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Zielsetzung Aufgaben ;-)
#31
Uh, ich werde es versuchen ;-), da ich das mit dem Thema Eigenverantwortung auch gerade erst lerne (vor ein paar Jahren hätte ich auf das Thema Eigenverantwortung ziemlich stinkig reagiert ;-), denn ich hatte meinen Anteil daran nicht erkannt, soll heißen das nur ich der Schlüssel zu meiner Veränderung bin und wäre eben ewig in der Opferrolle verharrt).
Soll heißen, klar war ich auch bis zu einem gewissen Grad auch ein Opfer (gerade wenn du jung und abhängig bist und eben nicht deine eigenen Werte und Regeln stecken kannst - nebst klar formulierten gesetzlichen Regeln natürlich), also der Situation ausgeliefert bist.
Allerdings und das habe ich im Verlauf der Zeit erkannt bin ich heute eben erwachsen und in der Lage Grenzen zu setzen und auf mich zu achten und eben nicht in der damaligen, kindlichen Situation feststecken zu müssen.
Früher hätte ich gedacht bzw. gefühlt bzw. nicht gefühlt/gespürt das ich frei bin, sondern ich hätte mich weiterhin an die gewohnte Opferrolle geklammert (die kennt man ja wenigstens...) und man muss natürlich sagen, Erziehung prägt, ist quasi fest verankert wie Glaubensätze (damit meine ich jetzt keine Religionen, nicht das sich jemand hier angegriffen fühlt! ) und deren Verstoß dagegen wird mit Liebesentzug bzw. mangelnder Aufmerksamkeit bestraft und dies verletzt uns in unseren Grundbedürfnissen zutiefst.
Aufgrund dieser blöden Glaubenssätze klopfte mir beim ersten Schreiben auch wieder das Herz bis zum Hals (Aufregung bei quasi "verbotenem").
Es hat tatsächlich etwas im schlimmsten Fall der Erziehung mit programmierter Festplatte zu tun und deren Ablauf darf aus elterlicher Sicht nicht gefährdet werden, somit wird dies eben mitunter durch Psychospielchen oder Gewalt verankert.
Dies macht es auch so unendlich schwer, dies erkennen zu dürfen oder den Mut zu haben, es zu ändern.
Dieses "Schlechte" in Familien nicht erkennen zu dürfen, die Wahrheit zu verleugnen (und selbst wenn es um wirklich kleine Belanglosigkeiten geht) um jeden Preis, einen Schein zu wahren, das alles prägt und läßt einen gefangen zurück.
Um aus dieser Rolle ausbrechen zu dürfen (meine ist die des schwarzen Schafes, die ich bis dato auch hervorragend erfüllt habe), bedarf es natürlich erstmal das man dieses System erkennt.
Und dann die Kraft hat, sich zu lösen und sich zu lösen ist die einzige Möglichkeit (meiner Meinung nach) sein Leben zu ändern und genügend Luft zu Atmen zu haben, ebenso um sich seine Würde zurückzuholen.
Die Verantwortung für mein späteres Sein aufgrund dieser Erfahrungen kann man nur selbst tragen, denn die Möglichkeit ist groß, das andere nicht dazu bereit sind ihren Teil der Verantwortung zu übernehmen oder das man beispielsweise Freunde oder den Partner mit dieser Verantwortung überfordert - also bleibt einem letztendlich nur die Verantwortung für manches selbst in die Hand zu nehmen, wenn man eines Tages wieder mit sich selbst glücklich sein will.
Ich weiß, das ist leichter gesagt als getan und je nach Schwere vielleicht auch nicht immer möglich.
Das Wort Verantwortung in diesem Zusammenhang hätte mich früher auf die Palme gebracht, denn ich hätte nur gesehen, das mir jemand die Verantwortung für die Taten anderer zuschieben will und das hätte ich nicht akzeptieren können, daran jetzt auch noch schuld zu sein.
Aber bei dieser Art der Verantwortung geht es nicht um Schuld, sondern vielleicht eher um liebevolle Verantwortung der eigenen Person gegenüber, dem Erkennen der Schmerzen und auch den dadurch geprägten Umgang mit anderen Personen (Mißtrauen, Wut, überhöhte Ansprüche usw.), die eben aus jenen Erfahrungen heraus resultieren und sich somit ein ewiger Rattenschwanz ergibt.
