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Alles Zuviel
#51
"Wie ich das geschafft habe? Bei den Kindern ist die Antwort einfach: Erziehung durch Vorleben."
Boah, numi, watt kannste fies sinn! ;)))
Wenn ich das Vorleben könnte, wär ich nicht hier gelandet. Und jetzt haben meine Jungs ja schon ein Jahrzehnt die andere Prägung erlebt .... ne, ich glaub ich muss da deinen Plan B fahren, so wie bei deinem Mann. Und eine Tischchenlösung finden ...grübel.
Gold
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Pokal
ja, das tut mir Leid. Manchmal vergesse ich, dass das eben nicht alles so einfach ist. Um die Wahrheit zu sagen, auch bei uns war und ist das nicht alles sooo einfach. Es erfordert schon, dass man zu einem gewissen Grad darüber nachdenkt. Dass ich von Natur aus faul bin, und daher immer danach strebe, mir so wenig Arbeit wie möglich zu machen (zugleich kommt es aber nicht in Frage, andere meine Arbeit machen zu lassen), sitze ich schon manchmal einfach nur da und denke darüber nach, wie man ein wiederkehrendes Problem zukünftig am besten gleich im Vorfeld vermeidet. Ich kenne ja meine Strategien, und schaue dann, welche davon am besten passt, wenn etwas geschieht, über das ich mich regelmäßig ärgere. Dazu muss man sich auch genau beobachten, und auch darauf achten: Kehrt die Situation so wieder?
Es hat mich geärgert, dass mein Mann seine benutzten Kaffeepads immer neben der Kaffeemaschine abgelegt hat, obwohl der Mülleimer höchstens einen Meter entfernt ist. Aber da muss man eben einen Meter weit gehen, sich bücken, den Mülleimerdeckel hochnehmen, Pad rein, Mülleimerdeckel zu, dann muss man sich die Finger waschen, und das, wo man doch nur mal eben eine Tasse Kaffee haben wollte. Die Lösung: Ich hab eine kleine Glasschale (ehemals für Konfekt oder so) neben die Kaffeemaschine platziert. Nun schmeißt er seine Pads immer ganz ordentlich dort rein. Keine Kaffeeränder mehr auf der Anrichte, und man muss nur noch nach 5-7 Tassen zum Mülleimer, statt bei jeder einzelnen Tasse.
("Wenn etwas immer wieder auf dem selben Platz landet, dann mache fortan diesen Ort zu seinem festen Platz")
Anderes Problem: Männe nahm immer seine guten T-Shirts für die Arbeit. Da hatte schon seine Mutter ihre liebe Not mit ihm, und er hat natürlich nach dem Umzug seinen Schrank wieder genau so eingeräumt, wie er das gewohnt war. Als ich ihm dabei zusah, fiel mir auf, dass er die guten T-Shirts auf Augenhöhe stapelte. Ich nahm also die guten T-Shirts und räumte sie in ein Fach, für das er sich bücken muss. Die Arbeits-T-Shirts kamen auf Augenhöhe. Seitdem hat der Mann nie wieder ein gutes T-Shirt auf die Arbeit angezogen.
Drittes Ärgernis: Männe isst gern abends mal was Süßes, und lässt dann die Folien auf seinem Schreibtisch liegen. Papiermüll war kein Problem, aber Plastikmüll blieb immer liegen. Warum? Weil ein Papiermülleimer beim Schreibtisch stand - das gehört sich schließlich so - aber doch kein Gelber Sack. Die Lösung: Gelben-Sack-Mülleimer dazu gestellt.
Viertes Ärgernis: Männe fängt eine neue Rolle Klopapier an, schmeißt aber die alte Pappe nicht weg. Die steht dann auf dem Waschbeckenrand, und ärgert mich. Eine mögliche Lösung wäre gewesen, hier einen Papiermüll aufzustellen. Hätte ich tun können, wollte ich aber nicht, weil mir ein Pappelager im Bad missfallen würde. Die andere Möglichkeit besteht darin, bis Sankt Nimmerlein mit ihm zu diskutieren, dass er die blöde Pappe zum Müll bringen soll - und zwar bei jeder vergessenen Pappe von vorn, die nächsten 40 Jahre lang. Ich hab mich dann für die Variante entschieden, die leere Pappe selbst zum Papiermüll zu tragen. Bzw auf mein Tischchen, bis ich das nächste Mal in den Hauswirtschaftsraum muss.
