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Gedanken! - Rückfall vermeiden - aber wie?
Hallo Mausohr!
Wie ich im anderen Thread sagte. Zu viel Zwang, zu viel Druck, zu viel Disziplinierung und ich lande haargenau wieder dort, wo ich schon mal war. Denn wenn ich dann meinen Massstäben nicht völlig genüge, schmeiße ich alles hin.
Deshalb ist das für mich persönlich keine Option. Ich muss für mich selbst herausfinden, warum manche dinge aus dem Ruder laufen und sie dann vorsichtig wieder an ihren Platz rücken, ohne mich dabei zu viel zu verbiegen. Wenn ich meinen Kaffee gern im Bad unterbringen würde, würde ich es tun. Ganz eiskalt. Über eine Sache bin ich weg - "Alles wegen die Leut, wegen die Leut ..." Wer bei mir halt keinen Kaffee trinken will, lässt es bleiben.
Da meine Kinder glücklicherweise genau so sind, gibt es diesbezüglich in meiner Familie keine Probleme, höchstens mal Lacher.
Aber andererseits bin ich mir sehr, sehr bewusst, dass jder Mensch anders tickt. was für mich stimmt, kann für einen anderen grundfalsch sein. Deshalb sind Ratschläge so eine Sache.
Außer einem. Um Mitternacht sollte man langsam ins Körbchen gehen, wenn man kein Nachtwächter ist. Was ich jetzt auch tue.
Gutnachti Forum
Kay
Gold
Silber
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Medaille
Pokal
Hallo zusammen,
es ist nur einerseits richtig und in Ordnung, wenn man eigene Gewohnheiten hat, wie man Dinge im Haushalt händelt - denke ich. Gesellschaftlich jedoch giebt es Normen, die man dann fährt, einfach aus einem gewissen Knigge herraus oder Höflichkeit. Also räume ich den Bsp. Kaffee zurück in die Küche bei Besuch. Das gesamte Verhalten wird umgestellt. Ein bsp. , ich trinke ab und an gerne Milch: allein trinke ich diese direkt aus dem Tetrapack, ich lauf dazu nicht x-mal zum Kühlschrank mit Tässchen bewaffnet. Bei Besuch wird alles, woraus ich z.B. getrunken habe gesondert verräumt, sowas kommt gar nicht erst auf den Tisch - da denke ich für den Besuch mit und vor. Ein anderes Beispiel: ich komme vom Einkaufen zurück: allein hänge ich die Jacke in der Stube über den Stuhl der Essecke (Essecke zwar eingerichtet aber allein esse ich da nie, ist also auch wieder nur ein Acessoir was man gesellschaftlich hat oder eingerichtet ist aber selbst gar nicht braucht oder benutzt) Weis ich, es kommt Besuch, hängt da keine Jacke, sondern die ist dann im Schrank. Und dann wird auch die Essecke genutzt - bis der Besuch wieder weg ist, dann ist der Spuk sofort wieder vorbei. Ich selbst esse im Sessel vorm Rechner. Da hab ich einen Hocker mit einem Kissen drauf, der an sonsten für die Beine da ist, da kommt das Kissen runter und schon hab ich ein kleines Tischchen. Was soll ich da an einer Essecke sitzen und meinem eigenen Kauen zuhören? Auch Regelungen einer Tischzeit giebts bei mir nicht, ich esse wann ich Hunger habe und nicht, weil die Uhr sagt, ich müsse was essen. In einer Partnerschaft ist das ganze ritualisiert, aus der Gemeinschaftlichkeit herraus und ähnlich ist das dann auch bei Besuch.