Man hat nicht die Verantwortung gegenüber der Taten anderer, sonst wäre das ja eine Schuldverschiebung (der Gedanke machte mich immer wütend), sondern für sein eigenes Wohlergehen und seiner persönlichen Art im Umgang mit anderen, die für das ganze Dilema ja nix´können.
Puh, schwieriges Thema, das ist ja nur ein Teilbereich des Themas Verantwortung.
Und es stimmt, da ich immer Angst habe, missverstanden zu werden, neige ich dazu umständlich auszuufern und wenn möglich nix´zu vergessen in meinen Ausführungen ;-).
Das ist es eben auch, die eigene Zeit "muss" dafür reif sein und es gibt auch viele bei mir noch unreife Zeiten, in denen ich nichtmal ein Bewusstsein über bestimmte Dinge habe.
Da gebe ich dir vollkommen recht, Angst , Wut und Trauer werden sich im Leben dauerhaft nicht vermeiden lassen, ich meinte tatsächlich die alten Ängste usw., die ja mit meiner Persönlichkeit und den daraus resultierenden Verhaltensweisen ziemlich (ich versuche sie zu lösen) fest verankert sind.
Aber das alte loszulassen wäre toll, da es mich in meinem Sein, Selbstbewusstsein usw. beeinträchtigt und ebenso im Umgang mit Problemen, Verarbeitung, anderen usw.
Der Schwerpunkt meiner Therapeutin ist Verhaltenstherapie, Traumatherapie und ziemlich viel Gestaltungsmöglichkeiten (wie heißt das dann ?), Aufstellungen usw.
Die Themenschwerpunkte allerdings bestimme ich, wenn ich traumatische Dinge noch nicht ansprechen möchte, respektiert sie meine Grenzen, denn sie meint es mache keinen Sinn mich zu schubsen.
Und natürlich geht es auch um meine ADHS hin und wieder, ADHS ist in seinen Ausprägungen ja unterschiedlich und nicht jeder hat alle Symptome zugleich und in voller Ausprägung.
Ich hab´einen guten Draht zu ihr und sie läßt mir die Möglichkeit die Richtung zu bestimmen.
Sie kann es auch aushalten, wenn eine Therapie trotz Anregungen von ihr vor sich hindümpelt, denn den Weg bestimmt jeder selbst - zumindest für mich ist das gut, denn wenn du willst ist sie mit Feuereifer dabei.
Familie wäre jetzt zu viel ;-), obwohl ja doch, quasi stellvertretend, das ist mein Mann und meine beste Freundin.
Aber es ist schön, das sie anerkennen, was ich bereits geschafft habe und eben nicht ständig an den Dingen rumkritel, die ich noch nicht geschafft habe.
Versprochen, 4 Wochen warte ich nicht mehr ;-), jetzt ist der richtige Zeitpunkt dafür!
Ich freue mich allerdings auch sehr zu lesen, welche Erfahrungen du mit anderen teilst (und ich mag deine klaren Worte, da weiß man wo man dran ist und das ist für mich sehr wichtig) und eben auch auf die Erfahrungen die wir alle so machen!
Ganz liebe Grüße, cats
#32
Heute ist ein schöner Sonntag - jawoll.
Ich genieße tatsächlich diesen verregneten Tag und höre mir Musik an (ich liebe stöbern bei youtube).
Das ist ein total schönes Gefühl, vielleicht vergleichbar mit einem fliegenden Teppich ;-).
Momentan hat´s mir diese Version eines unbekanntes Künstlers angetan: https://www.youtube.com/watch?v=e4D-z_YwQ4g (einfach kopieren wer mag und in die Adresszeile eingeben).
Tolle, eigene Version drausgemacht.
Ich fühle mich heute frei und glücklich.
Das ist vielleicht auch ein Ziel.
Schönen Sonntag noch, Lg cat
#33
War ein toller, wenn auch anstrengender Tag in der Therapie (diese Woche).
Irgendwie habe ich auch das Gefühl, das die Therapie ein Auslöser für´s Aufräumen gewesen ist (ich selbst bin natürlich daran beteiligt ;-) .
Momentan fällt es mir mal zur Abwechslung recht leicht die täglichen Erhaltungsarbeiten zu tätigen (klar ;-) geputzte Fenster habe ich immer noch keine....).
Es war interessant, mich in die Rollen anderer hineinzuversetzen, denn genau das war das Ziel in meiner letzten Stunde.
