Hallo Mausohr!
Ich schließe mich da jetzt einfach mal an. Was gehört hierher, was nicht? Wir sind doch nicht in Schubladen unterteilt. Wenn Dich was bedrückt, dann erzähls einfach. Und vielleicht können wir Dir zumindest wieder ein bissie Mut machen und auch mal trösten, auch wenn wir nicht helfen können.
Für mich ist gestern auch ein ziemlich seltsamer Tag sehr spät zu Ende gegangen und ich bin mir noch nicht ganz sicher, was ich mit all den Infos anfange, die auf mich heruntergeprasselt sind. Wir hatten gestern Weihnachtsfeier. Nachdem bei der Teambesprechung am Montag arg dicke Luft herrschte, hatte ich eigentlich nicht viel Lust drauf, aber dann kam alles ganz anders.
Es passiert nicht oft im Leben, dass eine Chefin ehrlich erklärt, dass ihre, manchmal wirklich unmögliche, Art, einfach daraus resultiert, dass sie sich hilflos und überfordert fühlt. Es ist, natürlich, nicht Sinn der Sache, dass sie schlaflose Nächte verbringt, um darüber zu grübeln, wie sie uns irgendwelche Weisungen von höherer Stelle verkauft, ohne dafür selbst ins Kreuzfeuer zu geraten.
Es ist halt eine Tatsache - je charismatischer die Menschen sind, mit denen man arbeitet, um so schwieriger und unbequemer sind sie auch, wenn man sie anleiten und führen soll. Das trifft auf unseren Haufen auf jeden Fall in hohem Maße zu.
Aber es war an der Zeit, dass endlich die Sprachlosigkeit mal endet, die immer wieder als Arroganz herüberkommt.
Was nichts dran ändert, dass ich jetzt so ein bissie den Schwarzen Peter habe. Mir brummt der Kopf - das war einfach ein wenig zu viel Information an einem Abend. Aber trotzdem denke ich, es war "ein Schritt in die richtige Richtung" und ist ausbaufähig, weil einfach endlich viele Missverständnisse vom Tisch sind.
Na gut, Alkohol hat auch eine Rolle gespielt *lacht.
Und es nutzt ja nix, die Dinge nun voneinander zu wissen, man muss halt auch was damit anfangen. Und das wird nicht ganz einfach. Vor allm bin ich mir nicht ganz sicher, wieviel von dem, worüber wir gestern gesprochen haben, ich an meine Kollegen weiterreichen darf/sollte/möchte.
Es ist halt so, dass das ziemlich sensible Dinge sind und ich möchte keinem die Gelegenheit geben, beim nächsten Ausraster auch noch die empfindlichen Stellen des Gegenübers zu kennen. Andererseits ... ach menno ... ich glaube, das krieg ich vor dem ersten Kaffee heute morgen eh nicht auseinander ;-).

Alles Liebe
Kay

Ein alleinstehender, einsamer Mann, arbeitslos, gerade in einer Weiterbildung und eine Behausung, die nichts Menschliches mehr auf zu weisen hat. Eine Höhle wie von einem Tier. Ihm ist nicht einmal mehr bewusst, dass das kritisch ist, er lässt anstandslos Fremde in die Wohnung, auch den Hausmeister und/oder Elektriker und, was das Schlimmste ist ... keiner gibt ihm den nötigen Stups. Wir nicht, weil der Datenschutz uns verbietet, etwas zu tun (kriminelle Dinge ausgeschlossen), er verbietet uns auch, nach den Terminen von uns aus den Kunden zu kontaktieren, es sei denn, der Betreffende ist damit einverstanden.
Handwerker halten wohl den Mund, weil sie keine Mehrarbeit haben wollen.
Und ich, der man normalerweise die Stimmung von der Nasenspitze ablesen kann, hab mir eine eiserne Berufsmaske zugelegt, nicht weil ich es für richtig halte, sondern weil es notwändig ist.
Und innerlich erschrecke ich darüber zu sehen, wo auch ich hätte landen können und, wenn ich nicht meine Familie und einen Mann hätte, der mich lieb hat und schützt, mir hätte auch keiner die Wahrheit ins Gesicht gesagt, so wenig wie besagtem Herrn.
Wo sind wir nur hingekommen? Da liegen tote Menschen wochenlang unbemerkt in ihren Wohnungen und andere vegetieren vor sich hin und sind kaum besser als tot.
Manchmal möchte ich mir die drei Affen auf den Schrank setzen und üben. Nichts hören, nichts sehen, nichts sagen und, vielleicht noch wichtiger ... sich bitte auch nicht dran erinnern.

:-(
Kay