig - Phobien, die meinen Alltag nicht unbedingt leichter machen.
Was Müll und damit einhergehende Gerüche oder eben auch Ungeziefer (Fliegen etc.) betrifft, kann ich deine Ängste durchaus verstehen. Ähnlich wie bei dir, haben wir auch viel Müll in Säcken gelagert. Der Grund dafür ist eigentlich total dämlich: Unsere Restmülltonne war einfach viel zu klein. Das Problem ist zum Glück behoben, trotzdem dauert es jetzt seine Zeit, bis der Müll endlich weg ist. Es hat sich ja nun einmal viel angesammelt und es kommt ständig etwas dazu.
In unseren schlimmsten Zeiten hatten wir enorme Probleme mit Fliegen, ich will garnicht wissen, wie viele davon ich im Schlaf versehentlich verschluckt haben könnte.
Auch die Gedanken daran, dass etwas Wichtiges im Müll gelandet sein könnte, kenne ich sehr gut. Tatsächlich haben wir sehr neugierige Nachbarn, die wir auch schon dabei ertappt haben, wie sie auffällig unauffällig an unseren Tonnen herumgefummelt haben. Ein absolutes No-Go.
Mein persönlicher Wendepunkt war der Tag, an dem ich rein zufällig über eine Dokumentation gestolpert bin. Eine alte Dame war in ihrem Messiehaushalt gestorben, die Angehörigen mussten diverse "Überbleibsel" von ihr von einer Reinigungsfirma beseitigen lassen. Grausiger Gedanke, so möchte ich einfach nicht enden!
Ich kann dir garnicht genau sagen, wie ich mit all diesen Ängsten, Ekelgefühlen und Gedanken fertig werde. Das alles ist ein Teil von mir, den ich nicht einfach verschwinden lassen kann. Ich habe meine Probleme und Baustellen akzeptiert, will sie aber nicht einfach so hinnehmen.
Ich finde die Tipps von @Jennifer auch super und da du selbst ja auch sagst, dass du dir vorstellen könntest, das so umzusetzen, würde ich an deiner Stelle damit beginnen.
Mir hilft es enorm, wenn ich den neu entstandenen Müll direkt in die entsprechende Tonne werfe. So weiß ich, was ich entsorgt habe und kann es auch gleich wieder aus meinen Gedanken verbannen. Papier sehe ich immer sehr genau durch, werfe es in einen Karton und bringe ihn sofort in die Papiertonne (wir haben aber praktischerweise unsere eigene, ist kostenlos). Wenn ich zum Beispiel Briefe oder Kartons von diversen Versandhäusern entsorge, reiße ich den Briefkopf oder den Adressaufkleber weg und zerpflücke ihn in winzig kleine Teile, die ich dann mit anderen Schnipseln zu einem Puzzle vermische. Das wird dann beim Entsorgen der restlichen Papiere wie Konfetti in die Tonne gestreut. Ich denke, du wirst im Laufe der Zeit deine eigenen Methoden finden und für dich selbst perfektionieren.
Mach dir keine Sorgen darum, dass dein Müll eine Epidemie auslösen könnte (ich weiß, das ist leichter gesagt, als getan). Was auch immer deinen Haushalt verlässt, wird sicher nicht zum Supervirus mutieren. Schau dir die ganzen multiresistenten Keime in Krankenhäusern an. Die sind viel, viel Schlimmer als alles, was du in einem Müllbeutel "heranzüchten" könntest. Das soll jetzt nicht heißen, dass Müll nicht auch krank machen kann. Aber du arbeitest bereits daran, dass es besser wird. Das ist am allerwichtigsten.
Ich hoffe, ich konnte dir zeigen, dass du nicht alleine mit deinem Problem bist. Und ganz sicher bist du auch nicht bescheuert, nur weil du Angst vor etwas hast, das andere Leute nicht verstehen können oder wollen.
Ich wünsche dir einen schönen Abend und ganz viel Kraft, um am Ball zu bleiben.
Bis dahin
Jamie
#10
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