Komplizierte Situation

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28.01.2014 00:45
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#21
Gast
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Tante Mausohr,
ich bin mir gerade nicht sicher, ob du bezüglich des Autos nur einfach bei deinen eigenen Gedanken bist - was ja völlig in Ordnung wäre - oder ob ich irgendwas geschrieben habe, das dich denken lässt, bei uns gäbe es ein solches von dir beschriebenes Auto, oder wir planten, eins anzuschaffen. Mit "kleine Gurke" oder was ich da vorhin geschrieben habe, meinte ich nur irgendein billiges Auto mit wenig PS (günstig in der Versicherung).

Vor den Tabletten hab ich mich gar nicht gefürchtet. Ich hatte schon 1-2 Jahre Depressionen, aber wusste es nicht. Ich dachte immer nur, dass es das Leben zur Zeit einfach besonders übel mit mir meint, eine endlose Aneinanderreihung von Geschehnissen, auf die ich eigentlich gar keinen Einfluss hatte - und die zu ändern ich mich nicht in der Lage sah.
Durch einen dummen Zufall kam mir der Verdacht, der dann vom Neurologen bestätigt wurde.
Ich stellte es gar nicht in Frage, ob ich Medikamente nehmen soll oder nicht - was der Neurologe auch sehr ungewöhnlich fand, und mir bei meinem 3. Besuch auch sagte. Sonst, so meinte er, wäre es immer der schwerste Teil, seine Patienten zu überzeugen, Antidepressiva zu nehmen. Aber für mich war die Erkenntnis, dass ich unter Depressionen litt, kein Schock, sondern eine Erlösung. Es erklärte so vieles, es beendete die quälende Frage: "Warum passiert mir immer so viel Scheiße, komm ich da denn nie mehr raus?"
Die Medis habe ich als Initialzündung gesehen, wie eine Überbrückung für eine völlig leere Autobatterie. Nichts, was für sich allein reicht, um dich am Laufen zu halten, sondern nur, um dich nach so langer Kraftlosigkeit einmal in Gang zu bringen. Nach ein paar Wochen hätten das genauso gut Kalziumtabletten sein können - ich habe mich völlig normal gefühlt - allein die Logik hat mir gesagt, dass es die Tabletten sind, die machen, dass ich mich "normal" fühle.
Hmmmm...gerade schließt sich bei mir ein Bogen zu meinem Schwiegervater. Meine Mutter sagte mir damals, sie habe schon lange gewusst, dass ich Depressionen habe (sie hat selbst immer wieder welche, kennt sich daher aus, und da Depressionen wohl zum Teil erblich bedingt sind, kam ihr der Verdacht ziemlich schnell), aber sie hat mir NIE gesagt, dass sie diesen Verdacht hat - aus Angst, dass ich "ausflippen" könnte. Ich bin mir ganz sicher, ich wäre zu keinem Zeitpunkt ausgeflippt, sondern erleichtert gewesen, und mir wäre viel Leid erspart geblieben.
Es wäre sicher ein Fehler, von mir auf andere zu schließen, denn dass ich mit meiner Art, damit umzugehen, doch eine ziemliche Seltenheit bin, habe ich durchaus schon mitbekommen, und das nicht erst hier im Forum. Aber eine interessante Parallele ist es trotzdem.


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28.01.2014 07:02
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#22
IB
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hallo numi,

ja ich würde mich freuen, wenn du ein hier bleibst und uns mit deinen Erfahrungen und Erlebnissen die Palette der Möglichkeiten, wie ich mein leben verändern kann, ergänzt.
und du kannst gerne deine Infos an passenden stellen ergänzen oder deine geschichte in einem thread berichten...

was mich noch interessiert: du hast geschrieben, dass du wusstest wie du sein wolltest und das ziel erreicht hast.
mir fällt es schwer zu formulieren wie ich sein will. ich kann sagen, welche Verhaltensweise ich mir wünsche, aber wer und was mich als Person ausmacht im SEIN, die antworten fehlen mir.
wie bist du dahin gekommen?
ich weiss, wie ich NICHT SEIN will (wie meine mutter, wie ein messie...), aber die worte für die Person, die ich SEIN will, die fehlen mir.


