Hallo zusammen,

gut, dass es so ein Forum gibt! Dann stelle ich mich mal kurz vor:

Bereits als Kind nahm die Unordnung bei mir zu, mit dem Auszug meines Vaters.
Als junger Erwachsener wurde es eher schlimmer, als besser.
Selbst Vater zu sein half nicht wirklich.
Völlig normal ist für mich seit Jahren, dass zwar für den Heizungsableser das gröbste weggeräumt/geschoben wird, für mich selber aber nicht.

Zwei oder dreimal in meinem Leben gab es Anlässe, meine (damals 1-Zimmer-)Wohnung aufzuräumen.
Das war aber nie nachhaltig, sondern oberflächlich und mit vollgestopftem Keller und/oder Dachboden.

Bücher habe ich bereits mehrere gelesen zu dem Thema, doch nur eines hat mir geholfen.. wenn auch nicht bis zur kompletten Ordnung.

Seit zwei Jahren bin ich am mehr oder weniger aktiven ankämpfen und werde immer besser, denn es geht jetzt darum, das Zimmer meines Sohnes herzurichten, dass bisher als Rumpelkammer diente.

Sehr zu denken und positiv motiviert hat mich die Aussage eines guten Freundes (der selber kein Problem mit Ordnung hat). Nachdem ich ihm erklärt hatte, dass ich nun mal keine Ordnung halten oder herstellen könne und nicht wisse, woher das kommt; dass ich also quasi machtlos bin beim Thema Ordnung, da meinte er:

"Du bist nicht das Opfer Deines Chaos, sondern der SCHÖPFER!"

Peng.
Was für ein Hammersatz!

das war die Erkenntnis, die ich vorher tatsächlich nie hatte, kaum zu glauben!!

Eins meiner Hauptprobleme ist, dass ich Dinge aufhebe, anstatt sie wegzuwerfen.
Aber ich repariere nun mal gerne Dinge und da ist alles mögliche als potentielles Reparaturmaterial wertvoll.
Jedoch habe ich beschlossen, nun nicht alles aufzuheben, sondern das Material kistenweise zu sortieren. Wenn eine Kiste voll ist, habe ich genug davon, der Rest kann weg.
Z.B.: Kunststoff, Metall, Holz, Werkzeugzubehör,.....
Wenn ich also ein Kunststoffplättchen brauche, um etwas zu reparieren, gehe ich nicht mehr die Wohnung ab auf der Suche, sondern gehe zur Kiste "Kunststoff".

Ich analysierte, dass der Keller ein Flaschenhals ist, weil vieles, was in den Keller gehört, bei mir in der Wohnung liegt, da der Keller keinen Platz mehr bietet.
Also begann ich die Aktion im Keller und schaffte dort recht erfolgreich Platz.

In der Wohnung hatte ich schon immer das System, Dinge in Kisten zu lagern. Dies mehr oder weniger sortiert. und dazu natürlich das Bodenchaos, dass immerhin meine Gelenkigkeit förderte beim durchbalancieren zwischen den Gegenständen.
Jetzt habe ich einfach ALLES i Kisten getan. Zum Teil halbwegs vorsortiert, zum Teil mit der Aufschrift "Chaos".
Kisten nehme ich mir zur Zeit eine nach der anderen vor und sortiere die Dinge in die passenden Kisten (Werkzeug, Camping, Kinder, Literatur, Computer, usw.) oder werfe sie weg.
dadurch schmilzt das Volumen allmählich, genial!

Plötzlich kann man Dinge in der Wohnung tun, die vorher nicht möglich waren. Eine Schande, den Kindern gegenüber, dass es bisher so war :-(

Derzeit bin ich zum ersten Mal seit Jahren der Meinung, dass ich es schaffen werde!
Das Forum hilft dabei vielleicht zusätzlich :-)

Viele Grüße,
Arti