Komplizierte Situation

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14.02.2014 23:21
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Ja, Sonja, ich bin definitiv wütend. Es kocht ja nicht nur das von heute hoch, sondern da laufen ja dann vor dem inneren Auge gleich wieder Filme aus der Vergangenheit ab.

Nein, ich weiß nicht, wie man so etwas begegnen soll. Die Frau biegt sich ja offensichtlich die Realität so zurecht, dass sie selbst glaubt, was sie da von sich gibt. Macht sie auch nicht zum ersten Mal, nur hat sie das bisher noch nie so deutlich getan, und mit dem Geld als so klar erkennbarem Hauptmotiv. Aber es ist weniger Hilflosigkeit als Ekel, den ich angesichts dessen empfinde. Ekel, wie eine Mutter ihrem eigenen Sohn und dessen Familie gegenüber so habgierig und egoistisch sein kann.

Verletzt trifft es hingegen noch nicht genug. Gedemütigt fühle ich mich. Aus meiner Perspektive bin ich die einzige Person gewesen, von der sie in den vergangenen Monaten ECHTE Unterstützung bekommen hat. Die anderen haben sie entweder mit Gleichgültigkeit betrachtet, oder sie haben sie sogar schlecht behandelt.

Es ist ja nicht nur so, dass sie Schulden einfordert, die lang abgegolten sein müssten. Mich stört ja schon allein die Tatsache, dass sie die Vereinbarung gebrochen hat, dass es sich bei dem Geld für die Führerscheine um ein GESCHENK gehandelt hat, das sie nachträglich in einen Kredit umwandelte. Auf einen Kredit hätte ich mich nämlich NIEMALS eingelassen, aus sehr guten Gründen. Mein Schwager und meine Schwägerin mussten ihre Führerscheinkosten übrigens nicht zurückzahlen, nur mein Mann und ich. Die Motive waren Rache und die Möglichkeit, uns damit zu erpressen, und das funktioniert schon viel zu lange viel zu gut. DESHALB bin ich auch sauer auf meinen Mann, weil er das - achselzuckend - hinnimmt.

Dass ich Misstrauen bekomme, kann ich eigentlich gar nicht sagen. Weiß ehrlich gesagt nicht, worauf du dich bei dieser Möglichkeit beziehst.

Ich kann nicht sagen, dass mir ihre Anerkennung oder wenigstens Dankbarkeit fehlen würde. Ich wusste und weiß, dass sie noch nie der Typ war, der sowas zeigen kann, deshalb habe ich damit auch nicht gerechnet bzw das nicht erwartet. Es ist ja nicht das bloße Fehlen von Anerkennung oder Dank. Stell dir vor, du spülst einen Riesenberg Geschirr, und währenddessen kommt dauernd einer rein, und macht schon gespülte Teller wieder dreckig. Und dann kommt dein Mann oder wer auch immer herein, und derjenige, der dich bei deiner Arbeit die ganze Zeit sabotiert hat, sagt nicht nur: "ICH habe das ganze Geschirr allein gespült!" - was schon infam ist - sondern er sagt obendrein noch: "Und SIE hat mir dabei immer wieder die Teller schmutzig gemacht."
Ich habe nicht unbedingt einen allgemein ausgeprägten Gerechtigkeitssinn, wie etwa cat, aber ich komme nicht damit klar, wenn mir eine ungerechte Behandlung widerfährt, bzw wenn ich zu Unrecht einer Missetat beschuldigt werde, die ich nicht begangen habe. Das macht mich total hilflos, und um das hinter mir lassen zu können, brauche ich es, dass mir jemand sagt: "Ich weiß, dass das nicht so abgelaufen sein kann, wie der andere behauptet, denn ich kenne dich, und ich weiß, dass du so etwas niemals tun oder sagen würdest" oder "Ich weiß, wie es wirklich gewesen ist, und das ist total fies, was der oder die da gerade mit dir abzieht".
Meine Erfahrung ist aber eher die, dass die meisten Menschen in so einer Situation lieber neutral bleiben, weil sie nicht genau wissen, wer Recht und wer Unrecht hat. Ich fasse die Neutralität dann bereits als ein Statement gegen mich auf. Nach dem Motto: Wenn du bei dieser Sache nicht ganz eindeutig auf meiner Seite stehst, bedeutet das, dass du es zumindest für möglich hältst, dass ich so etwas Furchtbares tatsächlich getan haben könnte, und das allein verletzt mich zutiefst.
So habe ich mich auch heute von dem Mittelding aus Gleichgültigkeit und Neutralitätswahrungsversuch meines Mannes verletzt gefühlt. Obwohl ich aus Erfahrung weiß, dass man bei ihm nicht mit Empörung rechnen darf, tappe ich immer wieder in die Falle, darauf zu hoffen, dass es doch diesmal wirklich zu weit gegangen ist, dass ihm die Hutschnur platzt und er endlich mal ruft: "Meine Mutter tickt ja wohl nicht ganz richtig, na warte, die ruf ich gleich an und werd ihr was husten". Aber wie sich heute gezeigt hat, hat auch die ganze Klops-Parade, die sie sich heute geleistet hat, nicht ausgereicht, um ihn auf die Palme zu bringen und endlich ein für allemal dafür zu sorgen, dass sie es unterlässt, uns mit diesen Pseudo-Schulden zu erpressen.