ja, und was deinen SV angeht, so wie du es zuletzt formuliert hast, dass du vorgehen willst, denke ich, ist das die variante, mit den meisten Chancen und die, bei der du deine Energie so nutzen kannst, dass sie nicht sofort verpufft.

viele grüsse
sonja


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28.01.2014 12:48
#23
Ta
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Mensch sonja, das ist jaeine interessante frage............ich mache mir darüber aber lieber keine gedanken, soondern lasse mich
im Glauben an Gott leiten............hab genug andere Baustellen,obwohl ich natürlich weiss, das hängt zusammen.....Grüssele Mausohr


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28.01.2014 14:26 (zuletzt bearbeitet: 28.01.2014 14:28)
#24
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Mausohr, die Leichtpkws gibt es noch. Mit den Dingern, die nur bis 25km fuhren (wie wahrscheinlich die Schwalbe) nutzten eine Lücke im Gesetz und man brauchte gar keinen Führerschein. Wurde auch gerne mal genommen, wenn der Lappen gezupft wurde. Diese Lücke wurde aber geschlossen und jetzt braucht man einen Führerschein der Klasse AM, wie für ein Moped. Vielleicht wäre das ja was.

Numi, hatte tatsächlich übersehen, das SchwiMu schon einen Führerschein hat. Und ich finde es gar nicht so schlimm, wenn sie alle ihre Besuchsfahrten mit einem Zweck verbindet. Dachte nur, dass sie halt ständig jemand bittet - was ja anscheinend auch der Fall ist, und das kann ja ganz schön nerven...
Das "Feng shui gegen das Gerümpel des Alltags" habe ich auch. Leider hat es mich damals nicht so in Wallung gebracht. Aber jetzt könnte ich es mir nochmal mit frischen Augen anschauen.
Beim Lesen begann ich mich zu Fragen, ob es vielleicht so etwas wie eine partielle Depression gibt. Irgendeinen Punkt im Gehirn, der wenn er gereizt wird, den Rest des Gehirns auf Deppressionsniveau herunterfahren lässt und diese Handlungsblockaden auslöst...Mama mia, wäre doch echt mal interessant, wie der Ablauf einer Teilblockade im Gehirn ist.
Ratschläge geben, als nicht Betroffener...da wäre ich mir auch unsicher.
Es gibt ja den schönen Spruch "Ratschläge sind auch Schläge". Ich nenne sowas lieber Inspiration, weil ich denke, so kann jeder besser sehen, dass es nur eine Anregung sein soll, mal durch zu denken, ob es für einen selber passt. Wenn es nicht passt, klappt es eh nicht. Wenn es nicht geklappt hat, hat es (noch) nicht gepasst.

Inspiration hole ich mir gerne, um mal den Tunnelblick abzulegen :) Im Augenblick faszinieren mich die Vielzahl an Lösungen für das Socken/Waschmaschinen-Problem. Habe schon 7 zusammen und probiere gerade aus, ob mir die 6. liegt.
Für eine 8. in Reserver wäre ich durchaus zu haben !-)

LG Sissi

Schrittchen für Schrittchen - Hauptsache die Richtung stimmt!

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28.01.2014 17:58 (zuletzt bearbeitet: 28.01.2014 17:59)
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#25
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"ich weiss, wie ich NICHT SEIN will (wie meine mutter, wie ein messie...), aber die worte für die Person, die ich SEIN will, die fehlen mir."