Alle vier Lösungen haben gemeinsam, dass sie die energieeffizienteste Art sind, mit dem Problem umzugehen. Du kannst nicht ändern, dass der Mann seine Pads neben die Maschine legt, statt in den Müll. Du kannst nicht ändern, dass er auf Augenhöhe in den Schrank greift, statt sich zu bücken. Du kannst nicht ändern, dass er am PC Süßigkeiten isst und Folienmüll verursacht. Du kannst nicht ändern, dass er die Klopappe stehen lässt. Aber du kannst dich darauf einstellen und - oft mit wenigen Handgriffen - deine Umgebung an diese Gewohnheiten anpassen. Und zwar nicht nur an "seine" Fehler, Macken und Unarten, sondern auch an deine eigenen. Du musst dazu lernen, zu akzeptieren, dass du ein fauler Mensch bist, der "sich selbst entgegen kommen" muss, damit er das macht, was gemacht werden muss. Mit so wenig Energieaufwand wie möglich. Faulheit ist nichts Negatives.
Es ist ganz einfach eine Überlebensstrategie, in guten Zeiten Energie zu sparen, damit man in schlechten Zeiten genug davon übrig hat. Faulheit motiviert uns, weniger kraftaufwändige Lösungen für unvermeidbare, immer wiederkehrende, anstrengende Tätigkeiten zu erfinden. Das RAD - eine der bedeutendsten evolutionären Erfindungen überhaupt - ist im Grunde nur entstanden, weil es irgendjemandem zu anstrengend war, schwere Dinge von A nach B nur mit Muskelkraft zu bewegen.
#53
Danke, numi, für deine ausführliche Antwort! Besonders interessant fand ich die T-Shirt Geschichte, wie du dir da die Faulheit zu Nutze gemacht hast.
Aufgefallen ist mir besonders, wie aktiv du damit umgehst. Während ich mir schon die Analyse schwer fällt und ich dann denke: warum machst du das nicht, das kann doch nicht so schwer sein....
Naja, immerhin habe ich ein kleines Laster - ich gönne mir jedes Jahr ein Ordnungsbuch zur Inspiration. Mein Mann lacht sich schon schimmelig, aber immer wieder finde ich darin ein bis zwei Ideen, die mir passend erscheinend :)
#54
Diese Lösungswege sind klasse - grad das T-Shirt-Beispiel. Hm, dann müßte ich wohl Kehrschaufel und Handfeger [b]auf[/b] den Kühlschrank stellen und alle Leckereien möglichst in Bodennähe lagern *lach*
Gestern wollte ich nach dem ersten doch recht harten Arbeitstag gar nichts mehr machen. Aber dann wurde mir klar, dass, wenn ich pausiere, der alte Schlendrian schnell wieder einzieht. So hab ich dann doch noch zwei Müllsäcke gefüllt und einen gleich entsorgt. Der andere flog heute abend raus - und drei neue Säcke warten darauf, dass ich sie runterschleppe (morgen).
Es nervt!.
Ich hab gestern eine der beiden letzten Müllecken angefangen. Dabei sehe ich die gar nicht, weil sie gut versteckt sind. Aber ich weiß natürlich, was dort ist. Trotzdem - so langsam will ich mit der Menge an Müll fertig werden und mich den Details widmen können. Tja, geht leider nicht. Ich scheine einen inneren Aufpasser zu haben, der darauf besteht, dass erst das Grobe weg muss. Leider neige ich aber auch dazu, zwar alles, was ich mache mit voller Kraft und ganzem Einsatz zu tun - aber im Allgemeinen nur vier Wochen lang oder so. Mir fehlt das ausdauernde Interesse. Vielleicht ist es deshalb so wichtig für mich, auch die letzten beiden großen Berge abzutragen. Aber so wirklich Lust habe ich schon keine mehr :-(
Ich will das Erreichte genießen - aber wie soll das angehen, wenn ich mir kein Ausruhen erlaube? Naja, wenn die Ecken weg sind, geht es vielleicht *hoff*
#55
Numi, ich habe über die Tischchenlösung nachgedacht und kam nicht weiter. Vor der Treppe nach oben konnte ich kein Tisch hinstellen aus Platzgründen. An der Wand hängt ein Gründerzeitspiegel meiner Oma, davor ein kleine Konsole und darauf etwas zur Zierde. Da passt kaum was drauf - und wie sieht denn das aus!!! Besonders, wenn das so lange darumliegt!
Und in dem Moment, musste ich an Dich denken, wie du dir sowas zu nutze machst! Das Stören ist ja hilfreich, weil ich dem dort nicht ausweichen kann. Außerdem hat es eine bequeme Höhe, so dass ich froher Hoffnung bin, dass ich es eben nicht so lange da liegen lasse, sondern einfach mitnehme. :)))
AllesZuviel, du kannst doch jetzt auch schon ins Detail gehen, wenn es dir ein Bedürfnis ist! Du musst doch schon jetzt überlegen, was du ändern kannst, damit du nicht wieder rückfällig wirst. Da gibt es doch viel zu bedenken. Du darfst dann halt nicht den Großkram ganz vergessen. Nicht nur Schwarz oder Weiß, sondern auch grau oder gemustert ;)
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