Ihr beiden:
Dass ich mal eine Liste der erbrachten Leistungen ausarbeiten soll, hat auch meine Mutter mir vorgeschlagen. Das werde ich auf jeden Fall asap angehen, sobald ich wieder runtergekommen bin. Vorgenommen habe ich es mir für Sonntag abend. Ich hoffe, dass dabei herauskommt, dass rein rechnerisch nicht wir denen, sondern mittlerweile die uns etwas schulden. Denn ich glaube, mit diesem Wissen im Hinterkopf wird er ihr beim nächsten "Angebot, mal wieder ein paar Schulden abzuarbeiten" anders begegnen. Er ist schon irgendwie der Typ, der Zahlen und Fakten braucht, nicht Emotionsausbrüche und Behauptungen a la "der hat das und das gesagt, als du nicht dabei warst".

Ob ich ihr überhaupt mit dem PC helfe, ist momentan sehr fraglich. Auf jeden Fall hat sie mich ja nicht konkret darum gebeten, sondern nur gemeint, dass sie das halt jetzt lernen müsste, und dass ja ihr Mann und ihr Sohn nie Geduld dafür aufgebracht haben. Es klang schon sehr deutlich durch, dass ich ihr helfen soll, aber solange sie mich nicht ganz konkret und persönlich fragt, tue ich einfach so, als ginge mich das nichts an. Denn ab jetzt gilt ganz klar: Wenn sie was von mir will, dann muss sie mich erstens fragen, und zweitens mit mir über den Wert und Gegenwert verhandeln. Nochmal kommt sie für 15 Stunden erstklassiger Arbeit sicher nicht mit einem Treuepunkte-Nudelsieb als Dankeschön davon.

Kontaktabbruch haben wir schon durch, AllesZuviel. Ich habe zwischen unserem Auszug und der Geburt des ersten Kindes keinerlei Kontakt zu denen gehabt, und ich spreche seit Dezember 2006 nicht mehr mit meiner Schwägerin. Wegen mir könnten wir jederzeit hier wegziehen, aber mein Mann spielt da nicht mit.


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14.02.2014 23:23
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oh und beinahe hätte ich es vergessen: Ich bin gern behilflich bei Bewerbungsschreiben und Lebensläufen. Eine große, individuelle Sorglosberatung kann ich über das WWW natürlich nicht anbieten, denn für eine gelungene individuelle Bewerbung muss man sowohl den Bewerber, als auch die Firma gut genug kennen, aber Korrekturen und Verbesserungsvorschläge gehen auf jeden Fall. Einfach PN schicken.


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15.02.2014 00:07
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hallo numi,

das ungerechtigkeitsgefühl habe ich übersehen, nun ja, es waren einfach Vermutungen und wenn dieses misstrauen nicht stimmt für dich, dann ist es so.

ich glaube, das gleichgültigkeits und neutralitätsding hat dein mann sich zu seinem schutz angeeignet, weil er seine mutti kennt und nicht anders gelernt hat, diesen Reaktionen zu begegnen.

die liste denke ich ist für dich sehr wichtig.
wenn ich geradeaus und ehrlich sein darf: ich glaube nicht, dass dein mann auf Basis dieser liste anders handeln wird. ich gewinne den eindruck, dass er in dieser Situation nicht in der lage ist, dir die ankennung anzubieten, die du brauchst. er hat gut gelernt ohne die Anerkennung seiner mutter auszukommen und stattdessen all ihre Missachtungen hinzunehmen.

