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Angst ist keine richtige Motivation
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Wir alle kennen die Angst vor der Hausverwaltung bzw. der Vermieter, die sich ankündigen, um etwas zu überprüfen, z. B. ob in allen Räumen Parkett ausgelegt wurde, oder ob hier nach dem Auszug auch renoviert werden müsste. Mir schrillten sämtliche Alarmglocken, als der Hauswart fragte, ob in unseren Räumen auch schon Parkettböden wären. Aber ich brauchte nur ja zu sagen, da war das Thema erledigt und er wusste Bescheid. Die Angst vor der Möglichkeit, dass die Hausverwaltung vielleicht doch die Wohnung sehen will, oder dass Handwerker der Hausverwaltung übermitteln, dass wir Messies sind, steckt mir immer noch in den Knochen.
Diese fremd auferlegte Schubserei nennt sich auch Aufräumen durch Fremdeinwirkung, und hat, finde ich, was von Kindern, die Angst haben, dass die Eltern herausfinden, was sie Schlimmes angestellt haben. Genau so handeln sie auch, sie versuchen, es wieder gut zu machen, oder in einer anderen Arbeit eine gute Zensur zu schreiben, um sie zu beschwichtigen. Wir Messies wollen nicht, dass unser Innenleben nach außen sichtbar wird, und tun alles
( w i d e r w i l l i g ! _ Das ist wichtig zu merken!), um das Chaos zu beseitigen. Wir überwinden uns quasi dazu. Aber wozu man sich überwinden muss, und was man nicht freiwillig tut, bleibt eine einmalige Angelegenheit.
Genau so wie der Krieg: Die Soldaten hatten Angst, als Deserteure erschossen zu werden, darum zogen sie in den Krieg und kämpften. Es war eine Art Demütigung, ein Deserteur genannt zu werden. So wie es für Messies eine Demütigung ist, wenn Nachbarn oder der Vermieter einen Blick in die Wohnung werfen. Genau so könnte man eine Bombe ins Haus werfen, dann hätten wir eine Ausrede, warum es so aussieht. Wir tun aus Angst die Dinge, die wir eigentlich aus eigenem Antrieb heraus tun würden, damit es bei uns besser aussieht. Aber warum wollen wir eigentlich, dass es besser aussieht? Damit wir keine Angst mehr haben müssen? Diese Art Motivation hält nicht lange an. Wenn es irgendwie immer nur Angst vor der Obrigkeit ist, kein Dach mehr über dem Kopf zu haben, wenn die Hausverwaltung uns eine Frist setzt, innerhalb derer wir ausmisten müssen, dann arbeiten wir quasi, weil wir die Auflage gekriegt haben, was zu tun,
n i c h t _ weil wir das tun _ w o l l t e n . (BB Code ist bei mir inaktiv, sonst hätte ich das fett gedruckt)
Wenn wir nun anderweitig motiviert wären, und die ganzen unfreiwillig erscheinenden Besucher mal ausblenden, warum würden wir etwas ändern wollen? Und nun sollten wir wirklich alles aufschreiben, weshalb wir es schöner fänden, wenn es ordentlich wäre und aufgeräumt. Es muss keine lange Liste sein, nur triftige Gründe aufführen, z. B.
- weil es dann gemütlicher ist
- ich kann besser chillen
- es ist Platz zum Tanzen da
- Man kann wieder zuhause Sport treiben
- wir können zuhause Leute einladen und müssen nicht Unsummen in der Kneipe dafür ausgeben
- wir können bei uns Silvester feiern, Leute einladen, zusammen aus den Fenstern das Feuerwerk angucken
Mir fallen bestimmt noch X andere Gründe ein, warum ich aufhören will, zu sammeln und weshalb ich das Chaos dezimieren will. Es heißt, wer etwas will, sucht Wege. Wer etwas nicht will, sucht Gründe. Wir wollen alle kein Chaos mehr und wir wollen nicht sammeln. Was wir auch nicht wollen, ist, anfangen, aufzuräumen und dann bestenfalls 4 Kisten zusätzlich da stehen haben, weil kein Platz da ist für die Sachen, die wir umräumen wollen. Auch für die Sachen, die weg sollen, muss ein Platz geschaffen werden, und wenn der nicht da ist, kann man sie gar nicht zusammensuchen.
Mir ging das neulich so, als ich das Gästebett abräumen wollte, damit ich auch mal drin liegen kann. Da wäre der Seesack mit den Decken und Kissen und der Luftmatratze, wohin damit. Der Seesack mit der Wäsche, die ich zusätzlich schaffen müsste. Auch in den Keller? Da steht schon ein Seesack Wäsche, von der ich schon das eine oder andere vermisst habe. Ein Seesack mit Sachen fürs Bad, wo schon auf dem Fußboden 4 kleine Kisten mit Toilettenartikeln stehen. Ich habe das nur optisch überflogen, die Seesäcke nicht gefüllt, weil wir dann in der Wohnung noch weniger Platz hätten, und sie stünden erst mal so nur rum. Und mich dann entschieden, anders anzufangen: Die Dinge zusammensuchen, die weg müssen, die in die Kleiderkammer können oder ins Sozialkaufhaus, oder Sachen für den Elektroschrott, und immer 3 Dinge hin fahren, ich glaube es sind 6 Schrottteile. Die große Stereoanlage muss auch weg, jetzt hat sich der CD-Player verabschiedet und das Radioteil geht auch nicht mehr, es ist so ziemlich alles dran kaputt, was mal gelaufen ist.
Vielleicht ist die Reihenfolge auch wirklich entscheidend, ich werde das auf meiner Website vermerken.
Wichtig ist nur, dass wir uns nicht mehr wie kleine Kinder fühlen, die erzieherische Maßnahmen auferlegt bekommen wie das Aufräumen und Putzen, weil Autoritätspersonen nach dem Rechten sehen wollen. Denn so funktioniert das nicht. Angst ist keine Motivation, das ist bestenfalls ein Motor, und wenn sie nicht mehr benötigt wird, schaltet man ihn ab. Dann atmet man auf und es geht so weiter wie zuvor. Deshalb der andere Ansatz: Warum will ich so nicht leben, und was tue ich zuerst. Erst aussortieren und dann aufräumen ist dann angebracht, wenn der Platz in den Schränken nicht ausreicht, um das Chaos dort rein zu stopfen. Wenn wir nicht wissen, wohin mit den Sachen, wenn wir etwas aufgeräumt haben, und uns nichts anderes einfällt, als es in Säcken in den Keller oder auf den Balkon zu stellen, dann wissen wir: Es ist ein Zuviel vorhanden, und müssen schauen, was kann ich entbehren, und erst mal Platz schaffen, damit wir überhaupt aufräumen können.
Draculara
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Eine Lösung setzt ein Problem voraus. Ich kenne meine Fehler, das hält mich aber nicht davon ab, sie zu machen
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