Ja, wir schaffen das!

Wir müssen nur geduldig sein und uns machen lassen. Aus dem Nichtstun Kraft schöpfen und aus dem Getanen neuen Mut. Wir müssen anfangen in uns aufzuräumen und unser Aufgeräumtes dann nach draußen in unsere Wohnung mitnehmen.

Wir sind hier, weil wir etwas ändern möchten und dadurch, dass wir hier sind, haben wir bereits den ersten Schritt getan.

Ich möchte mich nicht mehr von meinen Gedanken und Gefühlen lähmen lassen. Wenn Gefühle mich lähmen, tun sie mir nicht gut. Das Achtsamkeitstraining hat mir bewusst gemacht, dass ich diese Gefühle und Gedanken gar nicht kontrollieren brauche, was nur unnötig Kraft kostet, ich muss sie nur nicht so stark bewerten. Sie sind da? Na, dann sollen sie doch da sein! So, und jetzt konzentriere ich mich wieder auf meinen Atem.

Es ist nicht leicht, Gedanken, Gefühle oder Dinge los zu lassen, vor allem dann nicht, wenn man (aus welchen Gründen auch immer) diese Dinge gesammelt und gehortet hat. Aber was bedeuten sie mir wirklich? Möchte ich mich daran erinnern? Und wenn ja, brauche ich dann diese Gegenstände wirklich dafür? Reicht vielleicht ein digitales Bild davon? Der Platz in meinem Kopf und in meiner Wohnung ist begrenzt, was darf also dort hinein und welche Altlasten müssen dafür weichen.

Ach, ich bin schon wieder viel zu weit in der Zukunft. Im Hier und Jetzt möchte ich erst mal eine gute Struktur in den Haushalt bekommen und die restlichen Renovierungsarbeiten durchführen. Danach sehen wir weiter. Stückchen für Stückchen, einen Fuß vor den anderen...danke, dass es euch alle gibt.

Seit ich gestern den Mammutbeitrag von Numi (Gelöschtes Mitglied) gelesen habe, den erst Fienchen (da ist er mir auch noch durch die Lappen gegangen, obwohl ich immer bei "Letzte Beiträge" schaue) und dann Maria Magdalena hoch geholt hat, läuft mein Gehirn auf Hochtouren.

Das Miniaufgaben Spiel gefällt mir sehr gut und ich würde das auch machen, aber ich kenne keine Belohnung für mich. Numi gibt da ja ganz viele Möglichkeiten vor, aber irgendwie passt das alles nicht für mich und jetzt fehlt mir irgendwie der Boden unter den Füßen. Kann es sein, dass man zarte 55 Lenze zählt und kann sich nicht belohnen? Wie blöde ist das denn?

Bis ich hier ins Forum kam bestand meine Belohnung aus Pausen, in denen ich rum gesessen habe und mich bemüht habe, nicht zu denken. Was nicht so einfach ist und tatsächlich auch nicht funktioniert hat, denn das hat ja zu dem Chaos geführt und es gelingt auch nicht, nicht zu denken, wenn man im Chaos sitzt.

Seit ich mit meinem Achtsamkeitsprogramm hier angefangen habe, nehme ich die Oasen, die nach und nach entstehen, als Belohnung. Aber das ist immer die gleiche Belohnung und Numi hat natürlich Recht, dass auch Belohnungen unterschiedlich und angepasst sein müssen. Haha, ich komme mir gerade vor wie der Meckerschlumpf: "Ich mag mich nicht belohnen!"

Dank dieses Forums habe ich wieder etwas über mich gelernt und ein echtes Defizit von mir gefunden, bei dem ich zwar noch überhaupt keine Idee habe, wie ich das ändern oder zumindest kompensieren könnte, das es aber wert ist, ganz oben auf der "Wichtig-Liste" zu stehen.

Seit gestern bin ich also am Überlegen, was für mich als Belohnung passen könnte. Das ist gar nicht so einfach und ich wundere mich über mich selbst, warum mir nicht vorher aufgefallen ist, dass ich für mich keine Belohnungen vorgesehen habe. Klar, etwas Kaufen kommt erst mal nicht in Frage, weil mich der ganze Kram so anwidert, das geht erst wieder, wenn die Sachen, die mir wirklich etwas bedeuten einen festen Platz haben. Beim Essen und Trinken gibt es auch nichts, was ich als Belohnung ansehen könnte. Unter Menschen gehen muss ich eh schon genug und ich finde es eher lästig, mich dann aufbrezeln zu müssen. Der geborene Eremit bin ich aber auch nicht, das fällt also auch flach. Im Prinzip bin ich ein Mensch ohne Wünsche und das ist so richtig schräg. Okay, auf Friede, Freude, Eierkuchen fahre ich natürlich ab und natürlich Weltfrieden, aber das kann man nicht als Belohnung nutzen.

Es bleibt für mich die Frage zu klären: Wie kann man die kleine Anneli belohnen. Leute, das wird so richtig viel Arbeit. ;-)