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Annelis Tagebuch
Hallo, ihr Lieben!
Dieses Wochenende habe ich nichts gebacken bekommen und muss erst mal nachdenken, wie ich damit umgehe. Meine "alte Reaktion" wäre ganz einfach: Hinschmeißen und einfach sein lassen! Ja, das wäre eine Option, aber dann habe ich gar nichts erreicht. Ist wie der Jojo-Effekt beim Abnehmen. (Bin Frau und weiß natürlich wie Abnehmen geht und was danach kommt.) Solange sich im Kopf nichts ändert, wird es nicht klappen. Nein, das will ich eigentlich nicht! Es ist einfach, mit sich zufrieden zu sein, wenn alles klappt. Aber wie geht man mit sich um, wenn man zu recht unzufrieden mit sich ist? Ist man damit im Recht?
Nur mal angenommen, ich hätte über Jahre hinweg im Koma gelegen, wäre gerade aufgewacht und müsste jetzt meine Muskeln wieder trainieren, damit sie so funktionieren, wie ich es gerne hätte. (Ha, guter Vergleich, habe mich ja wie gelähmt gefühlt und war "ohnmächtig".) Wäre es dann richtig, auf sich sauer zu sein, wenn man mal zwei Tage nicht trainiert? Oder braucht der Körper/Kopf auch mal die Ruhephasen, um das Gelernte zu verarbeiten und richtig einzusortieren? Die Synapsen müssen neu geknüpft werden, jeder Muskel braucht An- und Entspannung, unser Geruchssinn braucht Pausen, damit er wieder funktionieren kann, unser Körper braucht Schlaf, um sich regenerieren zu können. Ist eine Stagnation also ein natürlicher Effekt, der vielleicht sogar wichtig ist? Ein Quell, um neue Kraft zu schöpfen?
Würde ich von einem Kind erwarten, dass es nach drei Wochen perfekt lesen, schreiben, rechnen kann? Öhm, nein, auf keinen Fall! Erwarte ich, dass es die Ferien durcharbeitet? Um Himmels willen, nein! Wenn ich also mit anderen Menschen überaus geduldig bin, wieso erwarte ich von mir dann etwas, von dem ich weiß, das es gar nicht machbar ist? Ich glaube, ich mache das, um mich selbst bestrafen zu können. Da haben wir es wieder, das alte Muster, das ich ja eigentlich vergessen wollte.
Ja, bin ich denn komplett irre? Ich bin Pädagoge und sogar richtig gut in meinem Job. Zu mir kommen die Leute, die vorher aufgegeben worden sind und ich stelle sie wieder auf die Füße, klopfe ihnen den Staub von den Knien, stütze sie so lange sie es brauchen und bringe sie dazu, ohne mich aus zu kommen und zu sehen, was sie selbst geleistet haben. Ist doch eigentlich so einfach: Schrittchen für Schrittchen, Rückschläge akzeptieren und nicht überbewerten, weiter machen!
Denn man tau, Butter bei die Fische! Die zwei Tage, die mir fehlen, werden hinten dran gehängt. An meinem Plan steht kein Datum (außer beim Tagebuch der Körperempfindungen aber das kann ich verschmerzen), also muss ich da nicht mal etwas umstricken. Wenn ich nach dem Ablauf der Woche merke, dass die Übungen nicht gut sitzen, mache ich so lange weiter, bis ich sie drauf habe. Wenn ich "Entspannung" brauche, dann ist das eben so und wird nicht gewertet. Und wenn ich erst mal nur ein paar Buchstaben malen kann, dann male ich die eben so gut es geht und werde mich, verdammt noch mal, daran freuen, statt den ganzen Rest zu sehen, der noch aussteht.
Kein Kampf mehr! Gegen mich kann ich eh nicht gewinnen.
Alex und Ordnung, bitte nicht böse sein, wenn ich euch noch nicht gleich antworte, ich fühle mich gerade so schwammig wie eine Qualle und muss erst mal mein Rückgrat suchen, habe es in dem Chaos verlegt. ;-) Fühlt euch aber mal fest umarmt!
@Anneli
Stimmt, man ist mit sich selbst immer am strengsten. Aber Kopf und Körper brauchen auch mal eine Auszeit, eine Ablenkung. Ein Spaziergang, ein Cafe- oder Museumsbesuch muß auch drin sein, damit man wieder gestärkt an die Arbeit gehen kann.
Und wenn dann doch mal was nicht so läuft. Was solls, es gibt doch eigentlich viel schlimmeres. Jetzt ist eine neue Woche da und frisch gestärkt ans Werk.
Du kriegst das hin.
,...
Oder nur nicht aufgeben, immer ein stueck, das Ziel im Auge behalten.
LG Robert Ordnung
Tag 5 von Schritt 7 und es läuft ganz gut, obwohl ich mich damit schwer tue, meine Gefühle und Körperempfindungen zu beschreiben. Die Muskelentspannung tut sehr gut und ich merke, dass sie etwas bewirkt.
Im Haus bin ich wieder ein Stück weiter gekommen und unser Sofa ist jetzt zuverlässig sitzbereit. Die Mülleimer habe ich gegen viel kleinere ausgetauscht, die täglich ausgeleert werden und in eine Schublade passen. So nehmen sie nicht nur sehr viel weniger Platz weg sondern ich muss den Müll nicht so lange im Haus behalten.
Meine restlichen Fenster habe ich mit der 5-Minuten-Lüftungs-Methode in der Zwischenzeit auch sauber bekommen und freue mich über die klare Sicht.
Heute muss ich noch Papierkram erledigen und hoffe, dass es nicht zu scheußlich wird. Einfach machen und nicht werten und Alex als gutes Beispiel sehen. Dann wird das schon. ;-)
Ansonsten genieße ich es, dass es wieder ein wenig wärmer geworden ist.
@Anneli
Vielen Dank für Deine Aussage. Ich sitze gerade hier, grinse vor Stolz und muß mir gleichzeitig die Tränen verdrücken. Ich weiß gar nicht, wann ich zum letzen Mal als Vorbild genommen worden bin. Wenn ich genau überlege, war ich noch nie ein Vorbild für irgend wen.
Ich finde, Du machst Deine Arbeit auch sehr gut. Ich lese immer wieder Deine Beiträge und nutze sie als Ansporn.
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