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Achtsamkeit
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@Messie
Wenn Du schon über mich schreibst, dann solltest Du nur das wiederholen, was ich schon mal geschrieben habe und nicht eigene Gedanken, die mich betreffen, dazu dichten. Der Leser sieht das dann als Wahrheit an, was so nicht so ganz stimmt.
Du gehst von bestimmten Augenblicken und meinen angeblichen Erlebnissen aus, was in keinem richtigen Zusammenhang steht.
Mein Messieauslöser war, als mich meine Spielfreundin wegen mangelnden Selbstbewusstseins verlassen hat, hatte ich damals nicht verstanden, aber es stimmte. 1 Jahr später sind wir umgezogen. Es war nur 2 km entfernt, aber für mich damals riesig weit weg. Hinzu kam, dass wir zu diesem Zeitpunkt nicht mehr in die Ostzone durften, wo Verwandte oder Bekannte ein Wochenendhaus hatten. Nach dem Umzug habe ich mit den Basteleien angefangen, so sehe ich das heute, erhebt aber keinen Anspruch auf Richtigkeit.
Ich habe ein Bild von damals auf der leeren Strasse, heute stehen dort haufenweise Autos und ein Polizeiauto vor der Haustür, das noch nichtmal ordentlich parken konnte (lt. Google Earth).
ich lebe nicht in Frieden. Werde nicht zufrieden gelassen. Aber über Politik wollen wir hier nicht sprechen. Auch Gewalttaten gehören nicht zum Frieden. Wenn einer mit einem anderen nicht sprechen will, weil die eigene Interpretation das nicht zuläßt, dann ist das kein Frieden für mich.
mein Leben kann keiner verstehen, weil andere mein Leben nicht gelebt haben. Ich habe ja selbst lange Zeit damit Probleme gehabt, mich selber kennen zu lernen.
viele Grüße
Wolfram
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Zitat von Wolfram im Beitrag #16
Ich habe ja selbst lange Zeit damit Probleme gehabt, mich selber kennen zu lernen.
Ja geht mir genauso, ich finde auch das man vieles an sich selbst verstehen kann wenn man mit jemand darüber
reden kann, das sehe ich in den letzten 2 Wochen vor allem mit einem Gesprächspartner, bzw. schreiben wir uns
nun regelmässig, die Dame ist 73 Jahre alt, sie konnte mir sehr weiterhelfen mich selbst zu verstehen.
Das Zeitgeschehen in der Welt hat dein Leben damals sehr beeinflusst, das war bestimmt nicht leicht für dich,
damals wie auch heute noch nicht. Ich weiss nun nicht ob ich dich das schonmal gefragt habe, warst du denn
dann später nochmal dort wo du gelebt hast vorher?
Besten Gruss
Emin
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@Messie
ja, zur Funkausstellung, die in den 60ern nur alle 4 Jahre stattfand, bin ich jedesmal auch dort vorbeigegangen, wo ich gewohnt habe. Konnte dadurch auch einige Erinnerungen wachhalten. Als die Telefonzellen abgeschafft wurden, war das blöd, weil ich meine Bekannten nicht mehr anrufen konnte. Ich hatte das Gefühl, dass es in ganz Berlin keine Telefonzellen mehr gab. Wieder mal Verlusterlebnisse.
viele Grüße
Wolfram
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@Wolfram
Nun kommen wir zwar wieder vollends vom Thema ab doch wir können ja auch wieder zurückfinden, schau mal diese hier habe ich auch alle in meiner Briefmarkensammlung:
DBPB 1961 217 Rundfunk-Ausstellung
scanned by NobbiP [Public domain], via Wikimedia Commons
DBPB 1963 232 Funkausstellung
scanned by NobbiP [Public domain], via Wikimedia Commons
DBPB 1967 309 Funkausstellung
scanned by NobbiP [Public domain], via Wikimedia Commons
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@Aus Chaos entsteht Neues
Hallo Sonja,
finde ich spannend, dass Du nach drei Jahren das Thema Achtsamkeit aufgenommen hast, nachdem Emin und ich uns gerade wieder darüber ausgetauscht hatten, das Thema Erfahrungen mit Yoga ins Forum zu bringen.
Danke auf jeden Fall dafür.
Ich habe mir die vier Seiten dazu gerade durchgelesen, da Emin mich netterweise mit unter @ erwähnt hat.
Ich bin mit dem @ und Euren User*in-Namen nicht so fit, deshalb ist es jetzt Glückssache, wer meinen Beitrag liest.
Ich finde es gerade auch schwer für mich, an irgendeiner Stelle in Eure Diskussion einzusteigen. Deshalb schreibe ich einfach mal etwas Allgemeines dazu.
Ich arbeite seit langer Zeit hauptberuflich als Yogalehrerin und Heilerin mit dem Thema Achtsamkeit und Meditation und biete auch gerade eine Yogalehrer*in-Ausbildung an, wo Achtsamkeit natürlich ein wichtiges Thema ist.
Ich glaube tatsächlich aus meiner eigenen Lebenserfahrung, dass Yoga und Achtsamkeits-Training beim Bewältigen von frühkindlichen, aber auch späterer Traumen ein ganz wichtiges Hilfsmittel ist.
Auch das Messie-Chaos im Gehirn und im Alltag kann durch tägliche Bewusstseinsarbeit immer mehr in Ordnung gebracht werden.