nun gut, ein wenig "Verständnis" für deinen mann, bringt dich nicht von deiner Palme runter.

ihr habt euch euer leben eingerichtet, wie es euch gut tut. darauf ist deine schwimu vermutlich sehr neidisch und eifersüchtig, drum kann sie euch nichts gönnen. und dann noch die grenzen, die ihr gezogen habt und der kontaktabbruch (ablehungsgefühl). das trägt seinen weiteren teil zu ihren Reaktionen bei.
[kommt mir fast vor wie zwischen meiner mutter und mir - wir vermuten bei ihr einen unbewussten neid, weil ich im Gegensatz zu ihr ohne körperliche Einschränkung - nehmen wir mal die Kurzsichtigkeit aussen vor - auf die welt gekommen bin).
mit dieser Vermutung kann ich viele ihrer Verhaltensweisen anders einordnen, was nicht bedeutet, dass sie mich nicht immer wieder verletzen, wenn sie andere bevorzugt auch wenn ich mal daheim bin (selbst wenn ich nur einmal im jahr da bin) und mich besuchen geht gar nicht (ausser ich würde auf einem ihrer Reisewege wohnen, dann findet sie kurz zeit für mich)].
ich will da langfristig die dazugehörige grenze finden.
sorry, zurück zu dir und meine weiteren Vermutungen für dich: nebst dem ekel, über diese Unwürdigkeit und ungerechtigkeit anderen gegenüber, spielt Ohnmacht und Hilflosigkeit und Unsicherheit möglicherweise im Hintergrund eine rolle. vielleicht weil du dich ausgenützt fühlst. steckst Energie in andere menschen und bekommst dafür eins aufs dach und darfst die Ablehnung in gleicher weise erleben und fühlen, wie sie sie vermutlich fühlt. (da findest du deine Gerechtigkeit - nur nicht zu deinen Gunsten).
wünscht du dir vielleicht eine form von Solidarität und Loyalität seitens deines mannes? dass er dir zeigt, dass er zu dir steht? seine Entscheidung für dich untermauert?

nun gut, ich wünsche dir, dass du dich beruhigen kannst und mit all den gefühlen, die dich gerade beschäftigen, umgehen wirst und du deine lösungen damit umzugehen, finden wirst.

viele grüsse
sonja


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15.02.2014 00:34
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Nach einigem Nachdenken über deine Worte will ich mich ausnahmsweise auf ein ganz kurzes Fazit beschränken:

Ich glaube allmählich, die Frau WILL unglücklich, unzufrieden und sorgenbehaftet sein. Mitleid und Pflichtgefühl sind ihr Ersatz für Anerkennung, Liebe und Wertschätzung. Also muss sie dafür sorgen, dass sie in einem Zustand verharrt, der ihr Mitleid garantiert, und sie muss dafür sorgen, dass sich alle in ihrer Umgebung ihr gegenüber auf ewig weiter verpflichtet fühlen.


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15.02.2014 08:40
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Wie versprochen habe ich das Lesen nachgeholt, numi. Mir hätte schon bei der länge deines Beitrages auffallen müssen, dass dir was auf der Seele brennt...

Dein Fazit finde ich ziemlich passend. Allerdings glaube ich immer noch, das sie lieber Glück wäre. Allerdings braucht sie dazu "Anerkennung, Liebe und Wertschätzung" und da sie die nicht erhält beharrt sie auf ihrem Ersatz von Mitleid und Pflichtgefühl - wie du so schön geschrieben hast. Und die finanzielle und emotionale Erpressung sorgt dann einfach für Nachschub. ...Deswegen möchte ich dich in einem inneren Abstand bestärken, damit du dich von dieser Frau nicht unnötig aufreiben lässt. Manche Schwiegermütter sind wirklich nicht ohne.
Die Idee der Auflistung, was ihr schon alles für sie gemacht hat, finde ich gut. Auf für deinen Mann. Er wird sich wahrscheinlich nicht wunschgemäß empören, aber bei der nächsten Attacke mit größerer Gelassenheit eine Gegenleistung einfordern oder daraufhin weisen oder sie guten Gewissens abblocken können. Ausserdem wäre dann klar, wer bei wem im Boot sitzt. Das wäre ja wirklich wichtig für euch.

LG Sissi (...die jetzt leider schnell weg muss)

.

Schrittchen für Schrittchen - Hauptsache die Richtung stimmt!

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