lebt man als sich selbst oder eher der Menschheit angepasst?

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06.01.2017 00:09
#21
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Hallo Rainbow-Cloud!

Ich bin Mutter eines mittlerweile 13 jährigen Jungen. Und der muß manchmal Dinge machen, weil ich es will. Ob ihm das nun passt oder nicht, ist mir in diesem Moment egal. Und dann gibt es Dinge, bei dem er machen darf, was er will.

Er muß von Montag bis Freitag früh aufstehen, damit er pünktlich in der Schule ist. Er muß seine Hausaufgaben machen, damit er das erlernte vertiefen kann. Er muß früh ins Bett, damit er in der Schule ausgeschlafen ist. Das ganze war während der Grundschulzeit schwierig. Er wollte überhaupt nicht dahin und es war ein ewiger Kampf. Seit er auf der Realschule ist, die er sich selbst ausgesucht hat, läuft es super. Da brauche ich gar nichts zu sagen, er kommt von ganz alleine und geht früh ins Bett.

Er darf bestimmte Filme nicht sehen, weil sie viel zu brutal sind.

Er darf keine Waffen benutzen und er darf uns zum Schießen nicht begleiten.

Er darf keinen Alkohol trinken oder essen.

Andrerseits darf er in den Ferien oder am Wochenende lange aufbleiben.

Er darf draußen oder drinnen spielen. Egal wie das Wetter ist.

Er braucht nicht essen, was wir essen. Zur Erklärung. Wenn ich Nudeln mit selbstgemachter Soße mache, mag er nur die Nudeln. Bei Gerichten mit Reisbeilage, isst er nur Reis. Salat nur ohne Soße. Wenn das Essen nichts enthält, was er mag, nimmt er 5-Minuten-Terrine.

Das sind nur ein paar Beispiele aus unserem Leben. Ich versuche seine Meinung zu respektieren. Egal ob er sich positiv oder negativ entscheidet. Ich biete ihm etwas an, ich erkläre ihm etwas und er entscheidet bis zu einem gewissen Punkt für sich selbst. Und bis zu einem gewissen Punkt versuche ich ihm das was er will zu ermöglichen.

Aber es geht nun mal nur bis zu einem gewissen Punkt. Er ist nun mal Minderjährig und er kann nicht alles tun und lassen was er will. Irgendwann kommt dann der Zeitpunkt, wo er das darf, was er möchte. Aber eben auch nur bis zu einem gewissen Punkt.

Mal lebt man als sich selbst, mal an die Menschheit angepasst. Das ist wichtig, weil sonst sehr wahrscheinlich Anarchie herrscht, Mord und Totschlag. Man muß ein Gleichgewicht finden, das alles umfasst. die eigenen Wünsche und die eigene Unversehrtheit auf der einen Seite und auf der anderen Seite die Wünsche und die Unversehrtheit der anderen Mitmenschen.

Herzliche Grüße

Alex



Ich bin wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich. Konrad Adenauer


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06.01.2017 09:00
#22
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@ Dark Angel

Das hast Du sehr schön geschrieben Alex!

Wenn man mit unserem "Handicap" und ohne Kinder sein Leben auf die Reihe bekommen will ist das manchmal schon sehr mit Anstrengungen verbunden, aber wenn man auch ein Kind hat umso schwieriger. Respekt dass Du das gut schaffst!!

Viele Grüsse


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06.01.2017 17:33 (zuletzt bearbeitet: 06.01.2017 17:38)
#23
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@DarkAngel, ich kenne eine Person mit der ich befreunde tbin und sie hat auch ein Kind, ihr hörte ich lauschend zu, wie sie es so handhabt, wie sie mit der Person umgeht und die scheinen sich super zu verstehen.

die Mutter "löchert" das Kind nicht mit Fragen, sondern meint "wenn du mir was sagen magst, gern. ich zwinge dich nicht dazu", das finde ich super. auch meint die Mutter, sie habe keine Geheimnisse vor dem Kind, auch die Kinder nicht vor ihr. sie fragt zB nicht "wo warst du die ganze Nacht", also wenn das Kind gesetzlich um die Zeit noch fort sein darf und zB nicht um Unterstützung, zB abholung, Wegbeschreibung, Busfahrzeiten, etc. bat ...dann liess die Mutter auch die Freiheit. demnach brauchte das Kind sich auch keine Ausreden ausdenken oder wahre Begründungen, warum er / sie erst jetzt hier ankam.

dieser Person machte ich sogar das Kompliment "dich hätte ich gern als Mutter, du bist sogar nett zu deinem Kind". also manchmal finde ich es schon aufbauend zu hören, wie toll es manche haben. da fühlte ich mich auch nicht negativ.

oder ein anderes Mal war ich in einem Geschäft, einem Lebensmittelladen. da sprach eine Person mit einer anderen (Vermutung: Kind zu Mutter) das Kind hatte eine eher lautere als gewöhnliche Stimme, jedoch fand ich es okay. andere könnten das als Schreien interprätieren, jedoch der Inhalt war zB "du, was machen wir danach noch?", also ganz und gar nicht als Uneinigkeit zu verstehen, finde ich. ich hörte das Kind zwar fast durch das komplette Geschäft (jedoch fand nett, dass die Mutter das Kind weder am Arm packt und zurechtweist, noch anbrüllt "jetzt sei doch mal leise" ...beide Varianten kenne ich beispielsweise, dass ich so behandelt wurde)

vielleicht nehme ich es anders wahr, da ich mich selbst nicht höre und nur von anderen ausgehen kann, wie sie meine Stimme einschätzen. davon auch zwei Hörakustiker und andere Ärzte, Privatpersonen, und Umfeldmenschen.