Klar ist es auch ein wenig befremdlich, den eigenen Mann usw. zu spielen und anschließend die eigene Position zu vertreten.
Aber man lernt so einiges daraus.
Mir hat die Thearapie bis jetzt z.B. klar das Gefühl vermittelt, das ich mich selbst steuern kann (auch das ich nix´muss!) und dies nicht andere für mich übernehmen können, wenn ich entsprechend auftrete und formuliere.
Dieses wiederum kostet Mut und ist anstrengend.
Ebenso habe ich festgestellt (Menschen in meinem Umkreis ebenso, das klingt sonst irgendwie vielleicht zu überheblich), das ich zwar über eine hohe soziale Intelligenz verfüge (also das Wissen und das schnelle, intuitive erkennen von Situationen, Gefühlen,einfühlen, verstehen der Zusammenhänge usw.), also quasi einen ordentlichen Haufen Werkzeug besitze, allerdings nicht bzw. schwer in der Lage bin, dieses auch sinnvoll zu benutzen, denn es hemmen mich Selbstwert und Angst, vielleicht auch ein Stück Selbstmitleid daran Situationen auch für mich angemessen zu lösen.
Soll heißen, entweder schlucke ich vieles runter und bemerke meine eigenen Gefühle nicht oder ich spüre eine Stinkwut (schlucke diese meistens runter, denn sonst würde ich explodieren wie eine Bombe und dies wäre unter Umständen auch unangemessen in der Heftigkeit = sämtliche alte Erfahrungen schwingen mit) oder ich explodiere tatsächlich (wenn auch selten) und die Situation läßt sich dann nur schwer sinnvoll lösen.
Das soll nicht bedeuten, das man nicht auch berechtigt wütend sein darf, allerdings ist es wichtig das richtige Maß zu finden.
Eben den Mut zu haben, Dinge klar zu stellen (ja ich darf das und sollte Grenzen setzen - nur rechtzeitig).
Ich freue mich darauf, den Umgang mit meinem Werkzeugkoffer zu erlernen ;-) , wohin immer mich das führt.
Interessant fand ich z.B. den Aspekt meiner Therapeutin mich ein wenig als Hedonistin zu sehen (Genußmensch und ja das stimmt, auch wenn es sehr vergraben ist) und eigentlich finde ich diese Vorstellung auch sehr schön, sein Leben eigentlich genießen zu wollen und ja zu besseren Zeiten konnte ich das recht gut (wichtig ist auch hierbei ein Gleichgewicht, wie bei allem).
Auch habe ich es diese Woche geschafft eines meiner Ziele, nämlich die Wohnung alleine zu verlassen in die Tat umzusetzen und ich hatte keine Panikattacke.
Es war zwar nur ein kurzer Einkauf, aber wichtig dabei ist eigentlich nur, das ich es alleine geschafft habe ohne zu sterben ;-).
Und ebenso, das ich diesen kleinen Schritt anerkenne und ihn nicht mit der eigenen Forderung, das dies ja viel zu wenig sei zunichte mache.
Also liebevoll mit mir umgehe.
Wenn nicht ich, wer dann ?!
Irgendwie habe ich dabei auch begriffen das ich zumindest mir (das musss nicht für andere gelten!) einen Teil meiner Depressionen selber mache, indem ich freiwillig die alten Muster und Regeln unbewusst weitergeführt habe, soll heißen ich habe mich selbst beschimpft bei jeder Schusseligkeit und bei allem was ich nicht so erfüllt habe, wie es andere selbstverständlich hinbekommen.
Dies hat sehr wohl mit alten Mustern auf der Festplatte zu tun bzw. Erfahrungswerten (Eltern waren z.B. wahnsinnig von meiner Schusseligkeit genervt und im schlimmsten Fall wurde darauf sehr heftig, bestrafend reagiert, mindesten aber mit einer negativen Schimpftirade) und dies habe ich einfach so für mich nicht hinterfragt übernommen.
Wenn man sich also den halben Tag mehr oder weniger unbewusst/bewusst beschimpft und verurteilt (innerlich z.B. du Depp, du Idiot, du Versager), muss man sich zumindest über einen Teil seiner Depressionen nicht wundern.
Allerdings muss man dies erstmal klar wahrnehmen und begreifen wie man sich selbst damit bestraft.
Ich habe also die Freiheit mich selbst zu lenken.
