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Meine Mutter ist Messie
#6
Danke Lucya,
für deinen Beitrag, der Umgang mit einem psych. kranken Menschen ist nicht leicht, dass weiß ich leider auch.
Wichtig und leichter wäre es , wenn der Zustand ihrer Wohnung sie auch stören würde
Gute Nacht
Lg. Maria Magdalena
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@Lucya
Hallo nochmal Lucya,
nun ich respektiere jedem seine Meinung doch ich finde es geht dich schon eine ganze Menge an was mit deiner Mutter los ist. Sie ist ja nicht eine Nachbarin die im Haus gegenüber wohnt und du ihr nur helfen würdest wenn sie laut nach Hilfe schreiben würde weil sie zum Beispiel hingefallen ist. Da ja davon auszugehen ist das deine Mutter mir Ihrer Einstellung nicht dich nach Hilfe fragen wird ist es sinnlos daran zu denken und darauf zu warten, ich glaube in 100 Jahren nicht. Ich sagte ja schon in meinem Beitrag vorher das es einerseits von deiner Emphatiefähigkeit zeugt und auch andererseits dir irgendwie keine Ruhe lässt wenn das so weitergeht mit deiner Mutter. Doch wie gesagt hat jeder seine Meinung. Doch ich würde meine Mutter nicht im Müll alleinlassen. Wo ist denn da sonst die nächstenliebe? Auch wenn du mit deiner Mutter nicht einverstanden bist wie sie zu dir ist oder was sie mit dir gemacht hat, sie ist dennoch deine Mutter! Sie hat wohl nur noch dich, wer sollte Ihr sonst helfen?
Vielleicht entdeckst du dich hier in einer der Rollen auch: https://www.messieforum.de/f128-Deine-Erzieher-deine-Mutter-Vater-und-Verwandten.html
Soviel für den Moment, vielleicht fällt uns allen Morgen zu dir und deiner Mutter noch mehr ein.
Mach dir keine Sorgen, denn am Ende wird alles gut, falls nicht dann ist es noch nicht das Ende!
Eminu
Hi Lucya,
dein Thread ist noch ganz jung, aber er bereitet mir schon jetzt eine schlaflose Nacht! (das hat ganz persönliche Gründe, auf die ich jetzt nicht eingehen möchte).
Ich gehe davon aus, dass es eine Kausalkette zwischen den Erlebnissen deiner Mutter in ihrer Kindheit und ihrem heutigen Verhalten gibt. Heute scheint sie u.a. an einem Wertbeimessungsproblem zu leiden. Da sie in in ihrem Leben insbesondere in ihrer Kindheit keine Wertschätzung erfahren hat, misst sie heute ihrem gesamten Eigentum einen unverhältnismäßig hohen Wert bei und kann sich von keinem ihrer Besitztümer trennen. Deshalb quillt die Wohnung über mit ihrem Besitz.
Meine Vermutung geht nun in folgender Weise weiter:
Deine Mutter zählt auch dich und deinen Vater zu ihrem Besitz. Ich vermute, dass dein Auszug aus der Wohnung deiner Mutter auch nur unter ganz großen Protest deiner Mutter stattgefunden hat? Wie lange ist das eigentlich her und wie alt warst du damals?
Kannst du dich noch erinnern, wie konkret die Trennung deiner Eltern stattgefunden hat. Ja vermutlich ganz viel Streit. Ich vermute jedoch, dass am Ende deine Mutter deinen Vater nicht ziehen lassen wollte, dass sie ihn nicht "wegtun" wollte?
So ist es ja noch heute zwischen dir und deiner Mutter...
Und noch ein Wort zu deinem Vater. Jetzt kenne ich deine Geschichte leider erst sehr kurz. Aber vielleicht ist dein Vater auch aus Liebe zu dir so lange bei deiner Mutter geblieben, weil er somit auf dich aufpassen und in der Nähe sein konnte. Er wusste nämlich immer, dass deine Mutter dich niemals hergeben würde, wenn sich deine Eltern trennen würden. Der Satz, dass dein Vater dich nicht genug geliebt hat, hat mich sehr bewegt. Vielleicht tust du deinem Vater damit unrecht.
