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Lena stellt sich vor
Ein herzliches "Hallo" in die Runde :) Schon längere Zeit lese ich regelmäßig bei Euch mit und heute hatte ich das Gefühl, dass der Zeitpunkt gekommen ist, an dem ich mich hier auch aktiv im Forum beteiligen möchte.
Um es schon einmal vorneweg zu sagen: dieses Forum empfinde ich als wirklich außergewöhnlich, was Eure gegenseitige Unterstützung und die vielen tollen Ratschläge (insbesondere von numi) betrifft. Einige Eurer Ideen und Ratschläge habe ich bereits nach und nach in meinen Alltag etabliert (insbesondere das Prinzip "Leistung und Belohnung") - und dabei erste kleine Erfolge erzieltDoch nun zu mir: Bis vor kurzem war mir gar nicht wirklich bewußt, dass ich unter einer Antriebsstörung leide. Wie bei einigen Mitgliedern dieses Forums gibt es bei mir Bereiche, in denen ich anscheinend "alles im Griff" habe (also z.B. Arbeiten ordentlich und pünktlich erledige). Dies betrifft zum einen den beruflichen Bereich, zum anderen Aufgaben, die im ehrenamtlichen organisatorischen Bereich liegen oder aber z.B. auch Hilfeleistungen im Freundes-/Verwandtenkreis. Ich glaube sogar, dass mich viele Freunde und Bekannte als ziemlich organisiert und diszipliniert einschätzen. Aber.......leider gibt es auch eine ganz andere Seite, welche ich zumindest im engsten Familienkreis (Ehemann, zwei Teenagersöhne) nicht wirklich "verstecken" kann: zu Hause habe ich Ecken, welche schon seit Jahren nicht mehr als aufgeräumt gelten können - zumeist in Bereichen, welche Besucher nicht ohne weiteres erblicken (Arbeitszimmer, Keller, Dachboden, Schlafzimmer). Aber auch in den anderen Zimmern ist die Ordnung doch eher schwankend. Kündigt sich bei uns Besuch an, gerate ich regelmäßig in Aufräumstress - ich schaffe es zwar zumeist, innerhalb eines halben Tages die Haupträume (Wohnzimmer, Küche, Gäste-WC) so auf Vordermann zu bringen, dass zumindest diese Räume ordentlich und aufgeräumt aussehen. Dies jedoch zumeist mit der Folge, dass sich dann noch mehr Dinge aus den Haupträumen in den anderen Räumen befinden Mein Mann ist jemand, dem Ordnung wichtig ist und seine Bereiche im Haus (z.B. seine Schrankhälften, Werkzeugkeller etc.) immer aufgeräumt hält. Ich weiß genau, dass es ihn sehr nervt, wie es an bestimmten Stellen aussieht, die von meinen Kisten, Tüten etc. (meist gefüllt mit Büchern und Papieren) regelrecht zugestellt sind. Es handelt sich dabei auch ausschließlich um meine Dinge. Mein Mann spricht das Thema des Aufräumens auch immer mal wieder an (allerdings mit negativen Verstärkern, wie ich jetzt weiß). So meint er manchmal, er würde jetzt die Wustecken im Arbeitzimmer aufräumen wollen- dies hat in der Vergangenheit bei mir immer eine doch eher heftige verbale Reaktion erzeugt, da ich um das Entsorgen meiner Sachen ohne Mitsprache fürchtete (danach habe ich mich dann halbherzig ans Aufräumen gemacht - bin aber immer in der Mitte steckengeblieben). Ich selbst weiß natürlich die ganze Zeit um die diversen Baustellen im Haus, da diese aber noch nicht so extrem geworden sind, dass man hier z.B. niemanden mehr hineinlassen könnte, habe ich diese unerledigten Aufgaben eher permanent im Hinterkopf - mit der Folge, dass ich eigentlich seit Jahren nicht mehr richtig entspannen kann (da ja eigentlich noch so viel zu tun wäre). Anstatt mich aber z.B. an den Abbau der Papierberge zu machen, lenke ich mich wunderbar ab: entweder mit beruflichen Arbeiten (ich arbeite von zu Hause im Homeoffice) oder aber mit Haushaltsaufgaben, die nicht wirklich notwendig wären (aber sehr viel angenehmer sind - wie z.B. Einkäufe, das Kochen und Backen mit neuen Rezepten...). Auch mag