Meine zukünftigen Ziele sind also, meine Freiheit zu gewinnen bzw.meine Angst zu reduzieren und mir mein Leben zurückzuerobern.
Nächste Woche will ich also wieder einmal rausgehen.
Und einige Reperatur und Verschönerungsarbeiten angehen.
Fenster putzen steht allerdings auf meiner Liste gaaaannnnnz weit unten ;-).
Lg, cats
#34
Danke cats. So ungefähr die gleichen Schwierigkeiten habe ich auch. Panikattacken kenne ich in milder Form auch. Als ich diese erstmals erlebte, habe ich mich
sehr erschrocken,wusste nicht, was ist das ?
Der Umgang mit Wut,Zorn und anderen Gefühlen sowie bewusste Selbststeuerung ist ebenfalls mein Lernthema. Ich hab aber keine Therapie in Anspruch genommen,
schon allein wegen der Schwerhörigkeit. Einzige Ausnahme waren im vorigen Jahr 4 oder 5 Sitzungen mit einer gehörlosen Therapeutin. Das war schön,
doch diese musste aus privaten Gründen wieder zurückgehen nach Hessen.
Tja, der Haushalt. Ich möchte da unbedingt weiterkommen, aber es schieben sich immer wieder andere Dinge dazwischen,zum Beispiel Besuche,Arzttermine,Sport- Termine.
Pausen brauche ich ja unbedingt auch.............ausserdem brauche ich früh immer einen langen Anlauf, bis ich auf "Betriebstemperatur" komme.
Egal, es fühlt sich gut an. Wenn der lange Anlauf nicht möglich ist, ist es anstrengender mit allem.
Jut. det wollte ich anmerken,konnte gerade nicht weiterschlafen,hihihi. Grüssele Mausohr
#35
Liebe Mausohr,
so ging es mir bei den ersten Panikattacken auch, das ich sie nicht einordnen konnte.
Dann lernen wir halt voneinander, das finde ich auch sehr wichtig ;-) !
Falls ich dir damit hoffentlich nicht zu nahe trete (wenn doch ignoriere meine Frage bitte), wie soll ich mir das mit der Schwerhörigkeit vorstellen (also die Schwere usw.), wie geht man damit im Alltag um ?
Ich würde das deshalb sehr gerne wissen, um dich eben besser nachvollziehen zu können, denn ich lebe ja quasi in der Welt der Hörenden und kann mir zwar gewisse Probleme dadurch durchaus vorstellen, aber ich denke es ist einfach immer noch was anderes selbst damit zu leben im Alltag.
Beispielsweise bin ich durch meinen damaligen Job dazu gekommen, mal einen Tag im Rollstuhl zu verbringen (in der Gruppe) und das war durchaus eine wertvolle Erfahrung, selbst wenn sie einem nur einen kleinen Einblick verschafft - aber ich finde es wichtig die Welt auch mal aus dem Blickwinkel von anderen wenigstens im Ansatz zu betrachten.
Hätte ich mir ja manchmal von meiner Umgebung gewünscht bezüglich meiner Depression usw., aber das ist wohl auch ein Thema, das die meisten nicht nachvollziehen können oder wollen?!
Das mit deiner Therapeutin finde ich sehr schade und dadurch wird mir schon etwas deutlicher, wie sehr dich das einschränken kann.
Puh, wenn ich mir vorstelle, ich hätte nur einen einzigen Therapeuten zur Wahl gehabt...gar nicht so einfach, denn die Chemie/Therapie sollte ja auch noch stimmen.
Vielleicht hast du ja irgendwann die Möglichkeit nochmal eine/einen gehörlosen Therapeuten zu finden - ich wünsche dir das!
Guck´ich finde, du machst das besser als ich, wenn ich bedenke, das du a) Termine und Freizeit draussen verbringst (kostet ja auch Zeit/Kraft und davor drücke ich mich ja momentan noch) und b) soweit ich das herauslesen konnte, auch einige Aufgaben für deinen Mann mit übernimmst.
;-) Das mit der Betriebstemperatur kenne ich zu gut und ich mache zwischendurch auch immer wieder Pausen (um mich zu belohnen/zu entspannen), aber so klappt das momentan recht gut!
Ich freue mich, das es sich für dich gut anfühlt mit der Räumerei und teile dieses Gefühl mit dir, das aufräumen gibt mir Kraft und Struktur (hätte ich ja nie gedacht, das ich das mal sage ;-) ).
Lg, cats
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