Ganze Abläufe sind allein anders: Ich komme vom Einkaufen, die Beutel liegen im Wohnzimmer. Was gekühlt werden muß, geht in den Kühlschrank, Brötchen z.B. beiben im Beutel. Allein: was soll ich die Sachen jetzt großartig wegräumen, wenn ich sie eh binnen 48 Stunden aufesse also bleibt der Beutel so stehen im Wohnzimmer. (bis er leer ist, dann kommt er weg. Zudem bleiben die Brötchen im Beutel länger frisch, was soll ich da alles rausplünnen, x mal zum Schränkchen laufen, reinpacken, rausholen - das ist für mich völlig sinnentleert) Das ist das, was außenstehende schon als Chaos ansehen, für mich ist das einfach nur Funktionalität. Die ist aber auch gefährlich, weils im Endeffekt, betrachtet man es ganz genau, schon das Häufchenprinzip darstellt. Und genau da muß ich aufpassen!! Zudem aber auch, kommt der Betreuer zum Hausbesuch (das ist absolut mit dem Schock gleich zu setzen mit: "der General kommt zur Truppenbesichtigung" - da werd ich dann vorher mir selbst gegenüber zum General: "Der Einkaufsbeutel ist sofort zu entfernen! Aha! Das Bad, was hat hier der Kaffee zu suchen?!" patzt mich meine innere Stimme dann an), geht sowas gar nicht, sonst würd ich mich wohl ganz schnell in der Klappse wieder finden. ( auch hier wieder das "Tallent" eines Messies zu schauspielern. Nichts anderes ist es: Fassade halten!)
@Kayla
Und daher ists bei mir genau umgekehrt: Zwang und Disziplinierung fehlt völlig in einem Singlehaushalt. Ohne dem würd ich daran untergehen. Zwang nicht, indem neben mir jemand steht und von morgens bis abends rumnörgelt, den schmeiß ich eigenhändig raus aber Zwang im Sinne wie eben "es kommt jemand und schaut nach dem rechten". Hier auch sehr deutlich das schauspielern wieder: "Kein Termin, kein Einlaß!" Da kann selbst der Papst vor der Tür stehen, ist er nicht angemeldet, kann er klingeln, bis ihm die Finger abfallen, ich mach nicht auf! Ich steh höchstens noch mit dem größten Prügel den ich finden kann hinter der Tür und wart nur drauf, das sie wer aufbricht, wärend mir die Pumpe fast aus dem Hals springt ... (hust) ... man hat sich anzumelden! Beim Amt komm ich schließlich auch nicht ohne Termin zum Sachbearbeiter vor. Das ist im kleinsten Maßstab der Kompromiss zwischen meiner Art zu leben und dem umswitchen zur Entsprechung gegenüber Gästen. In diesem Sinne liegt hier die Kompromissgrenze zwischen meiner Art zu leben und Zitat: "Alles wegen die Leut, wegen die Leut ..." Ganz salopp: Als Single kann man sich zu Hause in der Nase bohren, in einer Partnerschaft nicht. ;D
Zudem bin ich Frührentner (Erwerbsminderung) , ich habe niemandem zur Verfügung zu stehen! (und schon gar nicht bei einer Rente, die unter Hartz 4 Niveau ist - dafür habe ich also gearbeitet, soviel bin ich der Gesellschaft wert, wenn ich an der Gesellschaft selbst, noch krank werde -> schizoide Persönlichkeitsstörung, mangelnde/ keine Impulskontrolle, chronische Depression, soziale Phobie, Verhahltensmuster Borderline -> diese Hintergründe und Ursachen zu nennen, würde hier aber den Rahmen sprengen. Es genügt zu sagen: mein Intellekt hält mich noch zusammen. Das Genie kommt bekanntlich aus dem Chaos)
#13
Hallo tweety !
Teilweise kann ich Deine Gewohnheiten nachvollziehen. Vermutlich ginge mir das ähnlich,wenn ich allein lebte. Aber da mein Mann schwerbehindert ist,
ist allein das schon Grund genug für de Notwendigkeit, eine gewisse Ordnung herzustellen und aufrecht zu erhalten. Sonst kann es passieren, dass er
wie blind durch die Wohnung geht und sich irgendwo häuslich niederlässt und dabei was kaputt geht, weil er nicht sieht oder wahrnimmt, dass auf dem Platz
was liegt. (Ist mir ja auch schon passiert,ich sehe was und hab es trotzdem nicht wahrgenommen)
Du erwähnst einige Fachbegriffe, die ich zwar schon gehört /gelesen habe, doch nicht alles kann ich nachempfinden.
Impulskontrolle ist mir jedoch ein Begriff. Ich hatte damit auch viele Jahre Probleme. Erst als ich selber mal die Auswirkungen mangelnder Impulskontrolle eines behinderten
Bekannten erlebt hatte und zudem mitgekriegt hatte, dass ich mich durch meine mangelnde Impulskontrolle selber isoliere, weil die anderen darunter leiden und den
Kontakt einschränken,habe ich das Problem allmählich in den Griff gekriegt zu sagen wir 80 % . Bei dem Rest sag ich, muss ich und andre mit leben,ich bin eben so.