Hey, Aus Chaos entsteht Neues, mit dem Satz "Ich weiß, wie ich nicht sein will" beginnt es meiner Meinung nach. Bei mir war es: "Ich will keine Person sein, die schreit und beleidigt. So war ich früher nie, und so will ich auch nicht mehr sein." Mein damaliger Freund hatte mich im Lauf der Jahre dazu gebracht, ihn mit den übelsten Beschimpfungen zu überhäufen, nur um ihn zurück zu verletzen - bevorzugt in der Öffentlichkeit. Und das von jemandem, für den es früher mal undenkbar war, irgendwen - egal wen - mit sowas wie "Du Arsch!" zu betiteln - nicht mal im Scherz. Ich wusste, wo ich wieder hin wollte, nämlich wieder zu dieser Person werden. Ich habe aufgehört zu schreien, und ich habe aufgehört zu beleidigen. Wenn mein Freund nach diesem Mittel griff, habe ich nur da gestanden und geschwiegen. Wenn er fertig war, habe ich mich umgedreht und irgendwas gemacht - ne Socke aufheben oder mir die Haare kämmen, irgendwas, was halt zeigt, dass ich die Unterhaltung verlassen habe.
Wie man sein will, ist vielleicht einfach eine Frage der (Um-)Formulierung. Aus "Ich will keine Person sein, die schreit" wird "Ich will eine Person sein, die nicht schreit."
Aus "Ich will kein Messie sein" könnte vielleicht werden "Ich will ordentlich sein." oder "Ich will eine aufgeräumte Wohnung haben." oder "Ich will mich in meiner Wohnung wieder wohlfühlen." Oder "Ich will mich wieder gern in meiner Wohnung aufhalten."
Wie man "Ich will nicht wie meine Mutter sein" umformulieren könnte, hängt dann wohl davon ab, welche Eigenschaften an ihr so negativ sind.


Meine Sockengeschichte für dich, MissSissiVoss:
Es war einmal eine numi, die hasste Socken sortieren wie die Pest. Als sie eines abends mal wieder vor fünfzig unterschiedlichen Socken saß, teilweise unterschiedlich verwaschen, teilweise geschrumpft oder ausgeleiert, und sich bemühte, die richtigen Paare zu finden, da warf sie zornig alle Socken in den Müll und rief: "Morgen kaufe ich 30 Paar exakt gleiche Socken, dann ist Ruhe im Karton!" Gesagt, getan, sämtliche Socken wurden durch vollkommen identische ersetzt, in 44-46, schwarz, etwas zu groß für mich, und an der Untergrenze für meinen Mann. Für ein paar Monate war das Leben schön. Einfach irgendwelche zwei Socken nehmen und knäulen, kein Suchen, kein Gegens-Licht-halten, kein Augen zusammenkneifen und kritisch prüfen, kein Memoryspiel-das-am-Ende-nicht-aufgeht mehr.
Doch leider waren wir arme Menschen, und ich kaufte damals billige Socken, die recht bald löchrig wurden und zerschlissen. Dann waren da noch die Kinder, die viele sehr gute Socken geschenkt bekamen, so dass mir das Spielchen nicht mehr erspart blieb. Aber ich merkte, dass es bei Kindersocken ganz einfach ist, weil die so bunt sind, dass man das Gegenstück ganz leicht findet.
Ich schmiss die ganzen zerschlissenen Gammelsocken und auch die grässlichen Tennissocken weg und kaufte 3 Dreierpacks gute für mich und ebenso viele gute für Männe - alle in unterschiedlichen Farben bzw mit unterschiedlichen Mustern.
Beim Wäschefalten habe ich ein System, und ein Teil davon ist, dass ich den ganzen Stapel durchgehe und grob vorsortiere. Dabei schmeiße ich alle Socken auf einen Haufen und hebe mir das Zusammenfinden für ganz zum Schluss auf. Übrig gebliebene Socken lege ich in eine Schüssel neben dem Trockner und werfe sie wieder in den Wäschekorb hinein, wenn ich eine neue Ladung zum Falten trage. Auf diese Weise hat sich noch jedes Paar wieder zusammengefunden, früher oder später. Heute ist mein Sockenmotto: Die Dinger sind einfach nicht für die Ewigkeit bestimmt. Dafür ist das Gefühl, in neue, flauschig weiche Socken zu gleiten, einfach viel zu schön!



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