Noch länger kann und will ich mir nichts vormachen

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06.01.2018 18:41 (zuletzt bearbeitet: 06.01.2018 18:44)
avatar  ratlos
#91
ra
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Ich kann keinen Status Quo herstellen, geschweigedenn halten. Will heißen ich ersticke in Dreck und Chaos. Obwohl ich seit 30 Jahren zwei Tage pro Woche (also jede freie Minute) nichts anderes tue als aufräumen zu wollen.

Irgendwo hatte ich es schonmal geschrieben: sicher bin ich mir nicht, ob ich wirklich Messie bin oder "nur" ne Antriebsstörung hab. Da ich aber durchaus riesen Probleme hab, irgendwas wegzuwerfen weil mans ja noch für was brauchen könnte und mich auch in vielem anderen wieder erkenne (Entscheidungsunfähigkeit, alles anfangen, nix fertig machen etc.) fürchte ich schon, dass ich hier "richtig" bin. Ändert nur alles nix wenn mir nicht entweder einfällt, wo ich mehr Kraft hernehme oder eben mir irgendeine Technik "über den Weg läuft", die effizienter ist *seufz*


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06.01.2018 21:06
avatar  Barbara Bruchhäuser ( gelöscht )
#92
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Barbara Bruchhäuser ( gelöscht )
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@ratlos

Liebe ratlos,

du solltest langsam anfangen und dir jeden Tag ein bisschen, wenn man nicht gleich einen Erfolg siehst ist nicht schlimm. Das kommt aber auf jeden Fall. Freu dich über jedes noch so kleine Eckchen, was du aufräumst.
Hast du niemanden, den du bitten könntest? Bleib am Ball und laß dich nicht entmutigen.

LG Barbara


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06.01.2018 21:13
avatar  ratlos
#93
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Das Problem ist, dass ich schneller Chaos mache als ich hinterherräumen könnte. Ich mach ja. Jeden Tag seit Wochen. Außer letzte Woche, da war ich zu krank/erschöpft nach der Arbeit. Aber einen Tag in der Anstrengung nachlassen und es ist schlimmer als vorher. von "Eckchen" kann ich nur träumen, so weit schaff ichs erst gar nicht


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07.01.2018 02:56
avatar  Fraggle
#94
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Hallo @ratlos ,

mich würde mal interessieren, wie machst Du Chaos?
Lässt Du einfach alles liegen, statt benutzte Dinge anschließend wieder weg zu räumen? Dann würde ich beginnen, das zu ändern.
Mit dem regelmäßigen Sauber machen habe ich auch Probleme, schaffe es jedoch, eine minimale Grundordnung zu halten und immer alles nach Gebrauch weg zu räumen. Müll zu trennen und weg zu bringen, wenn die Eimer voll sind, ist auch problemlos.

So hat jeder andere Schwerpunkte in seiner Problematik.

Herzliche Grüße von Fraggle

Sing' und schwing das Bein, lass die Sorgen Sorgen sein, in das Lied stimm' ein, froh nach Fraggle-Art :-)

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07.01.2018 09:55 (zuletzt bearbeitet: 07.01.2018 10:45)
avatar  ratlos
#95
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Ja, genau das ist das Problem. Seit 40 Jahren . Mein Bruder sagt dazu "meine Reflexe seien kaputt".
Es bleibt alles, aber wirklich alles dort stehen oder liegen wo ich es gerade nicht mehr brauche. Oft genug dann halt auf der Erde.

Natürlich versuche ich das seit Jahrzehnten zu ändern. Erschwerend kommt dazu, dass ich kaum Stauraum hab. Neue Schränke und Regale liegen seit Jahren unterm Bett, weil ich es nicht schaffe sie aufzubauen (geschweigedenn zu entscheiden, wo sie hinsollen). Dazu kommt ein bescheuerter Wasch- und Sauberkeitsfimmel. Mein Blick fällt auf irgendwas, ich denk das nimmst Du jetzt mit. Nächster Gedanke: geht nicht, dann muss ich wieder zurück und Hände waschen! (was z.B. bei einer harmlosen Klopapierrolle einfach bescheuert ist).
Wenn ich so motiviert bin wie nach dem letzten Urlaub und ein ganz klein wenig Boden gewonnen hab konzentrier ich mich sehr darauf und es wird ein klein wenig besser (was dann immer noch Meilen von "normal" entfernt ist). Was mir jedesmal wieder das Genick bricht sind Abweichungen vom Alltag (ich krank, Katzen krank, lange Arbeitstage...). Oder aber wenn ich "Sonderaufgaben" im Haushalt mache. Gestern hab ich Betten frisch bezogen. Ergebnis: in meinem vorher halbwegs aufgeräumten Wohnzimmer sieht es jetzt auch aus wie Sau (Staubsauger ist stehengeblieben, ein sauberer Teppich hats vom Wäscheständer bis auf die Erde geschafft. In die Küche legen, wo er hingehört geht nicht, dazu müsste ich erst wischen...).
Weihnachten hab ich die Futterautomaten gebraucht. Die stehen da jetzt immer noch, weil ich sie saubermachen will bevor ich sie wegräume
Ich hab wirklich jedes System ausprobiert, das mir einfällt. Z.B.: ich nehm mir nur eine Aufgabe vor und mach die fertig. Keine Chance: entweder bricht mir der Kreislauf weg oder ich hab nen guten Tag und komm vom hundertsten ins tausendste.
Es gibt ein paar ganz wenige Sachen, die einen festen Platz haben. Das ist dann so. Immer. Da ich einen extrem unsauberen Kater hab der alles vollpinkelt was er findet hat meine Tasche einen festen Platz. Darüber denk ich nicht nach, das ist einfach so.

Bei der Arbeit ist es ähnlich, nur dass ich es im Griff hab (also trotz allem alles wiederfinde und auch nichts wichtiges vergesse). Wie es in meinem Auto ausschaut lässt sich denken.

Was mich fast am meinsten "ärgert": für andere kann ichs ja. Nur für mich nicht

@BarbaraBruchhäuser: nein, leider gibt es niemanden. Es darf auch niemand wissen.
Das einzige was mir wirklich helfen würde wäre mindestens einmal im Monat Besuch.
Oder endlich die innere Blockade aufgelöst bekommen. Leider leichter gesagt als getan. Teilweise gerate ich in eine völlige Erstarrung wen ich es wirklich angehen will.

Als ich mich eben in meiner Küche umgeschaut habe kam mir ein Gedanke, den ich so glaub noch nie hatte. Ich verzweifel ja u.a. an dem Gefühl, unvorstellbare Mengen an Energie "für nix" aufzuwenden. Das stimmt aber wohl so nicht. Ohne diese ununterbrochene unendliche Anstrengung wäre ich längst in der richtigen Vermüllung gelandet. Das zumindest konnte ich bislang verhindern.


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