Ich muss ja als Schwerhörige auch mit manchem Schnellsprecher und Nuschler fertig werden,obwohl dieser weiss von meinem Handycap.
Ansonsten geht es mir gut heute. Ich hab zuerst nach der Morgenarbeit ein bisschen TV geguckt, unter anderem auf Phönix "Deutschland aus der Luft ".
War sehr schön,morgen früh kommt Teil drei. Nun will ich unter anderem Wäsche waschen, aufräumen, spazieren gehen. Bewegung und frische Luft tanken ist mir
sehr wichtig geworden, nachdem ich mich zeitweise mangels Antrieb manchmal sehr lange nicht au dem Haus getraut habe. Alle Einkäufe
habe ich meinem Mann überlassen.Da war unser Tisch manchmal etwas einseitig deckt,weil er nicht alles findet in der Kaufhalle.
Morgen werde ich wegen Reparaturarbeiten tagsüber kein Wasser haben. Ich hoffe, ich kriege es fertig, den nächsten Schritt zu tun mit den Papierbergen
im Arbeitszimmer. Klar, gerade da muss ich auf Pausen achten,denn da habe ich schon mehrmals alle Kraft reingesteckt, um dann erschöpft
zusammenzubrechen und mehrere Tage oder gar Wochen und Monate auszuruhen......und dann war es mein "Angstzimmer". ich wollte nicht diese
Niederlage immer wieder von neuem wiederholen und erneut den diffusen schmerz der Erschöpfung spüren.
Inzwischen weiss ich, dass Erschöpfung und Müdigkeit normal ist und vorüber geht........mal schneller und mal langsamer. Also habe ich vor mir selber
nun keine Ausrede mehr.......vielmehr soll es jetzt heissen : Augen zu und durch..............nicht lange nachsinnen,sondern machen, bis alles fertig ist.
Im übrigen habe ich mir langfristig vorgenommen, dran zu arbeiten, dass hier klare Strukturen entstehen und alles überflüssige raus kommt.
Ist schon wahr..........die nervige Werbung versucht uns immer einzureden,ja einzuhämmern, dass wir nur glücklich sein können,wenn wir viele
mehr oder weniger schöne Dinge unser Eigen nennen können. Dabei ist eigentlich weniger mehr und das dadurch gesparte Geld könnte man
einsetzen, um zu reisen oder kulturelle Erlebnisse zu ermöglichen.............Ich freue mich jedenfalls sehr, dass endlich unsere grosse Bibliothek im Stadtzentrum
wieder eröffnet wird nach 4 Jahren Umbau. Dort habe ich schon als Kind viele Stunden zugebracht beim Schmökern.
So, das wars für den Moment. Grüssele Mausohr
Hallo Tweety!
Erstmal zur Verständigung. Ich führe einen Singlehaushalt. Für mich ist das ganz einfach - ich finanziere meinen Haushalt komplett allein, führe ihn komplett allein, also führe ich ihn auch, wie ich mag. Mein Partner leistet zu meiner Umgebung keinen Beitrag, höchstens in Form von herumliegendem Verpackungsmüll, wenn er da ist, also muss er meine Bude schon nehmen, wie ichs für richtig halte oder woanders ankern.
Ich bin überhaupt kein guter Schauspieler, weil sich bei mir im Laufe der Zeit zu viel Wut und Trotz in Bezug auf externe Kontrollen angesammelt hat. "Gesellschaftlich" ... grrr. Junge, diese Gesellschaft gibt mir keinen müden Groschen dafür, dass ich mich auch noch in meinen eigenen vier Wänden irgendwelchen Prinzipien anpasse, die ich weder verstehe noch für sinnvoll halte. Also, warum sollte ich?
Während meiner ganz schlimmen Zeit hatte ich kein Problem, jemanden herein zu lassen, weil keiner kam. Ich hatte ein unglaubliches Talent entwickelt, mir die Leute mehr als zwei Armlängen weit vom Hals zu halten. Heute lasse ich jeden rein, der wirklich was will und dabei ist es mir komplett schnurz, ob ich da erstmal meine Jacke von Sofa räumen muss, damit er sich hinsetzen kann.