ich hingegen musste mir bei meinen "Eltern" anhören, schon bevor ich wegwollte: mit wem, wie lange, wohin, wann gehst von dort woandershin, ruf an, gib Bescheid, ich hol dich ab, und so. also wer geht schon mit Freunden fort und ruft um ca. stündlich die Mutter an "du, ich mach mich jetzt am Weg zB Videospiele gucken, ins Kino, etc." da fühle ich so, als kämen sich die Freunde schon etwas komisch vor. "jetzt ruft der schon wieder seine Mami an ...ob er auch mitteilt, wann er sich was zu essen kaufen darf?"


interprätiere vielleicht nur ich so, jedoch ist es mir zB auch peinlich, Freunde zu mir zu nehmen, als ich noch im Haus der "Eltern" wohnen mutte und nicht wegkonnte. zB wenn der Vate wie gewöhnlich aus dem Fenster guckt und (ähnlich wie in manchen Werbungen und Urzeitfilmen) sich auf die Brust klopft und dabei Geräusche macht, die nicht gerade erwachsen klingen (oder dass ich mich auch tatsächlich erkundigen musste: kann wer kommen. habt ihr auch Kleidung an?) denn was ich so an Körper sehen musste, finde ich sollte man nicht unbedingt zu sehen bekommen. diese meinten nur, dass "sie mir doch nichts angucken" oder "vor den Kindern ist das doch völlig normal. da braucht man sich nicht zu schämen ...zB am See nackt schwimmen zu gehen, Kinder unter Kinder, da ist niemanden etwas peinlich". was wenn mir schon?


zumindest in einem Thread erwähnte ich auch bezüglich der Pubertät etwas und da bekam ich auch Probleme, wenn oberkörperfrei mich Leute sahen, u.A. dass ich verwechslt wurde, da mein Körper nicht so eindeutig aussah. dabei meine ich einen rundlicheren Bauch, Schenkel, Arme oder so. auch die Frisur war kurz, also daran lag es nicht...


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06.01.2017 23:05
#24
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Hallo Rainbow-Cloud!

Meinen Sohn frage ich auch nicht, wohin er geht, ich weiß es auch so. Nämlich nie weit vom Haus weg. Er ist sehr vorsichtig, geht nur Wege, die er kennt. Er geht nicht mal von der Schule zu seinen Großeltern, obwohl es nicht weit weg wäre.

Ich kenne Dich oder Deine Eltern ja nicht. Aber wenn ich jetzt alles richtig verstanden habe, hörst Du schlecht. Vielleicht haben Deine Eltern einfach Angst gehabt, das Dir was passiert. Das Du von anderen Menschen schlecht behandelt wirst. Als Eltern macht man sich im Grunde ständig Sorgen, auch wenn man das nicht so zeigen will. Ich bin immer froh, wenn meiner heil nach Hause kommt. Äußerlich lasse ich mir nichts anmerken, aber innerlich bin ich erst beruhigt, wenn er wieder da ist.

Wenn die Menschen überlastet, frustriert oder sonst irgendwelche Sorgen haben, können einige halt nicht mehr ruhig und gelassen bleiben. Und glaube mir, Kinder können wahre Monster sein, wenn sie etwas haben wollen oder so. Da ist es echt schwer, nicht die Fassung zu verlieren. Und das sage ich als Mutter. Und ich liebe diesen Kerl sehr.

Herzliche Grüße

Alex



Ich bin wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich. Konrad Adenauer


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07.01.2017 14:35 (zuletzt bearbeitet: 07.01.2017 14:41)
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Zitat von Rainbow-Cloud im Beitrag Hallo
http ://www .messieforum.de/t931f9-Ich-biete-meine-Hilfe-kostenlos-an .html


@Rainbow-Cloud @DarkAngel @Schneekönigin


Hm...hab nun lange nachgedacht und kam auf meine Antwort, bin dann grad in die Küche und hab meine Frau diese Frage gestellt und sie hat genau das gleiche gesagt:

Aussitzen!


Bleibt einem ja nichts anderes übrig, wenn man aus einer Nummer nicht rauskommt dann muss man das halt mal aushalten, ich sag immer dann das Wort: Aussitzen.....

Wegen dem mit was nicht einverstanden sein des anderen, ja zusammen ruhig ohne aufregen miteinander reden, der andere kann ja begründen was dem im Wege steht und man kann die Probleme oder berfürchtungen die das beim anderen sind aus dem Weg räumen. Jeder will im Grunde Selbstbestimmt leben doch manchmal stösst man da auf gewisse Grenzen im Zuammenleben. Wichtig für jede Zwischenmenschliche Beziehung ist doch auch Verständniss und Toleranz finde ich.

Beste Grüsse aus Frankfurt am Main
Emin


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