ich gerne Dinge im voraus planen (Urlaube, Feiern, Treffen mit Freunden). Mit anderen Worten: ich bin eigentlich immer permanent mit etwas beschäftigt, aber häufig lenke ich mich mit dem Beschäftigtsein von den tatsächlich anstehenden Aufgaben ab. Es hat lange gedauert, bis mir dies wirklich so bewußt geworden ist - ich habe viele Jahre tatsächlich von mir gedacht, dass ich nicht zum Aufräumen komme, weil ich so viel zu tun habe (dabei ist es genau umgekehrt) Seit ich auf dieses Forum gestoßen bin, haben sich für mich ganz neue Sichtweisen ergeben - und auch ganz neue Formen, mit meiner Antriebsschwäche umzugehen. Die letzten Wochen habe ich das Prinzip Leistung und Belohnung immer mehr in meinen Alltag integriert - mit der Folge, dass erste Ecken im Arbeitszimmer wieder frei sind :). Da ich das Gefühl habe, es würde mich noch mehr motivieren, meine Aufgaben und Belohnungen hier bei Euch aufzuschreiben, habe ich mich heute angemeldet und freue mich schon auf den Austausch mit Euch! LG LenaGold
Silber
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Medaille
Pokal
Hallo Lena!
Herzlich Willkommen bei den aktiven Forenteilnehmern ;)
Es sind ja täglich sehr viel mehr Gäste im Vergleich zu den aktiven Schreibern, und ich finde die Vorstellung schön, dass da viele darunter sein könnten, die - wie du - etwas für sich aus dem Besuch hier mitnehmen können.
Ja, eine Antriebsschwäche würde ich es nach deinen Beschreibungen auch eher nennen, da es deine Lebensqualität nicht in dem Maße einschränkt, wie es bei manch anderem hier der Fall ist. Aber nichtsdestotrotz sehe ich in dir meine Meinung bestätigt, dass es vielen Menschen so geht, die sich wohl nie und nimmer als Messies sehen würden (was sie ja sowieso nicht sind, der Unterschied ist dir sicher inzwischen bekannt), aber die eben doch in Teilbereichen ihres Lebens unnötige "Qualfaktoren" mit sich herumschleppen, und nicht wissen, wie sie diese in Angriff nehmen sollen. Wenn man danach Ausschau hält, sieht man es auf einmal überall. Ich habe zum Beispiel eine Bekannte, die monatelang von ihrem Umzug wusste, aber nicht damit anfangen konnte, Umzugskisten zu packen. Der Termin rückte näher und näher, sie sprach immer häufiger davon. Man merkte, dass es ihr unangenehm zu werden begann, doch auch bei der nächsten freundlichen Frage "Na, kommst du mit den Umzugsvorbereitungen voran?" kam eher ein verlegenes "Hmm...nich so wirklich...ich müsste mal langsam anfangen zu packen." Sie ist inzwischen erfolgreich umgezogen, aber ich schätze, es geschah alles auf den letzten Drücker, mit viel Stress und Angespanntheit, und - vermutlich - war auch ihr Mann zwischendurch ziemlich stinkig auf sie. Das ist alles so unnötig belastend, auch für Beziehungen.
Das Prinzip von Leistung und Belohnung kennst du bereits - super :)
Wie sieht es damit aus, dir große Aufgaben in sehr viel kleinere Teilschritte zu zerlegen, und dich für das Angehen von Angst-Aufgaben besonders zu belohnen? Hast du das auch schon in deinen Katalog aufgenommen, oder gehst du mehr danach vor, welche Aufgaben gerade vor dir liegend machbar erscheinen, und klammerst die großen Brocken noch aus?
Hallo numi,
vielen Dank für die nette Begrüßung! Bislang habe ich die wirklich großen Brocken noch beiseitegelassen (also z.B. die großen Kisten im Arbeitszimmer, die reichlich gefüllt sind mit Papieren jeglicher Art....). Ich habe mich mehr auf kleinere "Häufchen" und einzelne offene Stellflächen konzentriert. Spannend werden dann tatsächlich die größeren Arbeiten - da muss ich mir noch überlegen, wie ich diese in kleinere Aufgaben zerlege und mich dann belohne....
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