@Maria23

Für viele ist es unverständlich, dass es Menschen gibt die es nicht schaffen, zumindest ein Mindestmaß an Ordnung und Sauberkeit (das definiert ja jeder auch anders) in ihren 4 Wänden aufrecht zu erhalten.

Wie auch, man findet ja selber keine passende Erklärung zudem möchten die meisten ja auch gar nicht so leben.

Ich kann Deine Situation gut nachvollziehen, bei mir kam es letztendlich zur Zwangsräumung wo ich fast alles verlor was ich besaß. Zudem wurde die Antriebsstörung durch einen Serotoninmangel erklärt, als er behoben war ging es besser.
Ich muss mich dennoch immer wieder disziplinieren dass ich nicht wieder das schludern anfange.

Angebotene Hilfe habe ich immer abgelehnt, das hätte ich vielleicht nicht tun sollen.

Viele Grüße

@Maria23

Für mich war das ein sehr unschönes Erlebnis, mit knapp 50 Jahren nochmal starten und sich einen komplett neuen Hausstand anschaffen zu müssen, aber das positive war, ich war auch von vielen Altlasten befreit von denen ich mich nie trennen konnte.

Ich trauere den Dingen nicht nach, wozu? Sie sind fort.
Ich bin jemand der immer positiv in die Zukunft schaut und die kann ich mir jetzt wieder gestalten.

Nimm die Chance an wenn Dir jemand Hilfe anbietet. Vielleicht ist es für Deinen Partner auch wichtig wenn er merkt, dass er Dir helfen kann.
Wenn ihm nichts an Dir liegt hätte er sich vermutlich getrennt, aber diese Möglichkeit jetzt ist doch ein guter Start.

Viele Grüße

Herzlichen Willkommen Maria!

Vielleicht solltest Du deinem Freund von deiner Vergangenheit erzählen. Er scheint sich wirklich für Dich zu interessieren und will Dir helfen. Nur scheint er momentan überfordert zu sein, weil er es anders kennt.

Ansonsten versuche immer sofort alles weg zu räumen. Überlege Dir, wo Du die Dinge unterbringen willst. Und wenn Du die Jacke ausziehst, hänge sie sofort auf den Haken. Wenn Du gegessen hast, räum das schmutzige Geschirr sofort weg und so weiter.

Es wird schwierig werden, aber versuche eine gewisse Routine in den Alltag zu bekommen, Dinge zu bestimmten Zeiten zu erledigen.

Ich mache es mittlerweile so, das ich vormittags sauber mache und aufräume, falls es denn notwendig ist. Nachmittags kümmere ich mich um das aktuelle Zimmer. Das heißt zur Zeit gehe ich jedes einzelne Teil im guten Wohnzimmer durch und miste es aus oder räume es ordentlich in die Regale. Abends und am Wochenende habe ich Freizeit. Dazwischen kümmere ich mich um meinen Sohn, wenn er denn Zeit für mich hat. Das hat sich seit ein paar Wochen mehr oder weniger bewährt. Es gibt hin und wieder Durchhänger, aber es klappt.

Es ist ein ständiger Kampf, man muß sich damit auseinander setzen und überlegen, wie man es am besten hinbekommt. Aber es ist zu schaffen. Oft reichen Kleinigkeiten, wie Boxen oder so, um die Sachen ordentlich unterzubringen. Oder man trennt sich wirklich mal von Dingen, die man nicht mehr braucht. Meine Mutter meint immer, wenn man eine Sache ein Jahr lang nicht benutzt hat, dann braucht man es auch nicht.

Schaue Dich in Deiner Wohnung um und überlege, was die Probleme sind und wie Du sie lösen möchtest. Mache Dir eine Liste, wo zum Beispiel draufstehen könnte Müll entsorgen - entsprechende Behälter bereitstellen, Wäscheberge schmutzig/sauber - waschen/bügeln, falten, wegräumen und so weiter. Nimm Dir dann immer eine Sache vor und erledige sie und dann kommt die nächste Sache dran. Wenn die einzelnen Aufgaben nicht mehr so riesig sind, immer am Ball bleiben und nicht mehr ewig aufschieben, sonst bist Du wieder am Anfang.

Versuchs einfach mal.