Zurück zu deiner Mutter.
Mir scheint es fast so, als ob das Trennungsproblem in der Wohnung deiner Mutter nur die Spitze von einem Eisberg mit Trennungsproblemen ist. Sie verhält sich dabei grenzüberschreitend und sieht die daraus erwachsenen Probleme nicht ein. Ich sehe zwischen dem Zustand der Wohnung und den Besitzansprüchen auf IHRE Tochter also einen Zusammenhang.
Allerdings würde ich aus deiner persönlichen Sicht das Problem "Wohnung" dem "Beziehungsproblem zu dir" unterordnen. Ich vermute, dass du im Zuge deines Auszuges schon ganz viel Kraft investieren musstest. Aber offensichtlich hat deine Mutter das noch nicht abgeschlossen. Ich glaube, erst wenn dir diese Zusammenhänge klar sind und du dich dementsprechend gegen deine Mutter abgrenzen kannst, kannst du ihr bei ihrer Wohnung helfen.
Dann muss aber auch noch deine Mutter dazu bereit sein.
Viele Grüße T.
PS. Ich bin mir ganz sicher, dass noch viele an deiner Geschichte Anteil haben und dir schreiben werden.
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Hey Lucya,
da bekommst du schon so schnell eine Menge Antworten ... und auch noch ganz verschiedene!
Ich denke, dass du zu deiner Mutter auf eine erwachsene Beziehungsebene kommen kannst, wenn du genug emotionalen Abstand zu ihrer persönlichen Problematik hast. Also wenn du dich nicht durch ihr besitzergreifendes Verhalten einfangen lässt, und dich auch nicht dadurch an sie binden lässt, indem du ihr verschobenes Verhältnis zu Ordnung und Sammeln zu deinem Problem machst. Sie ist ja kein hilfloses schwer krankes Mütterlein tief in den 80ern, sondern eine erwachsene Frau in den besten Jahren. Du vernachlässigst sie nicht, wenn du sie respektierst.
So lange du diesen emotionalen Abstand nicht hast, hält sich dich weiter fest, und so lange sie dich festhält, wird sie nie das bekommen, was sie sich eigentlich wünscht - eine Zuneigung, die sie freiwillig bekommt, ein Gegenüber, das sie nicht an sich binden muss, sondern das sie als ganzen Menschen sehen kann. Das ist etwas, das sie als Kind entbehren musste, und sie hat sich wohl Strategien angeeignet, sich dafür einen Ersatz zu "erzwingen", auch in zwischenmenschlichen Beziehungen.
Kannst du dir vorstellen, dass du im Lauf der Zeit so weit von ihren Problemen Abstand halten kannst, dass du sie ganz sehen kannst, fernab von dieser klammernden Frau in ihrer Messiewohnung, als einen Menschen, den du als ganzen Menschen respektieren kannst, und nicht als jemand, den du einerseits auf Abstand halten willst, und dem du andererseits wiederum selbst zu nahe rückst, indem du seine Probleme für ihn lösen möchtest?
Bei so einem verschobenen Beziehungsgeflecht ist es schwierig, das richtige liebevolle Verhältnis zwischen Distanz und Nähe herzustellen - in eurem Fall war ja all die Jahre die Mutter die Bedürftige, die deine kindlichen Bedürfnisse nicht erfüllen konnte und auch heute von sich aus kein erwachsenes Mutter-Kind-Verhältnis herstellen kann.
Hast du Menschen in deinem Umfeld, die dich unterstützen, diese komplizierten Dinge zu reflektieren?
Ja es stimmt ich musste viel kämpfen um bei ihr raus zu kommen.
Ich habe damals selbst beim Jugendamt gekämpft um da raus zu kommen. Leider war ich schon 15 als ihr das Sorgerecht entzogen wurde und ich bin dann doch nochmal bei ihr geblieben.Sie ist umgezogen ohne sich anzumelden und ich dachte sie hat vielleicht jetzt eingesehen das sie einen Fehler gemacht hat. Ich konnte das noch nicht einschätzen das es sich nicht um Fehler sondern um eine Krankheit handelt. Ein Jahr bin ich noch geblieben und mit 16 bin ich dann ins Heim gegangen.
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