Mir erschließt sich auch nicht, warum sich jemand einen handgeknüpften Teppich auf den Boden legt und dann jedem Besucher sagt, dass man da nicht drauftreten darf. Soll er das Ding doch an die Wand hängen ... Aber solche Spinnstwohlideen sind gesellschaftlich akzeptiert und die ganz pragmatische Regelung, seinen Kaffee dort zu parken, wo man auch die Kafeemaschine hat, nicht? Tschuldige, aber das ist für mich unlogisch.
Da die Leute, die einmal hierher finden, in der Regel stundenlang hier sitzen bleiben, scheint meine Lebensführung ja nicht ganz so problematisch zu sein :-D. So lange wir nicht von Dreck, Müll und anderen, potentiell gesundheitsgefährdenden Geschichten für Besucher reden, schließe ich da keinerlei Kompromisse.
Ich kauf ja auch keine Milch, auch nicht wenn Besuch kommt. Ist bekannt - wer unbedingt Milch in den Kaffee haben will, bringt sie sich halt mit. Die allerrallereinzige Ausnahme mache ich, wenn ich selbst mal jemanden einlade. Meine Schwiegerkinder mussten lernen, dass sie im Winter hier nicht im kurzärmeligen T- Shirt auftauchen können. Meine Umgebungstemperatur liegt zwischen 17 und 20°. Meine Kinder wissen das, weil es immer so war, für zwei trifft das genau so zu. Ihre Partner mussten sich halt dran gewöhnen, einen Pullover an zu ziehen, wenn sie herkommen. Einzige Ausnahme - mein Partner. 90% meiner verbrauchsabhängigen Heizkosten gehen auf sein Konto. Der ist sowas von Frostbeule.
meine Güte, Tweety, ich soll mich nach gesellschaftlichen Normen richten? Wenns morgen gesellschaftliche Norm wird, nur noch auf den Händen zu laufen, krieg ich ein Problem. er ist denn diese abstrakte "Gesellschaft"? Ich meine, sehen wirs doch mal so. Ich könnte bestimmt 90% der Leute hier aus dem Forum einladen, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben und sie würden meine Art zu leben vermutlich für "ein wenig extrovertiert", aber nicht intolerabel halten. Das Gleiche gilt, wie ich weiß, für meine Familie und die unter meinen Kollegen, die ich genügend mag, um sie schon mal eingeladen zu haben.
Okay. Also - Wieviele Menschen müssen eine Sache zumindest tolerieren, damit sie gesellschaftlich als innerhalb der Norm gesehen wird?
1 Mio.? Sorry, aber so viele Menschen kenne ich nicht und mit so vielen möchte ich auch gar nicht umgehen *lacht.
Eine Sache muss nicht "gesellschaftlich" anerkannt sein, sondern in Deinem eigenen Biotop. Du kannst dich in Deinem Verhalten der Herde anpassen, zu der Du gern gehören würdest, oder du suchst Dir halt die Herde, in die Du gehörst (das kann auch eine Anzahl von Einzelgängern sein). Schon Einstein stellte fest:
„Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muß man vor allem ein Schaf sein.“
Oder, anders ausgedrückt: Als Ratte werde ich beim Halsvergleich mit einer Giraffe immer den Kürzeren ziehen, egal wie hoch ich den Kopf recke. Bloß ist der Vesuch, ob es vielleicht doch geht, physisch wie psychisch extrem anstrengend. Und die Kraft, die ich dort sinnlos inverstieren würde, kann ich sehr gut an anderer Stelle brauchen ;-).
Kay
Hallo Kay,
Dein Halsvergleich von Ratte und Giraffe hat mir gerade einiges klar gemacht, besonders wie sehr es die Ratte anstrengen muss, wenn sie ständig versucht einen langen Hals zu machen, den sie gar nicht für ihre Nahrungsaufnahme/ ihr Überleben braucht.
Ich möchte nicht wissen wie viele Stunden meines Lebens ich damit verbracht habe, mich an Dinge/ Menschen anzupassen, die gar nicht wichtig für mich waren, einfach weil ich damals überzeugt war, dass "die" ein besseres Leben führen als ich.
Danke für diesen bildlichen Vergleich, Bessie
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