Beim Achtsamkeits-Training werden wir selber zu unseren eigenen Beobachter*innen, so als säßen wir gleichzeitig im Publikum eines Theaters und würden uns selber auf der Bühne zuschauen.:-)
Je neutraler uns das gelingt, desto entspannter werden wir automatisch.
Den Atem zu beobachten ist die einfachste Form der Meditation. Allein durch das Beobachten werden die Atemzügen fast immer automatisch länger und tiefer.
Alle Erlebnisse, die wir im Unterbewusstsein abgespeichert haben und die noch in irgendeiner Form bewusst oder unbewusst unser Leben beeinflussen, sind emotionale Verbindungen mit Erlebtem oder Gedachten. Das heißt, wirklich bedeutsam wird ein Erlebnis oder ein Gedanke ausschließlich durch das Gefühl, das wir ihm beimessen (Freude, Angst, Wut, Traurigkeit oder eine Mischung aus diesen vier Grundgefühlen). Deshalb wird auch jedes Erlebnis von jeder und jedem von uns absolut individuell und einmalig empfunden.
Es gibt da also weder richtig noch falsch, nur einmalig und individuell!
Niemand sieht eine rote Rose mit denselben Augen wie ich. Und alle Augen sehen unterschiedlich.
Jede*r von uns riecht die Rose anders. Wer die Nase voll hat (im übertragenen wie im wörtlichen Sinne), kann sie gar nicht riechen.
Menschen, die wir nicht mögen, können wir in der Regel auch nicht gut riechen (also wirklich vom Körpergeruch her). Deshalb versuchen viele Menschen mit künstlichen Düften (Deos, Parfüms etc.) ihren natürlichen Körpergeruch zu verdecken, was später in Beziehungen zu echten Konflikten kommen kann. Dabei spielen auch Hormonpräparate wie die Antibabypille eine wesentliche Rolle.
Das alles erst einmal wahrzunehmen, ganz neutral zu beobachten und zu erkennen, ohne es gleich zu bewerten und zu beurteilen oder gar zu ver-urteilen, damit beginnt Achtsamkeit.
Die Neutralität stellt sich automatisch in dem Moment ein, in dem ich in die Beobachter*in-Rolle hineinschlüpfe, also aus meinem Inneren herausgehe und mich von außen betrachte. Das braucht ein bisschen Übung, ist aber gar nicht so schwer.
Es fängt tatsächlich damit an, dass ich mich immer wieder dazu ermuntere, bei dem zu bleiben, was ich gerade tue:
Wenn ich esse, den Geschmack, den Geruch und die Konstistenz des Essens bewusst wahrzunehmen.
Wenn ich mit jemanden rede, der- oder demjenigen in die Augen zu schauen und ihr*ihm wirklich mit offenen Ohren und offenem Herzen zuzuhören und nicht schon zu meinen, ich wüsste, was die- oder derjenige zu sagen hat und darauf zu antworten, obwohl die oder derjenige noch gar nicht zu Ende gesprochen hat.
Wenn ich gehe, wirklich jeden Schritt bewusst wahrzunehmen und nicht schon gedanklich drei Schritte weiter oder gar am Ziel zu sein. Draußen barfuß gelingt das übrigens am besten.;.)
Das Schöne und Bereichernde bei diesem Achtsamkeitstraining ist, dass plötzlich so viele Kleinigkeiten ins Bewusstsein kommen und dabei auch Gefühle ganz neu wahrgenommen werden können. Plötzlich werden Zusammenhänge bewusst, wieso wir in bestimmten Situationen so empfindlich reagieren und was bestimmte Reaktionen anderer in uns für Gefühle hervorrufen.
Durch das Einnehmen der Beobachter*in-Rolle kommt auf einmal ganz viel Unbewusstes ins Bewusstsein. Wir erkennen die größeren Zusammenhänge. Das muss nicht immer gleich glücklicher machen. Es kann einen auch erst einmal überwältigen, wenn der tiefsitzende Schmerz, der seit unserer Kindheit in uns schlummert, plötzlich immer präsenter und die Ursache immer klarer wird. Das kann ein ganzes mühsam festgehaltenes Lebenskonzept komplett von heute auf morgen zusammenstürzen lassen wie ein Kartenhaus, weil etwas ins Fließen kommt, oft wie ein Dammbruch.
Es ist gut und hilfreich, bei diesen Bewusstseinsprozessen möglichst professionelle Unterstützung zu haben, denn allein kann einen das ganz schön ins Schleudern bringen.
Für das Messie-Chaos bedeutet es, immer wieder neutral von außen anzuschauen, wie das Äußere auf das Innere wirkt und umgekehrt. Das ist ein großer Schritt zum Auflösen des inneren wie äußeren Chaos. Einfach mal Dinge verändern im Raum und schauen, was danach passiert. Einfach mal mit nahestehenden Menschen über das sprechen, was uns bewegt und schauen, was danach um uns herum und mit uns und unserem Stress und unseren Minderwertigkeitsgefühlen passiert. Kleine Veränderungen und Erfolgserlebnisse bewusst wahrnehmen und sich darüber freuen. Dann können sich auf der körperlichen Ebene neue Gefühlserlebnisse im Körper abspeichern, die auch langfristig zu Verhaltensänderungen führen.
Wie Emin schon schrieb, das ist ein lebenslanger Prozess. Bis zum letzten Atemzug. Denn das macht uns lebendig.
Also viel Freude beim Experimentieren mit der Achtsamkeit.:-)
Gute Nacht an alle Nachteulen,
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